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Nordlandfahrt 2010

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Vom 26. Mai 2010 bis 10. August 2010

Kapitel 3: Finnland, Baltikum und Polen
Finnland

Am 14.7. um 18:15 Uhr erreichen wir den Hafen Naantali.

Nach kurzer Suche in der Umgebung entschließen wir uns zu einer Fahrt in die Schären. Ein Schild „Badeplatz“ gibt uns dann den entsprechenden Hinweis. Hakkenpää heißt der Ort bei dem Badeplatz, der neben einer kleinen Marina auch noch über die entsprechende Infrastruktur verfügt.

Am nächsten Morgen fahren wir die 192 noch bis Kustavi, dann zurück nach Taivassolo, und weiter nördlich bis wir Uusikaupunki erreichen. Von dort aus führen kleine Sträßchen über die vorgelagerten Schären. Am Ende eines solchen Sträßchens ist ein großer Parkplatz direkt am Wasser. Wir lassen den Pösslinho ausrollen, Sitz herum, Schiebetür auf, Tisch und Stühle raus – und wieder zusammengeklappt. Es fängt an zu nieseln, aber kleine Erfrischung ist durchaus angenehm. Lepäinen heißt der Ort.
Weiter geht es heute Richtung Norden. Eine Brücke nach der anderen verbindet die kleinen Inselchen. Wälder und Seen wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab, bis wir wieder auf dem Festland sind.

Nachmittags kommen wir in Rauma an, finden einen 12 Std.-Parkplatz und machen uns auf zur Stadterkundung. Die Altstadt besteht ganz aus Holzhäuser, in denen kleine Läden, Cafes und Kneipen untergebracht sind.

Bei der Touristen-Info erfahren wir, dass es heute in den Altstadtkneipen diverse Blueskonzerte geben wird. Das lassen wir uns nicht entgehen, und so sitzen wir in einer nordischen Sommernacht im Innenhof eines Holzhaus- Ensembles, genießen Blues, Bier und Wein.Ein ausgedehnter Stadtspaziergang durch die helle Nacht rundet den Tag ab, wobei wir auch noch drei Damen beim abendlichen Bade beobachten können.Wir fahren am Ostufer des Sees nach Süden bis Säkyla. Dort folgen wir einem Schild mit dem Badeplatzsymbol, uns ist sehr nach erfrischender Abkühlung zumute, bis wir auf einer kleinen Halbinsel landen. Diese bietet einen Badestrand, Badebrücke mit Leiter
und eine kostenfreie Sauna. Das kann man nur intensiv ausnutzen. Gegen Abend dann kehren wir diesem schönen Ort den Rücken, denn zum Übernachten eignet er sich nicht. Weiter nördlich liegt noch ein See, wesentlich kleiner und mitten im Wald. Von der Straße aus sehen wir einen kleinen Platz mit parkenden Autos direkt am Wasser. Es herrscht Badebetrieb bis nachts um 11:oo, dann sind wir alleine.
Nach dem Morgenbadunternehmen wir eine kleine Wanderung zu einem Denkmal mitten im Wald. An einem Baum ist eine kleine Tafel mit Inschrift angebracht. Klar zu entziffern ist aber nur: Kustav III. – wahrscheinlich Gustav III von Schweden. Was hier stattgefunden hat können wir nicht lesen.

Über die schnelle Straße Nr. 2 kommen wir nach Pori. Unweit der Innenstadt gibt es einen kostenfreien 24 Std.- Parkplatz. Bei unserem Stadtrundgang erkundigen wir uns auch bei der T-Info nach den Jazz-Konzerten, für die diese Stadt in den Sommermonaten berühmt ist. Die „Jazz-Straße“ liegt am Flussufer. Man hat einen schönen Blick über den Fluss ans andere Ufer an der die große Arena liegt, in der die Jazzkonzerte mit weltberühmten Interpreten stattfinden, u. a. wird auch Melody Gardot hier auftreten. Auf dieses Ereignis werden wir leider verzichten müssen, da dies erst in ein paar Tagen sein wird, so lange wollen wir aber nicht bleiben.

Wir schlendern am Flussufer entlang, entscheiden uns dann für eine große Portion frittierte Sardinen, die an einem der vielen „Fressbüdchen“ angeboten wird, vertilgen die unter freiem Himmel. Unter den Zeltplanen gibt es keine freien Plätze mehr, aus gutem Grund, denn die Möwen fliegen mit großem Gekreische dicht über unsere Köpfe hinweg, in der Hoffnung auf einen guten Happen, und wir haben die Hoffnung, dass sie nicht auf uns, oder noch schlimmer, in unser Essen sch-auen……….

Einige Konzerte finden auch heute Abend statt. Kostenlos. Vor einer Gruppe junger Musiker bleiben wir stehen, sie bieten Reggae-Jazz. Klasse, hat uns von den heute auftretenden Gruppen am besten gefallen. Wir gönnen uns ein Glas Bier, 0,4 l für € 6 und eine Gläschen Wein, 0,25 l für 8 €. Tja, Finnland
ist recht teuer geworden, bekommt aber gut; es war auch ohne Alkohol ein sehr schöner Abend.

Pori ist eine hübsche und lebendige Universitätsstadt, und weil es so ein schöner Sommermorgen ist, bummeln wir noch ein bisschen durch die Fußgängerzone. Auf dem großen Marktplatz stehen Gemüsestände. Radieschen leuchten rot im Sonnenlicht, also kaufen wir welche für € 2,--!!! Es ist uns heute rätselhaft, warum wir das ganz preiswert fanden.


Die nächsten Kilometer fahren wir auf der schnellen 11 und biegen erst auf die Nebenstraße Nr. 25 ein und dann auf die 259 ab. Auf kleinen Sträßchen geht es weiter, bald auf staubiger Schotterstraße. Wir sind im großen Wald alleine. Die dann folgende Straße Nr. 276 ist eher langweilig, sie führt parallel zum Seeufer –aber vom Wald getrennt- nach Norden. Wir wollen zum Seitseminen-Nationalpark, um zu wandern. Den erreichen wir auch bald und suchen uns am Rande des Parks einen Wanderparkplatz. Traumhafte Ruhe um uns herum.

Wir laufen ca. 4 Stunden durch Urwald und Moorlandschaft.
Stehenbleiben darf man hier nicht, schon nähern sich unzählige Rüsseldamen. Man muss schon ein mit einem Antimoskitogen ausgestatteter Finne sein (vielleicht gibt´s das), oder von unbändigem Wandertrieb (-> siehe Wandervogel) beherrscht, um im Sommer in diesen Wäldern und Mooren zu wandern.
Am späten Nachmittag fahren wir weiter. Uns treibt die Sehnsucht nach einem erfrischenden Bad und die Seenplatte ist nicht allzu weit entfernt. In der Gegend durch die wir zuerst fahren wird sehr viel Landwirtschaft betrieben, hat also keine touristische Infrastruktur. Erst als wir die schnelle Straße Nr. 12 erreichen, gibt es Hinweisschilder auf Campingplätze, die wir aber nicht wollen. Südlich von Tampere bei Onkaala Pälkäne sehen wir hinter einer Marina einen wunderschönen Badeplatz mit großem Parkplatz ohne irgendwelche Verbotszeichen. Unser Tagesziel ist somit erreicht.
Am nächsten Tag genießen wir Badefreuden im nordischen Hochsommer
.Auf der Strecke nach Helsinki liegt Hämeenlinna, die Geburtsstadt von Jean Sibelius, dessen Geburtshaus wir besichtigen.Durch einen sehr schönen Park, hier sind Vorbereitungen für das Rockkonzert am Wochenende in vollem Gange, laufen wir hoch zur imposanten Festung der Stadt. Von dort hat man einen schönen Blick.

Via Autobahn ist Helsinki schnell erreicht. Doch wohin? Wie immer ist der Hafen eine gute Adresse und nach einer ersten Stadtrundfahrt entdecken wir
ca. 2 km hinter dem Zentrum und 1 km hinter Viking-Line einen 12 Stunden-Parkplatz direkt am Wasser.
Tickets für eine Passage am nächsten Tag nach Tallin bekommen wir bei Viking-Line. Nach dem dies erledigt ist, folgt eine ausgedehnte Stadtbesichtigung, bis die Füße rund sind.
Erschöpft fallen wir abends in unsere grüne Box.

Das Baltikum

Gegen 14:30 am 14.7. verlassen wir den Hafen von Tallin.

Die Stadt hatten wir bereits auf unserer Baltikumreise vor 6 Jahren intensiv besichtigt. Heute ist es uns mehr nach Natur.


Dafür bietet sich der Lahemaa Nationalpark an. Bei Kolga, ca. 50 km östlich von Tallin verlassen wir die „schnelle“ E 20/1 und fahren über kleine und kleinste Sträßchen bis Pärispea, das nördlichste Kap. Zum übernachten eignet sich diese Gegend nicht. Viele Ferienhäuser und Hütten lassen keinen Platz für einen schönen Stellplatz. Wir durchqueren den schönen Park und laufen den offiziellen Stellplatz in Palmse an. Eine Wiese hinter einem Cafe/Restaurant mit Platzservice: Dusche und WC für € 10.-.


Das Landgut von der Pahlen in Palmse, keine 15 Minuten von unserem Platz entfernt, ist historisch sehr interessant, da es die gesellschaftlichen Strukturen Estlands im 18. und 19. Jahrhundert widerspiegelt. Das Gut hat die kommunistische Zeit gut überstanden und ist liebevoll restauriert. Wunderschön.

Eigentlich wollten wir im Nationalpark wandern, aber die Hitze von bis zu 35° lässt uns wieder nach Wasser lechzen, so versuchen wir es noch mal mit der Ostsee. Vorbei an zwei weiteren, auch sehr sehenswerten Herrenhäusern, rollen wir die Küste entlang. Zum Baden ist die Ostsee an der Küste zu flach. Über Kunda -Industriestadt mit Ostcharme- kommen wir wieder auf die
E 20, der wir bis Kothla-Järre folgen und biegen dann nach Süden ab.


Wir haben unseren Badewunsch noch nicht aufgegeben. Der große Peipsi-Järr soll unsere Gelüste befriedigen. Vor Kodavere ist ein Platz – Mittelding zwischen Camping-, Bade- und Picknickplatz- mit ein paar Hüttchen, Feuerstellen etc., die Nacht für 10 €, hinter einem Wäldchen direkt am Ufer des Sees. Den ganzen nächsten Tag genießen wir den Luxus des kühlenden Nass und des Nachts das Lagerfeuer an Rotwein.


Nach Südwesten fahren wir eine kleine Straße, bis wir wieder auf der E 3 sind, die uns nach Tartu führt. Es ist auch für diese entzückende Stadt
einfach zu heiß, um sie intensiv zu besichtigen. Schlaffheit siegt über Interesse, wir setzten uns auf eine Bank im Schatten und genießen mal wieder ein Eis.

Unsere “Navina“ ist bei der weiteren Routenplanung keine große Hilfe. Sie kennt das hier alles nicht. Wir schicken sie zur Ruhe ins Handschuhfach.


Schließlich finden wir die „gelbe“ 48 auch so. Sie führt uns um den Vörtsjärr nach Vijandi. Ca. 30 km südlich, bei Karksi – Nuia wartete die ganze Zeit ein Waldsee mit Picknickplatz auf uns. Davor, auf dem Parkplatz, von Grün umgeben, haben wir übernachtet.
Unsere restlichen Estenkronen haben wir schnell noch vor der Grenze in Lebensmittel, Wein und Bier umgesetzt. Dann waren wir auch schon in Lettland. Auch hier gibt es keine Grenzkontrollen mehr. Aber so ganz können es die Grenzer nicht lassen. So etwa 5 km später wurden wir rechts raus gewinkt. Bitte Passport, FS, Zulassung …

Nach Valga wird die Landschaft etwas langweilig –„endlose Weiten“ - ,
so geht weiter bis nach Valmiera.
Ab hier beginnt der Gaujas Nationalpark und die Natur um uns wird wieder
abwechslungsreicher. Über Ce´sjes, Madona und Jekabpils, der Daugava folgend, dann nach Westen abbiegend und über die Litauische Grenze, erreichen wir bei Utena den Aukstaitijos Nationalpark. Zwar gibt es hier überall jede Menge Wald und Seen, aber erst ganz zuletzt, bei Labanoras entdecken wir einen Picknickplatz am See – Willkommen - .Wir verlassen den Nationalpark bei Moletai und fahren um Vilnius herum. Auch diese Hauptstadt hatten wir bei einer früheren Reise ausgiebig bewundert. Nahe Rüdikes, mitten im Wald, liegt der Campingplatz von Wilms, der uns schon vor 6 Jahren einen Aufenthalt von ein paar Tagen wert war. Er trägt den bezeichnenden Namen „Harmonie“.

Am nächsten Tag machen wir einen Bummel durch das nahe Trakai. Eine Besichtigung der Stadt und Burg ist nur zu empfehlen.


Am 1.8. erleben wir eine Invasion von Wohnmobilen mit gelben Nummerschildern. Eine geführte Tour von Holländern mit ca. 20 WoMos


macht hier Quartier. Diese etwas andere Art zu reisen wäre mit Sicherheit nichts für uns Beide. Aber durchaus interessant zuzuschauen.


Über Marijampole geht es jetzt Richtung Polen über die A16 und A5.

Die Masuren und durch Polen nach Hause


Von Suleiken/Suwalki aus kreuzen wir durch die Masuren. Erst nach Olecko dann nach Gizycko/Lötzen. Hinter dem Jachthafen, am öffentlichen Badestrand kann man campen. Das ist auch für die Leute von den Booten gedacht, die mehrere Tage unterwegs sind. WC, Duschen etc., alles vorhanden. Tagesgebühr 10,- € .

Spätabends kommen noch 2 Boote mit 10 jungen Männern, die ihre Zelte in unserer Nähe aufbauen. Danach wird musiziert und gesungen. Gitarre, Flöte, Schifferklavier und eine Trommel geben den Ton an. Eine schöne Serenade.
Über Sztynort, ehem. Sitz der Familie von Lehndorf, kommen wir nach Ketrzyn/Rastenburg. Burg und Kirche sind eine Besichtigung wert. Trotz der drückenden Hitze machen wir auch noch einen Stadtrundgang.
Bei der Weiterfahrt am Nachmittag weist ein Schild vor Mragewo auf den Campingplatz „Seeblick“ hin. Toller Platz für 14.- € incl. Strom und Dusche, Benutzung von Segel- und Ruderboote. Bei diesem Sommerwetter zu verlockend um nicht ein paar Tage zu bleiben.

Als wir nach 2 Tagen dann am frühen Morgen, so gegen 12:oo Uhr losfahren wollen wir uns Olsztyn/Allenstein anschauen. Das aber wollten noch mehr, sehr viel mehr. Touristen ohne Ende, dafür keine Parkplätze. Wir verschieben den Besuch der Stadt auf ein späteres Jahr.


Über Morag, dem Geburtsort Johann Gottfried Herders, mit seinem schönen Rathaus und der Kirche fahren wir, nachdem wir dem großen Philosophen an seinem Denkmal die Referenz erwiesen haben,


weiter Richtung Norden, bei Marzewo biegen wir nach Westen ab. Über ein kleines Sträßchen erreichen wir Buchwalde, die Talstation des Oberländischen Kanals. Wir übernachteten auf einem kostenfreien Stellplatz, der anlässlich des 150jährigen Bestehens des Kanals

-
auch mit EU-Mitteln - errichtet wurde.
Es ist schon interessant zuzuschauen, wie die Schiffe überland auf Transportwagen mit Drahtseilen gezogen werden, um dann wieder im Wasser abgesetzt zu werden.
Weiter geht es nach Elblag/Elbing, das eine sehr schöne Altstadt vorzuweisen hat. Zwar ist das nicht mehr die original Bebauung, dafür aber sehr schön rekonstruiert. Richtig schön zum bummeln und fürs Straßencafe.
Da wir morgen die Marienburg besichtigen wollen, fahren wir heute noch nach Malbork. Am Fluß Nogat, direkt gegenüber der Burg gibt es einen Stellplatz.
Um 12:oo Uhr geht eine deutschsprachige Führung los. Sie dauert 3 Stunden. Man hätte auch 5 Stunden in der Burg verbringen können – so sehenswert ist dieser Ort.Allerdings lässt die Aufmerksamkeit dann doch nach.

Nachmittags ziehen wir weiter. An Danzig vorbei auf die E 28, auf dieser bis Koszalin, biegen Richtung Ostsee ab und landen in Mielno auf einem strandnahen Rummelplatz. Da es aber hier auch einen Stellplatz gibt, bleiben wir. Für eine weitere Suche nach was Besserem sind wir zu müde. Zum Abendessen gibt es Pizza in einem der vielen Restaurants, gut und preiswert. Im Bus lassen wir den langen Tag noch einmal Revue passieren, aber nicht lange, Regen prasselt gleichmäßig aufs Dach, und alsbald sinken wir in den wohlverdienten Schlaf.


Bis Kolberg fahren wir eine kleine küstennahe Straße, um dann wieder auf die E 28 zu stoßen. Über Stettin geht es nach Deutschland.

Wir lassen uns ein bisschen durchs Havelland treiben – ich hab die Führung an Navina übergeben mit dem Auftrag nur schöne Routen auszuwählen.

Wir fahren am Werbelliner See vorbei und landen letztlich in Fürstenberg auf einem uns von früher bekannten Stellplatz nahe der Marina.


Zum Teil durch ödes Agrarland dann mitten durch Magdeburg und weiter über weite Felder kommen wir am Abend in Bad Tennstedt an.

Der Marktplatz am historischen Rathaus gefällt uns, zumal ein Restaurant für abends, ein Bäcker für morgens und ein Metzger für Thüringer Bratwürste am Platz versammelt sind. Da der Marktplatz auch als Parkplatz ausgewiesen ist, ist alles Paletti. Am nächsten Morgen ist Markttag, und wir sind umzingelt von eifrigen Marktbetreibern, die sich über uns amüsieren. In schönstem Thüringisch erklären sie uns, dass Bad Tennstedt einen kostenlosen Stellplatz hat.Wir sind zwar umzingelt, aber nicht eingeschlossen, Tilly holt Thrüringer Bratwürste und Brötchen. Im nächsten Ort, Bad Langensalza, finden wir ein ruhiges Plätzchen, wo wir gemütlich frühstücken können.
Über den Thüringer Wald und anschließend via Autobahn geht es dann nach Hause. Nach 10.550 km sind wir wieder an der Bergstrasse.


Nordlandfahrt 2010

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vom 26. Mai 2010 bis 10. August 2010



Kapitel 2: Norwegen und Südostschweden
Norwegen
Bei Strömstad verlassen wir über eine kleine alte Brücke Schweden. In Moss setzen wir mit der Fähre über den Oslofjord.
Hinter Holmestrand biegen wir ein Stück nach Westen ab, folgen dem Provinzsträßchen einen See entlang bis kurz vor Drammen. Trotz der wunderschönen Landschaft – oder gerade deswegen - hat sich am See kein Stellplatz gefunden. Ein typisches Ferienhaus Gebiet. In Kongsberg dann wartet unterhalb der Altstadt ein völlig leerer Großparkplatz auf uns.
Völlig leer?? Morgens wachen wir in einem Meer von Autos auf. Gestern war Sonntag!! Kongsberg wurde durch die Silberminen wohlhabend, und von dem damals Diensthabenden König gefördert. So entstand unter anderem auch eine wunderschöne Kirche mit edlem Inventar – natürlich spielte auch hier das Silber die Hauptrolle.
Die Stabkirche von Heddal ist ein touristisches Highlight.
Den Eintrittspreis von NOK 60.- halten wir jedoch für reichlich überhöht, und wir verzichten wir auf die Besichtigung von innen. Beeindruckend ist das Bauwerk schon, auch von außen.
Nun fahren wir ins Gebirge. Bei Örvella biegen wir nach Norden ab.
Die Gebirgsseen wechseln mit den Wolken die Farbe von fast schwarz bis blau. Über der Baumgrenze dann ein ganz anderes Bild. Grüne Moose und Flechten bedecken den nackten Fels. Es ist kalt. Hinter Rjukan liegt direkt am See ein Parkplatz der im Sommer kostenpflichtig ist. Außer uns ist kein Mensch da.
Wir bleiben. Die Abendsonne beleuchtet ein herrliches Panorama mit schneebedeckten Bergen.
Dass heute schon der 15. Juni ist konnte man vergangene Nacht noch nicht mal ahnen. Es war kalt, ohne die Heizung wäre sie lausig geworden. Immerhin sind wir 900 m hoch. Im Laufe des Morgens gewinnt die Sonne immer mehr die Oberhand. Die Fahrt durch die Berge erinnert an das Voralpenland.
Ab Edland wird es touristischer. Campingplätze und Touristenörtchen wechseln sich ab. Der nordische Sommer ist wieder da. Vor Bygland finden wir einen Picknickplatz direkt am See. In der Sonne lassen wir es uns bis spätabends gut gehen.
Bis Evje fahren wir südwärts, dann westwärts bis Urdal, Wälder und Seen wechseln sich ab. Wir folgen der Straße dann ein Stück nach Norden bis Tonstad an der Sira. Diese speist den Sirdalsvannel, ein lang gestreckter See
der nur auf der Westseite von einem Sträßchen (im Atlas weiß eingezeichnet) begleitet wird.
Bei Gegenverkehr muss einer zurück zur nächsten Ausweiche. Das Ganze ist 39 km lang und ca. 2,50 m breit – aber diese Fahrt hat etwas ganz besonderes. Die Ausblicke von ganz oben auf den See bleiben unvergessen.
Siehe: Irgendwo in Fjordnorwegen
In Flekkefjord steht eine 8-eckige Holzkirche aus dem 19. Jahrhundert inmitten des so genannten Holländerviertels.
Hier sind die Holzhäuser alle weiß gestrichen – und sehen tatsächlich irgendwie holländisch aus. Jedenfalls lädt das Ensemble zum bummeln ein.
(147) Nicht viel weiter kommen wir hinter Ana Sira und vor Hauge am Ende eines Fjords zu einem Aussichtspunkt mit Gedenktafel.
In diesem Fjord lag 1940 das deutsche Kriegsschiff Altmark mit britischen Gefangenen. Die Norweger hatten den Briten gestattet ihre Soldaten zu befreien.
Hitlerdeutschland hat daraufhin behauptet, Norwegen könne seine Neutralität nicht wahren und Norwegen besetzt. Für die Norweger war dies der Beginn des 2. Weltkriegs.
Diese Gedenkstätte hat außerdem noch einen Picknickplatz mit WC und Waschhaus plus warmen Wassers. Ein historischer Übernachtungsplatz.
Nun bewegen wir uns langsam auf Stavanger zu. Die Straße folgt direkt der Küstenlinie. Nebel zieht auf. Ca. 10 km vor Stavanger fahren wir auf einen Parkplatz vor dem Strand.
Hinter den Dünen beginnt ganz feiner weißer Sandstrand. Der frische Wind lässt die Wellen schäumen, die Linie zwischen Sand, Meer und Himmel ist kaum zu erkennen.
Der Parkplatz ist ganz einsam.
Am nächsten Morgen stürmt es immer noch. Trotzdem machen wir einen Strandspaziergang, dick eingemummelt.
Kurz vor Stavanger, in Madlar kommen wir an den drei Schwertern vorbei, die mächtig in den Himmel ragen und an die Vereinigung der Wikingerstämme erinnern.
Stavanger ist eine eindrucksvolle Stadt. Viele bunte Holzhäuser, Speicherhäuser am Hafen, in denen nun Kneipen und Cafes untergebracht sind. Es weht immer noch ein sehr kalter starker Wind, der uns die Tränen in die Augen treibt. Das hält uns jedoch nicht davon ab, einen ausgiebigen Bummel durch „Gamle Stavanger“ (Alt Stavanger) zu machen. Dort stehen alte Holzhäuser, sehr gut erhalten und gepflegt und die schmalen Sträßchen sind mit Kopfstein geplastert.
Wir laufen wieder zum Hafen hinunter, wo sich das Stadtzentrum befindet und auch der Dom, eines der bedeutendsten Bauwerke der anglo-normannischen Gotik. Nach der Besichtigung sehnen wir uns nach einer warmen Stube und einer heißen Tasse Kaffee oder Kakao. In einer Seitenstraße finden wir ein entzückendes kleines Café/Bistro, wo es zu heißem Cappuccino auch sehr leckeren Kuchen gibt.
Wir planen für den nächsten Tag eine Fjordrundfahrt mit dem Schiff (für Senioren NOK 280,-). Wolfram hat den Stadtplan studiert und dort einen Yachthafen ca. ½ Stunde Fußweg von der Innenstadt entfernt entdeckt. Die an diesen Hafen angrenzende Straße ist kaum befahren und breit genug als Stellplatz für die Nacht.
Um 11:oo Uhr am nächsten Morgen sind wir wieder am großen Hafen und um 12:oo Uhr geht die Fjordfahrt los. Dort wo heute die roten Wochenendhäuschen stehen, hielt auf einer der Schären Olaf Trygansson im 8. Jahrhundert sein Thing ab.Einen Fjord sollte man sich unbedingt vom Landeund vom Wasser aus ansehen. Diese Schiffsfahrt hat tolle Eindrücke hinterlassen. Am Preikestolen,

der so genannten Predigerkanzel, machen wir kehrt und legen nach 3 Stunden Fahrt wieder im Hafen von Stavanger an.
Da wir noch unternehmungslustig sind fahren wir ein Stück zum Ryfylkevegen, also zurück nach Sandnes und auf die RV 13. Mit einer kleinen Fähre kommt man nach Oanes, folgt man der kleinen Straße weiter, landet man in Jörpeland. Der dortige Gästehafen weist WoMo-Stellplätze aus mit WC, Dusche und Waschmaschine. Das wollen wir ausnutzen und morgen einen „Haushaltstag“ einlegen. Wolfram und Gerburg wollen auf den Preikestolen.
Man sollte gar nicht glauben was es so alles zu wursteln gibt, wenn man ca. 3 1/2 Wochen unterwegs ist. Der Tag war dafür eigentlich viel zu kurz. Als die beiden Wanderer zurückkommen, haben wir uns gerade in die Sonne gesetzt.
Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch sommerlich. Schön, das wollen wir nutzen und abends irgendwo grillen. Kurz hinter Lovraeidet biegt die Straße links nach Jelsa ab und in dieser Abbiegung führt ein kleiner Waldweg rechts ab. Dahinter liegt eine kleine Wiese mit Bootsanleger sowie Platz für 2 WoMo´s. Der Ausblick auf den Fjord mit dem kleinen roten Häuschen mitten im Wasser ist traumhaft romantisch.
Die Grillparty kann beginnen und endet erst spät nachts.
Weiter geht die Fahrt auf dem Ryfylkevegen durchs Fjördland, an Wasserfällen vorbei, in Serpentinen die Berge hoch und wieder runter, Fjorde, Seen in wechselnden Farben, der La°tefossen-Wasserfall beeindruckt mit seinen rauschenden Fluten.
In Kinsarvik sind wir müde vom schauen und nutzen den großen Parkplatz mit Fjordblick.
Heute Morgen strahlt die Sonne und lockt zum Wandern. Wir laufen den Kinso aufwärts über Stock und Stein, hauptsächlich aber über Stein. Sehr steil, ein Wasserfall
nach dem anderen gibt es zu bestaunen bis hoch zur Vidda-Grenze.
Nach 5 Stunden erreichen wir erlebnistrunken und erschöpft wieder unseren Bus.
Die Route wird uns heute nach Bergen führen, vorher aber noch Pflichtbesuch beim Vöringfossen nahe Fossli. 170 Meter stürzt hier das Wasser in die Tiefe.
Der Großteil des Wassers wurde zur Stromgewinnung umgeleitet, so sind die Wassermassen nicht so massig, aber der Blick in den Abgrund, wo es brodelt und dampft, macht einen schwindeln.
Man merkt, dass wir uns Bergen nähern, denn es beginnt zu regnen.
Bei Brimnes setzen wir mit der Fähre über auf die RV 7 und folgen dem Hardangerfjord westlich. Der Fjord hat auch bei diesem Wetter seine Reize.
In Bergen machen wir die erste Stadtrundfahrt etwas unfreiwillig, bis wir einen Übernachtungsplatz gefunden haben. Ein Großparkplatz im Hafenviertel mit Busanbindung.
Am nächsten Morgen gießt es in Strömen. Das hatte sogar unser Reiseführer angekündigt: “Bergen die Stadt im Regen“.
Wir fahren mit dem Gratis-Center-Bus in die City zur Besichtigungsrunde.
2 Kreuzfahrtschiffe liegen im Hafen und die Touris fotografieren wie wild, sogar den Blumenkohl im Gemüsestand.
So richtig Spaß macht das bei dem Wetter nicht. Aber man kann natürlich die Sehenswürdigkeiten nicht einfach links liegenlassen.
Da muss man durch. Gegen Abend fahren wir mit dem Bus zurück zu unserem Pösslinho und mit diesem machen wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz mit heißer Dusche. Der erste Platz hat den Charme einer Müllhalde, sowohl WC´s als auch die Duschen sind schmutzig. Ca. 20 km weiter finden wir dann das Richtige.
Der Morgen ist immer noch Regen verhangen und kalt. Aber wir sind frisch geduscht und fit. Noch ein Regentag in Bergen ? Nei!!!
Da der Campingplatz direkt an der E 16 liegt, die wir ohnehin auf unserer Fahrt weiter nach Norden nutzen wollen, fahren wir die ca. 100 km nach Voss.
Die Stadt liegt an einem See, den wir auf der Suche nach einem Stellplatz einmal umrunden. Ein Picknickplatz mit Badestrand, Grill und Sitzgruppen lädt ein zum Halten und Übernachten.
Das ganze in schönster Landschaft. Gegen Abend ein Anruf von Wolfram: Ja, wir kommen auch!
Durch Voss fahren wir nach Gudvangen, den Fährhafen des Naeröyfjords. Den eigentlich geplanten Fährausflug durch den Fjord verwerfen wir als zu teuer. Plan B: Fahrt mit der Fla°mbahn.
Auf dieser Bahnstrecke soll man die schönsten Einblicke in den tiefsten Fjord Norwegens haben. Die Felswände sind zum Teil 1000 m hoch. Aber auch hier geht unsere Planung nicht auf. Der Wanderweg parallel zur Bahn ist per WoMo nicht zu erreichen, die Bahnpreise selbst purer Nepp.
Also verlassen wir Fra°m und fahren nach Aurland. Von dort beginnt der Aurlandsvegen, die alte Straße, ca. 3 m breit aber mit herrlichen Aussichten in den Fjord.
(274) (279) (282)ca. 1300 m, fahren wir auf eine Felsplatte, ringsum sind Eis und Schnee.(291)
Eine Wanderung durch diese Landschaft krönt den Tag. (293)
Die Morgensonne begrüßt uns in der Winterlandschaft, wird aber schnell von dicken Wolken und Donnergrollen abgelöst. Zwischendurch kommt immer wieder die Sonne durch. Eindrucksvoll in dieser Berglandschaft. Es geht jetzt nur noch abwärts, immer gewaltiger werden die Wasserfälle. Unsere Wasserflaschen füllen wir mit „Gletscherwasser“ auf, es schmeckt besser als das gekaufte Mineralwasser.
Unten am Sognefjord setzen wir über nach Kaupanger, erreichen dann im leichten Regen Sognedal, folgen dem Fjord bis Hella. Mitte der Fähre setzen wir über nach Balestrand. Ein verschlafenes Nest, das in den Reiseführern wohl nur deshalb erwähnt wird weil Wilhelm II dort gerne weilte. Von Dragsvik aus führt die RV 13 weiter als Sträßchen, entlang des Fjords und dann durch die Berge, vorbei an reißenden Flüssen, denen man die Lachse direkt ansieht. Wasserfälle überall. Hinter Moskog mündet unser Sträßchen wieder auf die E 39. Bald danach liegt an einem See ein Picknickplatz mit WC. Ideal. (298)
Der Briksdalsbreen, ein Teil des Jostedalsbreen, ist heute unser Ziel. Vorbei an Fjorde und Berge erreichen wir Olden. Von dort führt eine Stichstraße ins Hochgebirge. (302 )
Wo die Fahrstraße aufhört befinden sich an großen Parkplätzen Souvenirläden und die Abfahrtsstationen der Elektrokarren zum Gletscher. (310)
So eilig haben wir es nicht. Ein Stündchen bergauf darf es noch sein.
Unterwegs zum Gletscher donnern schon dessen Wassermassen den Berg herunter. Es gischtet. Oben angekommen hängen die Eismassen weiß und bläulich über unseren Köpfen. (315)
Wieder im Tal finden wir erst einmal keinen Übernachtungsplatz, auch die nächsten 20 – 30 km nicht. Wir sind schon unterwegs hinauf in dieBerge, die vor Geiranger liegen, als rechts, ohne Hinweisschild, ein Picknickplatz liegt, direkt vor einem Wasserfall. Dessen Rauschen ist unsere Nachtmusik. (IMG 0829)
Morgens ist vom Wasserfall nur das unterste Stück zu sehen. Dichter Nebel hat sich über die Landschaft gelegt. Gegen 11:oo Uhr wird die Sicht ein bisschen besser. Wir entscheiden uns trotz der Umstände für die Strecke über die Berge und durch das Sommerskigebiet. Der Nebel wird wieder ganz dicht, das Sträßchen sehr eng, der Asphalt hört auf. Gespenstisch. (IMG 0836)
Am Dalsnibba - 1476 m hoch - fahren wir dann aber vorbei. Die schöne Aussicht von dort in den Geirangerfjord ist heute leider nicht möglich. Dafür bewundern wir vereiste, türkisblau schimmernde Seen. Das Reich der Schneekönigin im Sommer? (318)
Wir erreichen Geiranger im Regen. Im Fjord liegen 2 Kreuzfahrtschiffe, die Touristen strömen in die Souvenirläden. Da das Wetter nichts Gutes erwarten lässt, verzichten wir auf die eigentlich geplante Fjordrundfahrt –schade. (IMG 0867)
Stattdessen fahren wir weiter Richtung Eidsdal. Die Einblicke die wir von den Aussichtsplätzen in den Fjord haben, lassen ahnen was der Fjord an Schönheit zu bieten hat. (321)
So gegen 18:oo Uhr kommen wir an den Stigfossen. Von dem schön gestalteten Aussichtsplatz kann man die wilden Wassermassen ganz aus der Nähe erleben. (IMG 0882)
Dann geht’s hinauf zum Trollstiegen. Um diese Uhrzeit ohne den aus der Literatur bekannten Auftrieb von Tourbussen und WoMo´s. Die sind für diesen Tag fast alle schon durch. Wir können bei der Talfahrt auch mal mitten auf der Straße anhalten und fotografieren, Dusche inklusiv. ( IMG0903+325)
In A°ndalsnes (334)
fahren wir zum Hafen und finden dort was wir suchen. (IMG 930)
Diese Stadt ist unser nördlichstes Ziel. Wir setzen uns noch mal mit Wolfram und Gerburg zu einem letzten Umtrunk zusammen. Die beiden fahren morgen weiter nach Norden – Richtung Lappland. (333)
Horridoh !
Heute ist schon der 1. Juli. Wir rollen das erste Mal seit langer Zeit wieder nach Süden. Zuerst geht’s den Trollsvägen entlang, der mit seinen imposanten Felsen die Landschaft prägt. (338)
Dann wählen wir die E6 Richtung Gudbrandsdalen. Hinter Domba°s laufen wir einen Campingplatz an, morgen ist wieder ein Haushaltstag fällig.
Herrliches Wetter heute, unsere Wäsche trocknet nullkommanix im Sommerwind. (341)
Am nächsten Tag fahren wir durch das liebliche Gudbrandsdalen. Von Otta aus machen wir einen Abstecher nach Va°ga°mo, besichtigen eine sehr alte Stabkirche, (351)
und weiter dann nach Heidal (353). Rechts und links der Straße stehen dort sehr alte, gut erhaltene Bauerngehöfte, einige hoch oben am Berghang, die noch bewohnt und bewirtschaftet werden. Man kann sich gut vorstellen, wie es hier vor 100 Jahren ausgesehen hat.
„Und ewig singen die Wälder“.
Weiter geht es den La°gen entlang, dem Fluss durchs Gudbrandsdalen.
Die Ortschaften mit den alten Holzhäusern zeugen von uralter Kulturlandschaft.
In Lillehammer, Olympiastadt 1994, übernachten wir direkt unter der Skischanze, auf dem Besucherparkplatz. Wir haben einen wahrhaft privilegierten Blick über das Tal und die Stadt. (357)
Am nächsten Morgen schauen wir ein bisschen den Skispringer zu, (358)
die ihre Trainingseinheiten auf der Sommerschanze absolvieren, besichtigen das Olympiagelände bevor wir uns auf den Weg zum größten Freilichtmuseum Norwegens –Maihaugen- machen.
Dafür lassen wir uns viel Zeit. Nicht nur Häuser mit Einrichtungen seit dem
12. – 13. Jahrhundert (373+377)

sondern auch aus dem alten Lillehammer des letzten Jahrhunderts – bis in die 90´er Jahre - gibt es zu bestaunen. (363)
Nachmittags, nach einer Stadtrundfahrt durch Lillehammer, geht es weiter über Hamar und Elverum Richtung Schweden.
Ca. 1 Stunde vor der Grenze liegt rechts an einem See ein ausgesprochen schön gestalteter Badeplatz. Auf dem davor angelegtem Parkplatz stehen bereits ein WoMo und ein Caravan. (381)
Mädchen mit fehlendem „Kälte-Gen“ baden im See – eine nordische Idylle.Südostschweden
Auf nach Schweden. Am Grenzübergang Stöa ist keine Menschenseele, dabei war diese Grenze im ausgehenden 19. Jahrhundert noch heiß umkämpft.

Durch sehr viel Wald erreichen wir die nördlichste Stadt am Siljansee, Mora.


Ein 12 Std.-Parkplatz am Hafen lädt uns zum Bleiben ein. (384)


Bummel durch das Touristenstädtchen und Einkauf im staatlichen Monopolladen. Es gibt wieder Rotwein! Den probieren wir abends in unserem Bus nach einem guten Fischmenue im nahen Hafenrestaurant. Man gönnt sich ja sonst nichts.


Um den nördlich von Mora gelegenen Orsasee fahren wir einmal herum. An diesem liegt entlang des Ufers ein Ferienhaus neben dem anderen. Kein Platz für WoMo s´. Auf der Suche nach einem Plätzchen für 2 -3 Tage fahren wir die Uferstraße nach Süden bis Rättvik (387).



Hier herrscht buntes Stadtfesttreiben. Wir schauen den Clowns zu, die nicht nur die Kinder zum Lachen bringen. Dann schlendern wir gemütlich und genüsslich Eis schleckend zu unserem Bus zurück.

Auf der Karte suchen wir uns eine seenreiche Nebenstrecke und landen in Furudal. An einem See liegt in einem Wäldchen ein Stell- bzw. Campinglatz. Eine Tafel erklärt die Rules: Suche dir ein Standort der dir gefällt. Bevor du wieder fährst bezahl` bei Lasse im Sportgeschäft für jeden Tag 175 Kronen. So einfach kann das Leben sein. Wir bleiben bis zum 10.7. (395)

Dann fahren wir die 301 entlang nach Osten, durch Seenlandschaften und Wälder. Über Edsbyn und Bollnäs erreichen wir die Küste, um dort über kleine Sträßchen Richtung Süden abzubiegen. Wäre ja schön, wenn wir einen Stellplatz direkt am Meer finden würden, aber zwischen Küste und Straße gibt es dichten Wald. Also fahren wir immer wieder kleine Stichstraßen ab, die zu den „Fischerdörfer“ führen, die längst Ferienorte sind, aber einen Stellplatz finden wir hier nicht. Dann sind wir plötzlich in Gävele, einer Industriestadt am Meer. Gegenüber der Innenstadt liegt das städtische Strandbad mit einem Hotelrestaurant, der Villa Engeltofta. (400)


Der Waldparkplatz ist ein idealer Übernachtungsplatz.

In einem Vorort von Falun, in Sundborn, lebte einst der Maler Carl Larsson. Sein „Haus in der Sonne“ ist jetzt zum Teil ein Museum. Zu gewissen Zeiten im Jahr wird es von Mitgliedern der Familie allerdings bewohnt. Das Interieur ist also noch in Gebrauch, und wenn man durch die so wunderschön gestalteten Räume geht, könnte man glauben, gleich werden sich Karin und Carl mitsamt ihrer temperamentvollen Kinderschar um den großen Esstisch versammeln. Der Besuch hat sich gelohnt. Das Haus erzählt die gleichen schönen Geschichten wie des Malers Bilder. (403)


An der Ostseite des südlich von Falun gelegenen Sees Runn liegen die Urlaubsstädtchen Vika und Torsa°ng, die zur Sommerfrische einladen.


Über kleinste Sträßchen fahren wir über Husby zum Kloster Gudsberga (Gottesberg). (412 D)


Nach zahllosen Wegen kommen wir irgendwie wieder auf Asphalt. Über die Schnellstraße Nr. 70 landen wir in Avesta. Das Städtchen liegt am Fluss Darlana. Das Flussufer hat sogar einen Platz für uns, der schön ruhig ist, er liegt nämlich gegenüber dem Friedhof. Ruhig aber heiß, abends kühlt es gar nicht mehr richtig ab, tja, und das in Schweden.


Richtung Uppsala lassen wir uns erst über die 70 dann über die 72 rollen.


Nach Stadt- (425)und Dombesichtigung


sammeln wir Infos über die anstehende Schiffspassage nach Finnland. Viking-Lines sei für mindestens eine Woche ausgebucht erklärt man uns, aber wir sollen es doch mal in Stockholm versuchen. Dazu haben wir keine Lust.


Also fahren wir über Norrtälje direkt nach Kapellskär, dem Hafen der Fährschiffe. Dort in der Nähe, in ca. 10 km Entfernung gibt es in Graddo einen Campingplatz. Sehr angenehm bei der herrschenden Hitze. Eine Dusche hat doch etwas sehr verlockendes.


Am Morgen im Hafen können wir ohne Probleme direkt für den nächsten Tag bei Finn-Link eine Passage buchen. Danach genießen wir beruhigt den schönen Sommertag.


Um 8:oo Uhr früh schiffen wir uns ein. Leider ist es ein trüber, grauer Tag, so dass die Überfahrt durch die Schären etwas Einförmiges hat. (429)




Hier endet der zweite Teil unseres Reiseberichts.
http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2010/12/nordlandfahrt-2010.html

Nordlandfahrt 2010

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vom 26. Mai 2010 bis 10. August 2010

Kapitel 1: Dänemark und Südwestschweden
Dänemark
Am 26.5. 2010 regnet es schon am Morgen. Irgendwie gelingt es uns trotzdem, auch die letzten Sachen noch in den Bus zu verladen. Um 14:15 ist es dann so weit: „ Wir gehen wieder auf Fahrt“, diesmal in den hohen Norden. Auf der Autobahn setzt heftiger Dauerregen ein. Von einem größeren Stau werden wir aber glücklicherweise verschont und am späten Nachmittag erreichen wir den Harz. In Bockenem hat die Gemeinde beim Sportplatz einen kostenfreien Stellplatz eingerichtet auf dem wir eine ruhige Nacht verbringen.
Ausgeschlafen und frisch fahren wir weiter über die BAB Richtung Hamburg.
Dort, am grünen Deich, gibt es einen innerstädtischen Stellplatz nahe der S-Bahn-Station Hammerbrook für wohl 50 WoMo `s. Mit der S-Bahn ist man im Nu in der City und nachts auch problemlos wieder zurück.
Heute beginnen wir mit einer Stadtrundfahrt durch Hamburg bis wir die BAB Richtung Flensburg erreicht haben. Ca. 60 Kilometer vor der Stadt verlassen wir die Autobahn und fahren über landschaftlich schöne Bundesstraßen an Flensburg vorbei nach Dänemark. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h lässt einen stressfrei über die Straßen rollen. Hinter Abenraa biegt eine kleine „grüne“ Straße nach Osten ab Richtung Genner-Strand. Dahinter liegt das
Dorf Soenderballe mit einem Campingplatz direkt am Meer : Ga°sewig Strand Camping.
Jetzt müsste nur noch schönes Wetter sein – aber Regen und Kälte begleiten uns.
Der 29.5. überrascht uns schon morgens um 9:oo Uhr mit Sonne und einem Himmel in griechischem Blau. Wir überlassen unserer „Navina“ die Reiseführung mit dem Auftrag, nur über landschaftlich schöne Routen nach Kopenhagen zu gelangen.
Über grüne Straßen kommen wir nach Kolding und von dort, nicht über die Autobahnbrücke, sondern über eine schmale Straßen- und Eisenbahnbrücke auf die Insel Fünen. Erst geht es küstennah über die Orte Assens, Bjöden und Svendborg nach Nyborg. Von dort überqueren wir auf der Stoerebeltbrücke den großen Belt (Maut 30,- €).
Per Autobahn überqueren wir die Insel Seeland bis Kopenhagen. In dem Vorort Roedovre hatten wir uns den Campingplatz Absolon ausgesucht.
Die Sonne scheint; schnell sind Tisch und Stühle aufgestellt und wir genießen die Sonnenstrahlen. Gute Aussichten für unsere morgen geplante Stadtbesichtigung.
Denkste. Der Morgen graut im wahrsten Sinne des Wortes. Es regnet, zum Teil in heftigen Schauern, und kalt ist es auch!!
Aber was hilft es. Kopenhagen ist Pflichtprogramm. Zu lange ist es her seit wir das letzte Mal dort waren. Um 14:oo Uhr ziehen wir per S-Bahn los. Die Bahnstation ist nur 10 Minuten vom Campingplatz entfernt und bald sind wir am Hauptbahnhof. Von dort beginnen wir –tropfnass- die auf der City-Map vorgegebene Besichtigungstour. Nach der Hälfte geben wir auf und flüchten in ein gemütliches Cafe. Danach gehen wir auf kürzesten Weg zum Bahnhof. Auf dem Campingplatz zurück, werfen wir sofort die Heizung im WoMo an. Wohlige Wärme umgibt uns bald.
Südwestschweden
Mit der Fähre Helsinggör – Helsingborg erreichen wir Schweden. Über kleine Landstraßen rollet unser Bus über Ängelholm bis nach Ba°stadt, einem kleinen Badestädtchen. Im Ort gibt es einen kostenfreien WoMo-Parkplatz. Da das Wetter am Nachmittag wieder schön geworden ist, sitzen wir vorm Bus und genießen die warme Sonne.
Der Juni fängt für uns nicht frühsommerlich an. Erst ist der Himmel bedeckt, später fängt es wieder an zu regnen.
Via Autobahn, die hier gleichzeitig auch Küstenstraße ist, fahren wir nach Halmstadt, besichtigen dort das Schloss und den Marktplatz mit dem Springbrunnen „Europa und der Stier“, ein Kunstwerk von dem berühmten Bildhauer Carl Milles und ein Beispiel dafür, dass der Grieche schon in antiken Zeiten wusste, wie man mit ein bisschen Hokuspokus Europa hinters Licht führen konnte.
Am anderen Flussufer steht eine 14 m hohe Picasso- Skulptur mit dem Titel „Frauenkopf“ die der Künstler der Stadt 1971 schenkte und dort aufstellen ließ.
Tylosand mit seinen schönen langen Stränden (so steht es im Reiseführer) ist uns bei dem heutigen Regenwetter keine Reise wert. Also fahren wir über die Küstenstraße nach Falkenberg.
Diese kleine Stadt lädt geradezu zum bummeln ein mit einer fast mediterranen Atmosphäre, die man heute jedoch nur erahnen kann. Straßencafes sind im Regen nicht besonders attraktiv.
Wir laufen die Promenade am Fluss Atran entlang – angeblich einer der lachsreichsten Flüsse Schwedens – an der Zollbrücke vorbei bis hin zur Laurentiuskirche inmitten der pittoresken Altstadt mit den kleinen malerischen Holzhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Wir folgen der Küstenstraße weiter bis kurz vor Varberg. Dort finden wir einen Campingplatz direkt am Meer. Die Wolkendecke über uns ist inzwischen dick und bedrohlich dunkel, so dass wir die Ängste von Asterix und Obelix nachvollziehen können. Direkt an der Wasserlinie fängt dann der blaue Himmel an. Illuminiert wird das Ganze mit einem starken Regenbogen. Endlich mal ein Sommertag wäre uns lieber.
Am 2.6. ist es dann soweit. Wie bestellt reißen die Wolken auf und die Sonne scheint stark und wärmend, nur der Wind vom Meer bläst noch kühl.
Nach einem guten Frühstück (wie immer) verlassen wir um 12:oo Uhr den Platz.
In Valberg ist gerade Markttag mit dem üblichen Angebot von Kitsch, Klimbim und Nippes, den keiner braucht, zwischendrin aber auch sehr schöne, geschmackvolle Sachen, skandinavisches Design eben. Lifemusik und Straßentheater wird geboten. Ein sehr lebendiges Städtchen. Sehenswert ist das alte Kaltwasserbadehaus, eine auf Pfählen ins Wasser gebaute Brücke, die heute als Cafe´ genutzt wird.
Auch die alte Festung über der Stadt ist einen Spaziergang wert.
Ullared soll, so sagen die Auguren, ein idealer Platz für Schnäppchenjäger sein. Das Nest ist ca. 30 km von der Küste entfernt und beherbergt einen riesigen Einkaufsmarkt. Wir wollten unsere Vorräte ergänzen, doch dort geht es im Wesentlichen um Klamotten. Nix für uns, außer Shrimps und Lachs. Der Ausflug ins Landesinnere ist jedoch sehr schön, und die Landschaft mit ihren Wäldern und Seen bezaubernd. Über Mjöbäck und Kinna rollen wir auf kleinen Straßen mit sehr wenig Verkehr auf Göteborg zu.
Problemlos durchqueren wir die Stadt und erreichen die Straße 168, die direkt in die Schären nach Marstrand führt. Sie verbindet die Inselchen, und eines davon hat einen schönen Parkplatz direkt am Wasser.
Dort übernachten wir. Die Nächte sind schon nordisch lang, und als wir gegen 24:30 Uhr ins Bett gehen ist es noch nicht ganz dunkel.
Der nächste Morgen ist immer noch wolkenlos mit blauem Himmel.
Wir fahren unser Sträßchen weiter bis wir das auf der letzten Schäre gelegene Marstrand erreicht haben. Eine große Festung beherrscht das Hafenstädtchen,
die entweder von den Dänen im Krieg gegen Schweden oder von den Schweden
im Krieg gegen die Dänen gebaut wurde. Der Ort träumt noch vor sich hin und wartet auf die im Sommer sicherlich zu Hauf kommenden Touristen.
Die gleiche Straße führt uns wieder zurück nach Kungälv. Von dort erreichen wir über Trollhätten den Vänernsee, den wir umrunden wollen. Das Nordufer des Sees ist hier nicht zu sehen, dafür schöne grüne Landschaften.
In Ha°verud gibt es ein Aquädukt, das sicher einmalig ist. Es ist nämlich eine Brücke voll mit Wasser, auf der man per Schiff die darunter liegenden Stromschnellen queren kann. Das ganze ist Teil des Dalslandkanals, der vom höchsten zum am niedrigst gelegenen See reicht.
An diesem entdecken wir einen komfortablen Stellplatz für nur € 15,- pro Nacht.
Vom 4.6. – 6.6. bleiben wir hier, erkunden die Umgebung und das Heimatmuseum, das uns anschaulich über Lebens- und Arbeitsbedingungen der letzten 300 Jahre in dieser Region informiert. Sehr schön und interessant gemacht.
Durch eine wald- und seenreiche Landschaft
fahren wir bis zum Dorf Högsbyn, wo es Felszeichnungen gibt, die wir aber nicht finden. Dafür schauen wir uns dann das Herrenhaus und Gut Baldernäs an, in einem wunderschönen Park gelegen. Hier ist viel los, denn heute ist schwedischer Nationalfeiertag.
Über Bengtsfors, durch das auch der Dalslandkanal geht, führt uns die Straße nach A°ma°l. Hinter dem Gästehafen, direkt am Vänernsee kann man ruhig und unbehelligt stehen.
Von dort ist es nicht weit zu einem Bummel durch das schläfrige Provinzstädtchen.
„Raus aus A°ma°l“ so heißt ein Film – machen wir auch. Nach Norden fahrend, biegen wir bei Säffle ab auf die Varmlandsnäs, einer traumhaft schönen Halbinsel. Wir fahren bis zum Kap, und auf einer anderen kleinen Straße zurück durch eine typisch schwedische Landschaft. Wieder auf der Hauptstraße, folgen wir dieser bis Karlstadt. Leider finden wir hier kein geeignetes Plätzchen zum übernachten, so dass wir letztlich auf dem Campingplatz landen.
Karlstadt ist eine sehr schöne Stadt mit guter Atmosphäre und interessanten Bauwerken. Die Stadt ist übrigens Heimatstadt von Zarah Leander, berühmter Filmstar der 30er und 40er Jahre des letzten Jahrhunderts. Im Karlstadter Theater erinnert eine interessante Büste an sie.
An einer der vielen Brücken finden wir das Denkmal der lebenslustigen Kellnerin Sola, die mit ihrem freundlichen Wesen die Gäste im Wirtshaus bezaubert hat , vor über 200 Jahren!!
Nachdem wir alle Sehenswürdigkeiten abgeklappert haben, fahren wir noch hinaus zur Insel Hammerö. Schön, aber ein bisschen langweilig.
In Kristinehamn gibt es einen Gästehafen
mit Stellplatz, WC und Dusche. Ein schöner Platz, man hat immer was zu gucken.
Das Künstlerviertel mit den alten roten Holzhäusern ist sehr idyllisch, die Kathedrale sehenswert.
Auch dieser Stadt schenkte Picasso eine Skulptur, auch 15 m hoch, die seiner Frau Jaqueline nachempfunden ist.
Beeindruckend und sehenswert.
Weiter geht’s nach Mariestad. Am Gästehafen reihen wir uns ein in die Phalanx der Womos. Es macht immer wieder Spaß, dem Treiben in solchen Häfen zuzuschauen. Boote werden zu Wasser gelassen, Masten gesetzt, Liegeplätze angefahren, und Proviant geladen, Treibstoff und Trinkwasser gebunkert.
Schöner als fernsehen.
Die Stadt selbst ist recht übersichtlich, der Dom leider geschlossen. Dieser überragt mit seinem hohen Turm das gesamte Stadtbild.
Genug nun der Städtchen, wir fahren aufs Land. Es wird“ alpin“: Der 306 m hohe Kinnekulle lockt. Der liegt etwa 30 km südlich. Viel Natur (haben wir uns ja gewünscht), und eine Reihe von Kirchlein
die ein Pilgerpfad verbindet, Wanderwege und schöne Ausblicke auf den See. Bei Blomberg werden seetüchtige Wikingerschiffe nachgebaut. Eines davon, die „Sigrid Storra°da“ kann man chartern. Leider fehlte es uns an Ruderern.
Die Besichtigung der Stadt Lidköpping lassen wir aus und fahren direkt zum Schloß Läckö auf der Halbinsel Kallandso. Der Parkplatz weist auch WoMo-Stellplätze aus für eine Avgift von € 3,- incl. WC-Benutzung. Ein Spaziergang in das Fischerdörfchen Spiken beendet den Tag.
Das Schloss ist eine Insel.
Die 3 Stunden für Besichtigung mit Führung vergehen wie im Fluge. Wir erfahren viel über die Geschichte Schwedens, vor allem während des 30jährigen Krieges, über Gustav Adolf und Christine, seine Tochter und Nachfolgerin.
Über Vänersborg, Trollhätten und Uddevalla verlassen wir den Vänernsee.
Unterwegs erreicht uns ein Anruf von Wolfram und Gerburg. Wir vereinbaren einen Treffpunkt in Lysekil auf einem Campingplatz in den Schären. Heftiger Regen hat eingesetzt und als die Beiden eintreffen auch noch Sturm.
Am 12.6. herrscht immer noch heftiges Wetter. Jetzt fahren wir mit 2 WoMos nach Norden, besichtigen bei Brastad Felszeichnungen die niemand deuten kann.

Smögen ist ein originelles Fischernest. Man kann dort mit Booten direkt an die Stege mitten im Dorf fahren und in den Läden einkaufen.
Wir sind völlig durchnässt, der Wind peitscht uns den Regen ins Gesicht. Selbst auf unseren Weihnachtsmärkten im mitteleuropäischen Winter hatte ich nie so ein starkes Bedürfnis nach Grog oder einem Glühwein. Alter Schwede!!!
Im Gästehafen von Grebbestad gehen wir vor Anker. 

Hier endet der erste Teil des Berichts.
http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2010/12/nordlandfahrt-2010_19.html


Südfrankreich 2011

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vom 24.03.2011 bis 11.04.2011






Am 24. März, einem Frühlingstag, der sich anfühlte wie Samt und Seide, starteten wir unsere Frühlingsfahrt.
Über die Autobahn rollten wir nach Süden, wechselten dann nach Westen in's Elsass.
In Soufflenheim ergänzten wir in unserem Lieblings-LeClerk unseren Proviant undtankten voll.
Auf dem Großparkplatz unter der Hohen Königsburg verputzten wir erst einmal die gerade gekauften Crevetten mit frischem Baguette.
Frisch und ausgeruht, trotz Autobahnnähe, fuhren wir morgens weiter über Basel, Luzern, durch den Gotthardtunnel, an Mailand vorbei bis Alessandra.Ab da gab es dann keine Autobahn mehr für uns.
Zum übernachten hatten wir uns das Badestädtchen Acqui Terme ausgesucht .Der dortige Stellplatz hatte eine etwas eigenwillige Beschilderung.
Das Städtchen zeigte sich am nächsten Morgen in seinem schönsten Frühlingskleid. Alles blühte,
und die Innenstadt lud zum flanieren ein.
An den Läden mit den einheimischen Spezialitäten kamen wir nicht vorbei. Neben einheimischen Weinen wurden auch getrocknete Steinpilze und Tomaten aus der Region angeboten. Eine delikate Ergänzung für jede Küche.
Die Landschaft zwischen Acqui Terme und der Mittelmeerküste liegt südlich von Piemont und nördlich von Ligurien. Wir haben uns durch die schöne Bergwelt des Parco Regionale di Piana Crixa treiben lassen. Zum Teil gab es dafür anschließend Abenteuerpunkte. Etwas kribbelig im Magen wurde uns schon beim Befahren der sehr engen Sträßchen.
Irgendwo bei Savona kamen wir an der italienischen Riviera heraus. Stellplätze gab es an dieser Küste viele. Die meisten waren allerdings sehr gut besucht. Wir hatten das Gefühl, dass italienische WoMo's gerne kuscheln. In Diano Marina, im Oasi Park, übernachteten wir dann mit gefühlten weiteren 1000 WoMo's
28.3. An der Küste entlang überquerten wir die I/F Grenze. Das schöne Frühlingswetter war erst einmal vorbei, es goss in Strömen, so konnten wir die Fahrt leider nicht so richtig genießen.
Die Corniche an der Côte war noch genau so, wie wir sie in Erinnerung hatten. In Sainte Maxime fanden wir einen kleinen Stellplatz nördlich der Stadt.
Nach einem ausgedehnten Morgenspaziergang durch das Städtchen und den Hafen
fuhren wir weiter bis Ramatuelle. Hier hat diese Gemeinde an der „Route de Bonne Terrasse“ einen großen Stellplatz angelegt, der zu dieser Jahreszeit noch wenig frequentiert war. Wir wollten 2 Tage bleiben. Der dritte Tag war "gratuit", wir blieben 3.
Zwischen den hohen Binsen und nahe am Bus, geschützt vor dem noch kühlen Seewind, war es schön wohlig in der Sonne zu sitzen.
Der Platz ist gut gelegen für Ausflüge nach Le Lavandou, natürlich auch in das entzückende Städtchen Ramatuelle und umliegende Ortschaften.
Am 1.4. wollten wir Aix besichtigen. Im dichten Berufsverkehr einen für den Bus geeigneten Parkplatz zu finden war einfach unmöglich , so mußten wir leider, leider auf eine Stadbesichtigung verzichten. Wir gaben auf.
Stattdessen fuhren wir gleich weiter Richtung Camargue bis Pélissanne. Der im Stellplatzführer angegebene Platz war als solcher nicht ohne weiteres zu erkennen, doch dort, wo wir standen, fanden wir es jedenfalls gut.
Am nächsten Morgen schlenderten wir durch Pélissanne, ein Städtchen mit dem charmanten Flair der Provence.
Über kleine Sträßchen entlang des Etang de Berre näherten wir uns dem Rhonedelta.
An der Mündung der Rhone, in Port St.-Louis-de-Rhone,
reihten wir uns in die Phalanx der WoMo´s am Ufer ein. Vis- à- vis gab es einen offiziellen, aber kostenpflichtigen Stellplatz für € 6,50, bei uns auf der „richtigen“ Seite kostete es nichts.
3.4. Mit einer Fähre setzten wir über einen Nebenarm der Rhone und fuhren am Ufer des Etang de Vaccarés entlang, durch den Naturpark der Camargue, bis wir Stes-Maries-de-la-Mer erreicht hatten.Am Nachmittag besuchten wir das schöne Touristenstädtchen.
Der für uns interessantere Ort in der Camargue war allerdings Aigues-Mortes. Umgeben von einer vollständigen Stadtmauer und angefüllt mit Geschichte und Touris. Ein quirliges, buntes Leben in den Straßencafés, Läden mit Produkten aus der Region und der Provence.
Am nächsten Tag stand Arles auf dem Besichtigungsprogramm. Wir suchten uns daher einen stadtnahen Campingplatz, den Citi Camping in Arles.
4.4. Nach der Stadtbesichtigung fuhren wir nachmittags weiter zum Stellplatz in Comps, einer Kleinstadt an der Rhone. Von Arles aus folgten wir dem Fluss durch Kulturlandschaft. Der Platz kostete nichts, da der dafür vorgesehene Automat defekt war. Das Städtchen und seine Bewohner genossen noch die vorsaisonale Zeit und die warme Frühlingssonne.
Wir fuhren an Avignon vorbei, da wir keine Lust auf städtischen Autostress hatten. Eine ausführliche Stadtbesichtigung werden wir auf jeden Fall bei unserer nächsten Provencetour einplanen.
Nachmittags erreichten wir, nach einer landschaftlich schönen Fahrt durch romantische Weinorte, Fontaine-de-Vaucluse. Direkt am Flüsschen Source fanden wir auf dem Stellplatz einen Standort unter Bäumen.
An einem so schönen Ort muss man einfach verweilen. Das hatte vor langer Zeit, im 14. Jahrh. bereits Petrarca festgestellt.
Am 7.4. schauten wir uns Carpentras an, eine typisch provenzalische Stadt mit ca. 27 000 Einwohnern. Die Besichtigung lohnte sich, auch wenn wir partout die als sehenswert beschriebene Synagoge nicht fanden. Dafür gab es sehr viele historische Baudenkmäler zu bewundern.
Das Gebiet zwischen Carpentras und Nyons ist für seinen Wein berühmt. In diesem Weinbaugebiet der bekannteste und wohl auch beste ist der Châteauneuf-du-Pape.
Alte Weindörfer lagen auf unserem Weg, der uns auch in die Berge führte. Romantisch ist die Av. Saint-Roch, auch die Abstecher nach Giogendas, das von oben einen Blick in die Weite gestattete.
Gegen Abend erst kamen wir in Nyons an.
In dieser Stadt spielt nicht der Wein, sondern das Olivenöl die erste Geige. Auch diese Stadt ist sehr provenzalisch. Das Olivenöl wurde uns gut verpackt.
Am 8.4. fuhren wir wieder gen Norden. Nicht die zwar schöne, aber uns doch gut bekannte Route de Napoleon, sondern die weiter westlich gelegene durch den Parc Vercors.
Nach der üblichen Stadtrundfahrt durch Grenoble hatten wir für die Nacht einen kostenfreien Stellplatz in Saint- Pierre-de-Chartreusse ausgesucht. Ein ruhiger Platz in Ortsrandlage in schönster Landschaft.
200 m von unserm Platz sorgte ein Bäcker für unser frisches Frühstücksbaguette.
Über Chambéry, Aix-les-Bains und Annecy fuhren wir bei hochsommerlichen Wetter durch die Bergwelt. Durch Genf, am See entlang, dann nördlich zum Lac de Neuchâtel. Hinter Neuchâtel, im Hafen von St. Blaise gehört ein Stellplatz zur Marina.
Über die Autobahn an Biel vorbei und durch Basel, fuhren wir nach Frankreich rüber bis ins Elsass. Wir wählten uns den stadtnahen Stellplatz in Kayserberg aus. Wir bummelten durchs Städtchen, setzten uns zum Riesling nieder und genossen den Frühsommer im Frühling.
11.4. Heimfahrt. Auf dem Stellplatz unter der hohen Königsburg nutzten wir noch Ver-und Entsorgung aus und in Soufflenheim bei LeClerk das große Angebot französicher Produkte und natürlich wurde der Bus noch mit preiswertem (relativ) Diesel versorgt.
Am Nachmittag hatte uns dann die ebenfalls frühsommerliche Bergstraße wieder.


Sachsenfahrt Ostern 2011

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vom 20. April 2011 bis 04. Mai 2011



Zu unserem diesjährigen traditionellen Ostertippel hatte unser Freund Don in die sächsische Schweiz eingeladen. Treffpunkt war die Ottendorfer Hütte im Kirnitzschtal.
Am 20.4. fuhren wir Richtung Thüringen los und übernachteten auf einem, uns von früher noch bekannten Stellplatz in Bad Salzungen.
Nach einem Abendspaziergang durch das malerische Badestädtchen und einem guten Abendessen in einem urigen Gasthaus ließen wir den Tag ausklingen. An der Wartburg vorbei rollten wir auf Nebenstrecken durch den Thüringer Wald Richtung Sachsen. Irgendwann mussten wir doch auf die Autobahn wechseln, sonst wären wir erst nachts zu dem vereinbarten Treffpunkt gekommen. Ein Großteil unserer Freunde war schon da, und wie immer gab es viel zu erzählen. Zuerst in der Kneipe der Hütte, später dann am Lagerfeuer. Mit Gesang und Gitarrenspiel war plötzlich die halbe Nacht um. Am Gründonnerstag fuhren wir mit PKW´s bis Hinterhermersdorf. Von dort per Pedes zur Oberen Schleuse. Hier beginnt die Kirnitzschklamm, die wir per Boot genossen haben.

Wie schön diese Landschaft ist, hat man uns Wessis ganz schön lange verheimlicht. Auf dem Rückweg kamen wir natürlich nicht an einer Baude vorbei, die für durstige Wanderer den richtigen Trunk parat hatte. Die Nacht verbrachten wir wieder in trauter Runde um das Feuer. Für den Karfreitag hatten wir uns die Edmundsklamm in Tschechien ausgesucht. Mit den PKW´s ging es über Bad Schandau zur Grenze bei Hrensko. Von dort begann die Wanderung ins Kamnitztal. Dort heißt die Landschaft natürlich Böhmische Schweiz. Das letzte Hochwasser hat in dem Tal reichlich Spuren hinterlassen. Zerbrochene Boote liegen rechts und links des Flusses. Am Ende des Wanderwegs werden wir durch die Klamm gestakt.

Bald nach der Bootsfahrt hörte jedoch der anschließende Wanderweg auf, d.h. er ist wegen der Hochwasserschäden gesperrt. Der noch offene Weg führt über einen, für uns viel zu weiten Kletterweg direkt in die Wand. Also wanderten wir zurück zu den Autos, fuhren das ganze Krinitzschtal hoch bis zur Neumannsmühle. Die Besichtigung dieser alten Wassermühle ist sehr zu empfehlen. Am Ostersonntag gingen wir ohne Autofahrt direkt in die „Wand“. Wir liefen hinauf auf den Wachberg. Bei Radeberger und Co. bekamen wir am Ostersonntagmittag natürlich keinen Sitzplatz. Also liefen wir hinab nach Saupsdorf zur Rast in einer Baude. Besonders schön sind in diesen Dörfern die so genannten Umgebindehäuser.
Das ist ein besonderer Haustyp der Blockbauweise, Fachwerk und Massivbauweise miteinander verbindet. Frisch renoviert putzen diese Häuser die Dörfer ungemein. Über blühende Hügel liefen wir zurück nach Ottendorf. Am Ostermontag trennten sich die Wege. Die meisten fuhren wieder heim. Wir haben Geschmack an den Reitzen Sachsens gefunden und wollen noch mehr sehen. Von vielen haben wir gehört, wie schön Görlitz ist. Inzwischen können wir das bestätigen.


Nachmittags fuhren wir weiter nach Bad Muskau. Morgen wollen wir dem Park von Fürst Pückler einen Besuch abstatten. Das Städtchen hat einen eigenen WoMo-Stellplatz. Nicht nur der Park ist wunderschön,
auch das Neue Schloss, und die darin gezeigte Dauerausstellung muß man gesehen haben.
Auf dem Rückweg machten wir noch auf dem Polenmarkt Beute. Am 27.4. stand Bautzen auf dem Plan. Die tolle Altstadt lädt zum Bummeln ein.
Auch hier stehen neben schön restaurierten Häusern noch Halbruinen, die wohl auf neue Besitzer warten. Für uns ist es einfach nicht begreiflich wie man solche Juwele von historischen Städten so verfallen lassen konnte.
Und Senf sollte man in Bautzen kaufen. In den speziellen Läden findet man unzählige Variationen dieser Würze. In Löbau gibt es einen kostenfreien Stellplatz auf dem Hof einer Aqua-Farm. Umzäunt mit einem Maschendrahtzaun dem man die DDR noch ansieht. Auch die alten verrosteten Bogenlampen stammen noch aus dieser Zeit.
Der vergilbte Charme einer untergegangenen Republik. Der Blick auf das Bergpanorama ist toll. Den durften wir als Einzige auf dem Platz genießen. Wir fuhren weiter südlich durch das Lausitzer Bergland und besichtigten hinter Bad Schandau die Festung Königsstein.

Ein interessantes Stück deutscher Geschichte. Gegen Abend ging es weiter Richtung Dresden. Auf der Elbbrücke in Pirna sahen wir auf der anderen Seite (Copitz) direkt am Ufer eine Reihe WoMos aufgereiht. Wir reihten uns ein und genossen den Sonnenuntergang an der Elbe mit Blick auf die Altstadt und Schloss Sonnenstein.

Am anderen Morgen fuhren wir mit der kleinen Personenfähre, die nicht weit von unserem Platz anlegt, direkt in die Altstadt. Auch hier ist alles liebevoll restauriert und das wird auch durch viele Touristen honoriert.
Die über allem aufragende Burg Sonnenstein hat eine beeindruckende Historie aufzuweisen. In der Nazizeit eine allzu schreckliche. In der damals im Schloss beheimateten Heilanstalt haben die Nazis eine Tötungsanstalt installiert und Patienten liquidiert. Heute ist es eine Gedenkstätte. Nachmittags landeten wir in Dresden. Genau gegenüber der Frauenkirche, nur ca. 200 m vor der Augustusbrücke gibt es in der Wiesentorstraße einen Stellplatz. Da wir noch einen Platz in der ersten Reihe fanden, hatten wir das ganze Panorama Dresdens genau vor uns.

30.4. Stadtbesichtigung.
Gegen Abend fuhren wir weiter nach Meißen. Hinter dem neuen Erlebnisbad, also auf der ehemaligen Liegewiese des alten Freibads ist ein Stellplatz eingerichtet. Stadtnah aber völlig ruhig kann man da übernachten. Praktisch, wenn man direkt vor einem Hallenbad steht. Morgens gingen wir erst einmal schwimmen, bevor wir nach Meißen rein fuhren. Auch diese Altstadt ist ein Schatzkästlein. Die Fassaden der Häuser strahlen in allen Farben,
Garten- und Straßencafe´s laden zum probieren des Meißener Weins ein – eine Spezialität, die man versucht haben sollte.
Vor Meißen aus fuhren wir über Freiberg/Sachsen, eine Partnerstadt von unsrer Heimatstadt Darmstadt, nach Neuhausen im Erzgebirge. Wir standen abends an einem Hang mit Blick auf ein Schloss (nicht zu besichtigen, in privater Hand).
Neuhaus liegt ziemlich nah an der tschechischen Grenze, und da wir uns entschlossen haben über die fränkische Schweiz zu fahren, unser vielleicht nächstes Ziel der Osterfahrt 2012 , nahmen wir die Route über Tschechien. Über einen kleinen Grenzübergang, der aus einer Brücke über einen Bach besteht, links die deutsche , rechts die tschechische Flagge, kamen wir ins Nachbarland. Nicht eine Menschenseele die zu unserer „Begrüßung“ gekommen wäre, wie zu kommunistischen Zeiten. Noch nach 20 Jahren ein fremdes, aber tolles Gefühl. Über bewaldete Berge fuhren wir nach Komotau, weiter Richtung Westen, an Eger vorbei bis ins Fichtelgebirge. Und dann hatte er uns plötzlich wieder – der Winter. Auf dem Fichtelberg schneite es, die Landschaft ist weiß.

Wir hatten gehofft diesen Anblick so schnell nicht mehr zu sehen. Weiter gings nach Westen immer nahe der Grenze. In Adorf/Voigtland übernachteten wir auf dem Parkplatz des örtlichen Schwimmbades, am Rande der Ortschaft.

3.5. Weiter durchs Fichtelgebirge kammen wir unter Vermeidung aller Autobahnen nach Bayreuth. Nach einer mehr oder weniger freiwilligen Stadtrundfahrt genossen wir die Fahrt durch die fränkische Schweiz und erreichten gegen Abend nördlich von Bamberg den Altstadtparkplatz der Stadt Baunach.

Den letzten Abend dieser Fahrt verbrachten wir in einem urigen Wirtshaus bei gutem Essen, ausgezeichnetem Wein und anschließendem sehr netten Plausch mit der Wirtin. 4.5. Wieder einmal haben wir dem Navy Autobahnen verboten und ließen uns über landschaftlich sehr reizvolle Nebenstraßen nach Hause treiben.

Marokko 2011/12

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vom November 2011 bis Februar 2012



Kapitel 3: Von M'hamid bis Alsbach

Nachdem wir uns hinter M`hamid am 14.01. von unseren Reisegefährten getrennt hatten, ging es jetzt wieder Richtung Norden. Noch hatten wir über einen Monat Zeit für unseren Rückweg.
Und den haben wir genutzt.
Zuerst fuhren wir das Draatal wieder hoch bis Agdz und nahmen unseren alten Platz vor der Kashba Assilim wieder ein. Wir frönten der Ruhe, unterbrochen nur durch kleinere Aktivitäten wie Spaziergänge, Einkaufsbummel oder ähnliches. Der Blick durch die Palmen auf die Burg läßt von einem orientalischen Märchen träumen.
 

Am 16.1. brachen wir nach Ouarzazate auf. Eine wundervolle Bergstrecke mit schnell wechselnden Landschaften. Vom Paß aus hat man einen wundervollen Blick über die Ebene.



Wir sahen aber auch eine Sandwand auf uns zukommen, begleitet von einem immer stärker werdenden Wind. Bis wir die Stadt erreicht hatten, konnte man schon von einem kleinen Sandsturm sprechen.
Das geplante shopping wurde auf das notwendigste reduziert, auf den uns schon länger ausgegangenen Wein. Der wurde dann abends im Bus auf dem Camping Municipal zu unserem Bus-Menu gereicht.
Am nächsten Morgen haben wir dann den Souk heimgesucht und das Notwendige und nicht so Notwendige eingekauft. Souks sind ja so verführerisch.
Beim verlassen der Stadt lag der Hohe Atlas wie ein Eisblock vor uns. Aber der war noch nicht dran, wir wollten nur ca. 20 km weiter nördlich. Dort liegt der Ort Äit Ben Haddou. Eine Ansammlung von Kasbahs um eine Festung.


Die Besichtigung verschoben wir auf den nächsten Tag, da der Wind wieder zugenommen hatte und eisig vom Atlas herab wehte. Wir lagerten auf dem CP Kasbah de Jardin, mit uns ca. 5 oder 6  "Dickschiffe",
die wohl für ihre Heizungen oder Klimaanlagen soviel Strom verbrauchten, daß die elektrischen Leitungen wegen Überlastung immer mal wieder die Arbeit einstellten.
Der Wettergott, oder wer in Marokko dafür zuständig ist, war am nächsten Tag wieder gnädig zu uns. Die Mandelbäume blühten im Sonnenlicht, wenngleich sich im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel des Atals wie Schönwetterwolken vor dem blauen Himmel abzeichneten.  


Bei der Besichtigung der Kasbahs überkam uns wieder das Gefühl, in einer Verfilmung aus testamentarischer Zeit zu sein. Und tatsächlich wurden hier auch schon einige große "Sandalenfilme" gedreht ( Gladiator, Sodom und Gomorrah, das Geheimnis der Sahara, Die lettzte Versuchung Jesu ). Die Einwohner sind stolz auf diese Geschichten und zeigen gerne die Fotos mit den Filmstars. Das ganze Ensemble ist aber auch sehr eindrucksvoll - auch durch die Natur, die es umgibt.


Auf dem Rückweg bummelten wir noch ein bisschen durch das alte Dorf mit seinen Läden, die Schmuck, Teppiche und lauter schöne Sachen verkaufen.. Angenehm auffallend war, daß die Händler hier viel weniger belästigend auf Kundenfang gingen, wie wir es an anderen Orten kennengelernt hatten. In einem der kleinen Restaurants an der Straße nahmen wir noch einen kleinen Imbiss ein in der wieder heiß strahlenden Sonne.


Am nächsten Morgen nahmen wir den Atlas in Angriff. Kurz vor dem Pass Tizi.n-Tischka (2260 m)
geht rechts ein kleines unscheinbares Sträßchen ab, das in das 20 km entfernte Telouet führt.
Da es am Vortag heftig geschneit hatte, war die schmale, einspurige Gebirgsstraße schwer zu befahren. Rechts und links des kargen Asphalts war der Untergrund völlig aufgeweicht, und bei Gegenverkehr musste man sich schon Gedanken machen wie man aneinander vorbeikommt.
Die Kasbah, die uns in dieser grandiosen Bergwelt erwartete, war den Weg wert.    


Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung dieses Bauwerks, teils wieder aufgebaut und restauriert 


teils ganz schön ruinös.

 

Nach einer Rast im Dorf, auf einer Dachterasse eines Cafe´s und Restaurants, mit Mandelmilch und Gewürz-Kaffee, entschlossen wir uns, zurück auf die Passstraße zu fahren. Eigentlich wollten wir im Dorf übernachten, aber bei der Wetterlage war es nicht auszuschließen, daß es wieder zu schneien anfängt. In diesem Falle wären wir wahrscheinlich nicht so bald aus dem Tal heraus gekommen. Aus Berichten anderer Mobilisten wussten wir, daß man direkt auf dem Paß vor dem einen oder anderen Café übernachten kann.
Leider aber nicht zu dieser Zeit, da auch hier die Parkplätze aufgeweicht waren, und wo nicht, waren sie natürlich besetzt.  
Von mindestens einer Hundertschaft Polizei verfolgt (Betriebsausflug einer französischen Gendamerie)
rollten wir auf der anderen Seite im Abendlicht den Paß wieder runter. Grandios, phantastisch, wunderschön, also eigentlich nur überwältigend !!! Eine Wiederholung ist fest eingeplant - dann aber mit Übernachtung auf dem Paß.
Als es dunkel wurde waren wir schon in der Ebene. Am Pont-du-Zate ist neben einem Resto ein kleines Hotel auf freier Strecke. Gegen ein Bakschisch von 20,- Dirham -knapp 2,- € - wachte der Nachtportier
des Hotels über unseren Bus und Schlaf.
Am 20.1. erreichten wir Marrakech. Zuerst absolvierten wir unseren Großeinkauf bei Marjane, dann
begann die Suche nach dem Camping Relais de Marrakesch.
Der Platz ist luxuriös mit Schwimmbad (kalt), sehr gepflegten Sanitäranlagen, Café und Restaurant,
Frisör etc. Wir legten einen Ruhetag ein.
Am 22.1. ließen wir uns Nachmittags mit dem Taxi in die Medina bringen. Die Souks sind bezaubernd
 

jedoch wird der Bummel durch die vielen stinkenden Mopeds beeinträchtigt, die kreuz und quer durch die engen Gassen düsen. Über ganz Marrakesch hängt ohnehin eine riesige Smogwolke.
Anmerkung für M six, der den Tourismus gerade in Marrakesch fördern will: Sorgen s.M bitte schön dafür, daß das Durchfahrtsverbot für Zweiräder auch eingehalten wird.

Am 23.1 benutzten wir die schnelle Straße, die zuerst N 8 und später R207 heißt, um wieder an den Atlantik, nach Essaouira zu kommen. Vor der Stadtmauer ist ein bewachter 24 Std.-Parkplatz auf dem schon einige WoMo´s standen . Wir reihten uns ein. Die Medina dort ist ein wunderschöner Ort. Die alten Stadtmauern direkt am Meer noch mit Kanonen bestückt.

 
Darunter liegen die Werkstätten der Kunsthandwerker.


Dann führt die Altstadt durch enge, romantische Gassen


in die Souks. Man kann einfach nicht widerstehen, wenn man im Januar frische Erdbeeren für einen kleinen Preis angeboten bekommt oder dem Duft nach frischen Mandelplätzchen. Mit unserer Beute wollten wir dann den Markt verlassen, was gar nicht so einfach war, wie wir verwundert feststellen mussten. Irgendwie hatten wir uns in dem Gassengewirr verlaufen. Jedenfalls kamen wir an einer ganz anderen Ecke wieder aus der Stadtmauer heraus und hatten dann einen ganz schön langen Weg bis zu unserem Parkplatz. Dort angekommen stillten, wir erst einmal unseren Hunger in einem der vielen Fischrestaurants mit Shrimps und Tintenfisch vom Grill.
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag nochmal auf den Markt, doch das Wetter spielte nicht mit. Bei starkem Wind und Regen macht das keinen Spaß. Für die Weiterfahrt hatten wir uns die Küstenstraße ausgesucht. Den Weg zu dieser Straße zu finden, kostete uns ein Stündchen Zeit. Nach dem wir das Schild "Safi par le cote" ca. 10 km östlich von Essaouira endlich gefunden hatten, waren wir dann auch schnell an der Küste.
Bei Moulay Bouzerktoune hatten wir uns einen strandnahen Stellplatz ausgesucht

 
und den Dorfkindern klargemacht, daß wir die Strickerzeugnisse ihrer Mütter weder als Mützen noch als Kaffeewärmer erwerben wollten, jedoch wurde es uns bei einem Strandspaziergang etwas mulmig, angesichts der Wolkenmassen, die immer dunkler wurden.


Wir machten uns also wieder auf zur Küstenstraße, fuhren durch große Arganwälder, bewunderten die Natur und landeten zuletzt auf dem CP Municipal in Safi.
Am anderen Morgen beobachtete uns ein Pfau beim Frühstück.

Auf der Weiterfahrt die Atlantikküste entlang regnete es hin und wieder, aber was soll´s, die Obst- und Gemüsefelder, die sich oft bis hinunter an den Strand ziehen, brauchen das, und die Bauern freut´s. Steilküsten sind jedoch bei jedem Wetter beeindruckend und gigantisch, wenn die Wellen mit voller Wucht gegen die Felsen klatschen und die Gischt bis zur Straße hochspritzt. Nicht nur Landwirtschaft gibt es hier, auch schöne Badeorte mit Golplätzen und Strandclubs, sehr mondän.
Auf dem CP von El-Jadida  stehen die Womos wieder dicht an dicht auf dem vom Regen aufgeweichten Platz. Wer´s mag?
Aus dem Campingführer Marokko von Edith Kohlbach hatten wir uns für den nächsten Halt und als Ruhepause einen kleinen familiären Platz nördlich von Mohammedia ausgesucht. Also rauf auf die Autobahn, an Casablanca vorbei,
Mohammedia-West raus, bei Marjane rein zum Einkaufen und 2 km weiter auf den Platz von Said - zum Meer nur ein kleiner Spaziergang.


Hier an der Atlantikküste hatten wir nicht so ein Glück mit dem Wetter. In einer Regenpause machen wir unseren Strandspaziergang, hatten aber keine rechte Freude daran. Der Strand ist zum Teil vermüllt, ungepflegt und die Einrichtungen vergammelt.


Morgens schien die Sonne wieder. Auf der Fahrt nach Rabat kamen wir nach kurzer Zeit an dem schönen strandnah gelegenen Campingplatz " L´ Ocean Bleu" vorbei, ein gutes Stück weg von der Straße und sehr einladend. Kurz entschlossen fuhren wir den Platz an und verschoben die Besichtigung von Rabat auf einen der nächsten Tage. 


Wir waren mit allem was man so zum täglichen Leben braucht gut versorgt, frisches Brot gab es jeden Morgen an der Rezeption, also einfach mal nichts tun außer lesen, grillen, anderen Campinggästen zusehen, was die so treiben, oder einfach nur dasitzen, wie schön!
In der Rezeption des Campingplatzes gab es einen Aushang mit dem Hinweis, daß man zur Besichtigung der Hauptstadt auch mit Bus und Bahn fahren kann. Besser geht´s doch gar nicht, zumal es in Rabat weder Camping- noch Stellplatz gibt. Ca. 500 m von unserem Platz war eine Bushaltestelle. Mit dem Bus fuhren wir zum Bahnhof von Mohammedia, dort rein in die S-Bahn (ganz modern), und in ca. 1 Stunde hat man den Hauptbahnhof von Rabat-Ville erreicht - tja, wenn man nicht eine Station vorher aussteigt. Als wir unseren Fehler bemerkten, war der Zug schon abgefahren (im wahrsten Sinne des Wortes). Da standen wir nun, etwas hilflos umherblickend, in einem Vorort. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen, um in´s Zentrum zu kommen. Das Petit-Taxi brauchte dann noch eine 1/2 Stunde durch total verstopfte Straßen. Wie gut, daß wir nicht mit unserem Bus nach Rabat gefahren sind!!!
Endlich standen wir vor einem der schönsten Altstadttore Rabats (oder ganz Marokkos?)  in der Nähe des Königspalastes.


In den Palastanlagen konnten wir an diesem Tag leider nicht lustwandeln. Aber die Stadt hat noch so viel Sehenswürdigkeiten,
wie die Medina


oder die Festung

mit ihrem blauen Innenleben


Mit platt gelaufenen Füßen vom Pflastertreten erreichen wir dann abends, schon bei Dunkelheit, per Bahn und Bus wieder unser grünes Zuhause.
Am nächsten Tag war wieder Ruhe angesagt, ist doch ganz schön anstrengend so eine Stadtbesichtigung, wir haben bei weitem nicht alles gesehen, was wir uns ansehen wollten. Salé, die Schwesterstadt mussten wir ganz auslassen, aber der nächste Winter kommt bestimmt, den wir wieder in Marokko verbringen wollen, und dann kommt alles dran, was wir diesmal nicht geschafft haben.
Wir genießen am 1.2. nochmal einen Sonnentag am Meer, denn morgen soll´s weitergehen.

Am nächsten Tag, unserem Reisetag, regnete es in Strömen. Hin und wieder lockerte es zwar auf, aber als wir bei Meknes aus dem Supermarkt (Marjane) kamen goß es wolkenbruchartig. Nun galt es den Campingplatz zu finden, den wir uns ausgesucht hatten, der liegt zwischen Meknes und Moulay Idriss. Durch die fehlende Beschilderung und mangelnde Ortskenntnis kam es dann doch zu einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt. Wie so oft in Marokko erlebt, erklärten uns freundliche Polizisten den Weg, und so erreichten wir in der Dämmerung den CP Belle Vue. Ein schöner Platz mit freundlichem Service.


Am nächsten Morgen lachte die Sonne wieder, aber es war sibierisch kalt.
Noch im Bett liegend und in der Aufwärmphase streikte plötzlich die Heizung - die Gasflasche war leer.
Also, raus aus dem warmen Bett und Flaschentausch. Dann klopfte es an die Tür, der junge Mann vom Campingservice stand mit frischem heißen Pfefferminztee davor, das kam gerade recht bei der Kälte. Perfekt.

Wir machten uns fertig  für die Stadtbesichtigung,


fingen uns ein Taxi ein (ortsüblich: 6 Passagiere in einem alten Mercedes PKW, 2 auf dem Beifahrersitz und 4 auf der Rückbank) und ab gings in wilder Fahrt für 10,- Dirham p.P. nach Moulay Idriss. Eine sehr orientalische und heilige Stadt. Christen, oder besser Ungläubigen ist der Besuch der Moschee verboten. Dafür wird vor den Toren, genau wie bei christlichen Wallfahrtsstätten, heiliger Kitsch angeboten.


An den Hang eines Berges gebaut, bietet die Stadt an jeder Ecke andere Ein-



 und Ausblicke.


Die Souks in der Medina sind etwas besonderes. Zum Teil noch nach Handwerken getrennt, in verschiedenen Gassen oder Arkaden, oder Innenhöfen findet man was man braucht in vielfältiger Auswahl.


Malerisch und ohne Anmache. Wir hätten noch stundenlang bummeln können, wenn wir nicht so durchgefroren gewesen wären. Heiße, frischgebackene Pfannkuchen, unser Abendessen, wärmten uns auf der Fahrt zum Campingplatz die klammen Finger. Zurück nahmen wir uns ein Taxi ohne Mitfahrer für 60 DH.

Für den nächsten Tag hatten wir uns die antike Stätte Volubilis zur Besichtigung vorgenommen. Die Anlage beeindruckt schon von weitem.


In mühevoller Kleinstarbeit wurden hier Mosaike freigelegt und zusammengefügt.

 

Wie groß die Anlage ist merkt man erst am anderen Ende


und irgendwann an den müden Füßen.
Durch das gewaltige Tor verlassen wir das Altertum.



Nach der Antike, heute das orientalische Meknes.
Stoßen wir also das Tor auf zur Stadtbesichtigung.


Was hat mich wohl geritten eine Schlange zu küssen?







Am 6.2. rollten wir im Vorfrühling durch die schöne Bergwelt Richtung Quezzane. Wir übernachteten vor der Stadt auf einem Stellplatz mit Auberge. Im dazugehörigen und beheizten (!) Restaurant (ein großer Ofen steht in der Mitte) haben wir sehr gut gespeist.

Über die Ausläufer des Rif-Gebirges näherten wir uns Chefchaouen. Plötzlich liag die Stadt vor uns.


Schon von weitem sieht man ihr das andalusische Erbe an, ganz in Weiß, und in den verwinkelten Gassen wird


man ganz eingenommen von dem romantischen Flair. 
 
 


Wir entschloßen uns, nicht im Rif-Gebirge zu übernachten. Sobald die Sonne untergegangen war, wurde es ungemütlich kalt. Es zog uns deshalb wieder ans Mittelmeer. In Tetouan gingen wir nochmal einkaufen in einem Marjane. Von dort ist es nicht mehr weit nach Martil, dem Ausgangspunkt unserer Reise. Wir hatten vor, auf dem Campingplatz zwei Tage zu bleiben, um Sonne zu tanken, zu  lesen, Gasflasche zu füllen etc.Am nächsten Tag genossen  wir dann die wohlige Wärme der Sonne in der Hoffnung, das auch am nächsten Tag tun zu können, füllten die leere Gasflasche und bereiteten uns auf die Ausreise vor. 
Leider, leider fing es in der Nacht zu regnen an. Der ganze Platz stand unter Wasser. Nix wie fort.
Der Fährhafen, Port Tanger Mediteranée, ist nur 60 km entfernt. Damit war eine wunderschöne und ereignisreiche Marokko-Fahrt zu Ende. Ein letzter Blick zurück.


Dann hatte uns Europa wieder. Im Hafen von Algericas herrschte das reinste Chaos auf dem Schiff. Wir sind ja schon mit vielen Fähren gefahren, rauf und runter ohne Probleme. Bisher wurden wir immer ein- und ausgewiesen, und das Personal hat darauf geachtet, daß die Fahrzeuge geordnet das Schiff verlassen konnten. Hier hatte sich jedoch kein Ordner sehen lassen, alles drängelte zum Ausgang. Schneller ging es dadurch auch nicht.
Wir benötigten 2 Stunden, um von der Fähre herunter zu kommen und nochmal eine, um aus dem Hafengelände zu kommen. Sehr nervig die ganze Angelegenheit.
Um 22 Uhr haben wir dann endlich unseren Stellplatz vorm Lidl erreicht. Am nächsten Morgen gehörten wir zu den letzten WoMos, die noch auf dem Parkplatz standen.


Unser Frühstück besorgten wir uns beim idealerweise nahe gelegenen Bäcker und Metzger. Gestärkt kehrten wir dann auf die Straße Richtung Norden zurück. Der Himmel war blau, die Sonne schien.


Wir fuhren auf der Küstenautobahn um Malaga herum und nach einer schönen Fahrt an der Küste, die wir noch nicht kannten, runter ans Meer in ein schönes Städtchen direkt an einer Bucht mit einem feinem weißen Strand. Neben der Straße, auf festgefahrenem Sand, parkten Autos, und wir auch, ein wahrharft idealer Stellplatz.Am nächsten Morgen hatten wir schöne Ausblicke:
auf  das eine Ende


und auf das andere Ende der Bucht.


Auf dem Weg zum Bäcker entdeckte ich noch ein öffentliches WC, in das wir dann später entsorgen konnten. Das Städtchen selbst ist wunderschön. Oben an den Berghängen ist die Bebauung stilvoll - nicht zugeklotzt mit sich hunderfach wiederholenden Fassaden. Wir machten eine Rundfahrt um die Gemeinde, blieben dann auf der Küstenstraße, von der wir hinter Almeria durch den Naturpark Cabo da Gata an die Küste nach Caboneras kamen.  
Vor Mojacar liegt oberhalb des Strandes, abseits der Straße, ein kleiner Platz auf dem wir gut stehen konnten. Mit Blick aufs Meer und einen alten Wachturm genoßen hatten wir einen schönen Nachmittag und Abend.


Am nächsten Morgen bei unserem Strandspaziergang


schauten wir uns den Wachturm genauer an. Die eigentümliche Architektur ließ keine Rückschlüsse
auf Epoche und Erbauer zu.


Der folgende Küstenabschnitt ist fest in englischer Hand, wie man leicht aus den Angeboten der Restaurants, Boutiquen und Supermärkten ersehen kann.
Wir näherten uns allmählich dem kleinen Städtchen S.Juan d.l. Terreros. Dort waren wir vor 5 Jahren schon einmal. Wir haben den Ort nicht sofort wieder erkannt, hat sich doch so manches verändert, auch hier wurde viel gebaut, zum größten Teil Ferienappartements. Den Stellplatz, auf dem wir vor 5 Jahren 2 Tage und 2 Nächte verbrachten, totz Mahnung der Guardia Civil: "Dia si, Night no"! haben wir wieder gefunden, verändert zwar, aber schön gemacht. Damals stand dort mitten auf dem Parkplatz ein großer, häßlicher, Müllcontainer, für Ratten (huschten schon einige durchs Gebüsch) unerreichbar. Ein Müllcontainer stand diesmal auch da, nicht so groß und nicht so häßlich, dafür quoll er über, und die Bewohner der Womos, die sich so malerisch um den Container plaziert hatten, legten ihre Mülltüten auch weiterhin dort ab. Schade, wir wären gerne geblieben, auch für 2 bis 3 Tage, denn das Wetter war strahlend, und um diese Jahreszeit heißt es noch:`Noche si, si`!!
Über Murcia, Elche und Alicante benutzten wir die Autobahn und fuhren sodann die schöne Küstenstraße von El Campello, an dem  "romantischen Fischerdorf" Benidorm vorbei bis Demia.  Dort übernachteten wir.


Eigentlich wollten wir uns bei Denina auf einem der Stellplätze für ein paar Tage einnisten - wir mußten auch dringend entsorgen. Doch die Plätze waren voll mit "Überwinterern", d.h. WoMos dicht an dicht. Wir sind in die Berge geflüchtet. Hinter Shivas betreibt Mattthias und seine Frau eine Bikers-Farm, der ein kleiner Stellplatz angeschloßen ist.


Wir waren die einzigen Gäste zwischen blühenden Obstbäumen. Das war besser als der Plastiktourismus an der Küste. 
14.2. Heute hatten wir ein Bergwelterlebnis. Schon die Strecke Chiva-Liria (CV 50) war wunderschön, jede Serpentine ein anderer Ausblick.


Die folgende CV 20 von Liria nach Segorbe und weiter nach Ouda hat das aber noch getoppt.
Ein Paßsträßchen von manchmal nur 3 m Breite (für Fahrzeuge mit einer Länge ab 8 m gesperrt)
führte uns auf den 1041 m hohen Gipfel der Serra d´ Espada. Die schnelle 340 brachte uns dann nach Peniscola. Dort auf den Stop & Go Stellplatz (€ 6,- für 24 Std).


Schon von außen sieht die Stadt interessant aus.
Steht man aber erst oben auf der Burg, sieht man die ganze Stadt vor sich ausgebreitet.
 

Natürlich ist die Altstadt unterhalb der Burg das Highlight.
Über steile Treppen
 

kommt man auch an einem Haus vorbei, dessen Fassade völlig mit Muscheln verkleidet ist.


An jeder Ecke gab es was zu schauen.
Nach der ausgieben Besichtigung übernachteten wir nicht im, sonder gegenüber dem Plaza-Hotel.



16.2. Und weiter ging´s nach Norden die Küste hoch. Vor dem Ebro-delta sollte es eigentlich ein Stellplatz geben, so der Bord-Atlas. Fehlanzeige ! Selbst die Polizei wußte davon nichts. Derartige Fehlinfos sind ärgerlich, verlorene Zeit und vergeudeter Sprit.(Im Bord-Atlas 2012 ist der Platz auch nicht mehr gelistet)
Da der folgende Küstenabschnitt uns nicht so interessant erschien, machten wir wieder einen Abstecher ins Bergland und suchten dort nach einem Stellplatz. Die Stadt Morella an der 252 zwischen Vinaros und Reus hat einen, sehr schön gelegen, mit Blick auf die imposante Festung und außerdem kostenfrei. 


Einen Nachteil gab es jedoch : Es war eiskalt!! Wir genossen den Aufenthalt trotzdem. Die Heitzung lief wieder einwandfrei, auch mit Butangas, nachdem ich den Gaskasten isoliert hatte.
Am nächsten Morgen hatten wir Eisblumen an den Fenstern. Eigentlich wollten wir noch Festung und Altstadt besichtigen, aber da das Warnlicht der Bremsanlage aufleuchtete, ließen wir das bleiben und entschlossen uns, den Pass wieder runter! zurück an die Küste nach Vinaros zu fahren. Dort entdeckten wir zu unsere Freude gleich am Ortseingang eine Citroên-Werlstatt, die wollten allerdings, nach KVA, € 800,-- für die Reparatur, was uns überhaupt nicht mehr freute. Die Ersatzteile sollten dann am kommenden Dienstag oder Mittwoch aus Madrid kommen (wir hatten Freitag vor Fasching!!!), und wir sollten uns dann vorerst mal am Montag wieder melden. Irgendwie hatten wir kein gutes Gefühl bei der Sache, so entschlossen wir uns kurzerhand weiter zu fahren, Bremflüssigkeit war ja nachgefüllt, Lichtchen brannte nicht mehr, sollte es trotzdem wieder leuchten, blieb immer noch die Möglichkeit, Flüssigkeit nachzufüllen - Liquid de Freno
Zu Hause hat dann die Reparatur tatsächlich nur € 470,- gekostet.
Jetzt nahmen wir die schnelle E 15, soweit sie mautfrei war, oder die paralelle N II. An Tarragona  und Barcelona vorbei, wechselten wir dann auf die Küstenstraßen der Costa Dorada und anschließend Costa Brava.
Hinter Blanes und vor Lloret de Mar steht oberhalb eines sehr schönen Strandes das Kloster Santa Christina mit großen ebenen Parkplätzen davor, das war uns noch in Erinnerung von einer früheren Reise an diesen Küstenabschnitt. Daß da jetzt ein Zaun drumherum und ein Tor (natürlich geschlossen) davor ist, wissen wir jetzt. Im darüberliegenden Villenviertel fanden wir ein noch unbebautes Grundstück, groß, eben, nicht eingezäunt, also ein idealer Stellplatz für uns, mit

 

wundervollem  Blick auf  Meer und Küste.


Völlig ungestört haben wir dort die Nacht verbracht.

18.2. Die Sonne schien, das Warnlicht der Bremse nicht!! Bei wenig Verkehr fuhren wir Richtung Francia.
Um die Großstädte machten wir einen Bogen und kamen so flott voran. Ab Béziers war das Central-Massiv
unser Ziel. Bis hierher hatten wir schönes, aber sehr kaltes Wetter, war ja auch immerhin erst Februar. Jetzt wurde es richtig winterlich, erst neblig, dann fing es auch noch an zu schneien, dazu blies ein heftiger Wind, brrrr!! ganz schön ungemütlich. Für die Nacht hatten wir uns den kostenfreien Stellplatz in Millau ausgesucht.


Millau liegt in einem Tal umgeben von hohen  Bergen. Auf der Fahrt dorthin bestaunten wir eine aufregend schöne Landschaft, tiefe Schluchten, bizarre Felsformationen, die Fahrt war ein Vergnügen, es hatte aufgehört zu schneien, der Himmel war wieder klar, die vierspurige Straße mautfrei und trotzdem kein Verkehr.
An Clermont-Ferrand vorbei erreichten wir am nächsten Tag gegen Abend Chalon sur Saone. Auch diese Stadt hat am Rande ihrer Altstadt einen Stellplatz eingerichtet. In der Nacht waren die Temperaturen wieder sehr frostig und am nächsten Morgen war, wie nicht anders zu erwarten, das Wasser weggelaufen, hat sich zu Eis verfroren, und das Gas war alle!! Bis Deutschland waren es zwar noch einige Kilometer, aber an einem Tag zu schaffen, so zogen wir vergnügt los, die Altstadt zu erkunden.


 

Nach unserem Morgenspaziergang und der Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten


machten wir uns an die vorletzte Etappe.
Ab Dôle fuhren wir durch das Doubstal, querten Besancon, blieben im Tal bis Montbéliard, bogen ab nach Belfort, um dann über Mulhouse nach Deutschland einzufahren. Da wir einen Geburtstag im Elsass feiern wollten, mußten wir uns noch mit Propangas versorgen. Die Gasflasche konnten wir ibeim OBI in Breisach tauschen, ohne große Umwege fahren zu müssen, wunderbar. Danach ging es wieder über den Rhein nach Colmar und weiter nach Turckheim.
Dieses entzückende Weinstädtchen hat einen Stellplatz und einige gemütliche Weinstuben.
In einer von diesen liessen wir uns verwöhnen.
21.2.
Wie immer, wenn wir aus dieser Richtung kommen, entsorgten wir nochmal auf dem Stellplatz unter der Haut Koenigsbourg, kauften bei Leclerc in Soufflenheim ein und tankten das preiswertere Diesel.
Durch die Pfalz erreichten wir  nach ca. 12 000 km wieder unsere Bergstraße. 





Marokko 2011/12

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vom November 2011 bis Februar 2012



Kapitel 2: Von Agadir bis M'hamid

15.12.2011
Von Agadir kommend, ging es über die R 105 in den Anti-Atlas. Die Straße gilt als die schönste Strecke Marokkos. 

Die Abenddämmerung überfiel uns ca. 60 km vor Tafraoute. Vor einem Agadir (Vorratsspeicherstadt) fanden wir den richtigen Platz für die Nacht. Nicht zu nah an der Straße, schön eben, und mit einem herrlichen Rundblick.

Der nächsten Morgen gewährte uns einen schönen Ausblick auf den Agadir.

Am späten Vormittag erreichten wir Tafraoute und suchten uns von den drei hintereinander liegenden Campingplätzen Tazka aus.
Die Stadt liegt mitten im Granitgebirge, das in der Sonne rosa leuchtet. Die Täler sind mit Palmen bewachsen, und laden zu Wanderungen und Spaziergängen ein. Der Souk von Tafraoute ist für seine Lederwaren, insbesondere der Babuschen berühmt.

Bis zum 20.12. haben wir den Aufenthalt sehr genossen.
Dann lockte uns die Atlantikküste. Über die sehr schöne Bergstrecke


fuhren wir über Tiznit ans Meer. Dort gibt es viele schöne Campingplätze. Wir hatten uns für Sidi Ifni entschieden und für den Platz "El Barco" direkt an der kleinen Strandpromenade unterhalb der Stadt.

Die nächsten Tage verbrachten wir mit faulenzen, Stadtbummel und Strandspaziergängen.
Um in die Stadt zu kommen mußten wir die Treppe hinauf.

Diese führt die ganze Steilküste entlang bis zum höchsten Punkt. Dann konnte man sich in einem der vielen Cafes zur gemütlichen Stunde niederlassen. Frisch gepresster Orangensaft oder
Kaffee und Donuts, vielleicht auch frische Crêpes zum Tee, alles gab es in bester Qualität.
Danach zurück zum Atlantik um ein bißchen den Surfer zuschauen.


Für den Weihnachtsabend hatten wir einen Tisch in dem Musik-Restaurant Suerte Loca reserviert. Das Menue war ausgezeichnet, der mitgebrachte Wein dazu stand unter dem Tisch, die Musik unterhaltsam. Ein schöner Weihnachtsabend, weit weg von der weihnachtsseeligen Gefühlsduselei.



 Der Stadt sieht man ihr spanisches Erbe an undnd man ist eifrig dabei, ihr neuen Glanz zu verleihen. Den Strom der Touristen will man nicht vorbeiziehen lassen.
Nach sieben Tagen zog es uns wieder auf die Straße. Weiter nach Südosten, Richtung Guelmin,
erreichten wir ca. 15 km vor dieser Stadt, in einer Oase der Steinwüste, das Thermalbad Abeinou

mit angeschloßenem Stellplatz, auf dem wir uns häuslich eingerichtet hatten.

Das Bad ist eine 38° warme, schwefelhaltige Quelle. Das Wasser soll gut gegen Rheuma und Hautkrankheiten sein, auch für das allgemeines Wohlbefinden. Ab 19°° kann man auch "gemischt" baden.
Ein warmes Schwimmbad hatten wir wirklich schon lange nicht mehr - ein Genuß!
Den nächsten Tag verbummelten wir, grillten abends

und gingen wieder schwimmen.
Am Tag darauf kaufte ich bei den Betreibern des Platzes eine Gasflasche und bastelte mir eine
Gasbefüllungsanlage.
Ob der TÜV die wohl abgenommen hätte ?
Später machten wir einen Spaziergang durch und um die Oase herum, bestellten uns im Restaurant Lammspieße mit Pommes und Salat und ließen uns diese in den Bus liefern.
Und nach Eintritt der Dunkelheit ? Natürlich schwimmen gehen.

31.12. 2011 Silvester
In Guelmim ist samstags Kamelmarkt. Den sollte man unbedingt gesehen haben. Keine Veranstaltung für Touris, hier werden die Tiere tatsächlich noch versteigert und gehandelt.
Nicht nur Kamele sondern auch Ziegen, Schafe, und alles was sonst noch vier Beine hat.

Im angrenzenden Souk kauften wir Obst und Gemüse ein,

und so gut ausgerüstet zogen wir weiter in die Oase Tighmart. Dort wurde eine alte Kasbah, das Fort Akabar, zu einer liebevoll eingerichteten Auberge umgebaut mit integriertem Stellplatz.

In der Silvesternacht lagen wir um 11°° im Bett - nüchtern!
Um 12°° hören wir 3 oder 4 Böller, das war das alte Jahr.

1.1.2012 Neujahr
Die Straße führt durch die Oase, auch durch ein altes Dorf, das wahrscheinlich schon vor ein paar hundert Jahren so ausgesehen hat und wieder auf die N 120. In Fask tankten wir erst einmal, denn
ab hier sollte man schon auf einen vollen Tank achten. Das Tankstellennetz ist nicht mehr so eng ausgebaut.
Auf der R 103 rollten wir dann durch die Steinwüste, die immer wieder von kleinen Oasen unterbrochen wird. Meist waren wir auf der Straße ganz allein.


Das Farbenspiel in der Wüste ist einfach nur schön.
Die Straße verläßt die Ebene und führt über Serpentinen auf den 1017 m hohen Pass d´Amzloug mit sagenhaften Blick über die Wüstenlandschaft.


Assa ist eine Provinzstadt mit einem großen weißen Kamel auf dem Marktplatz



Am Ortsausgang ist im Campingführer ein freier Stellplatz avisiert, den wir jedoch nicht fanden.

Weiter ging also die Fahrt durch Fam el Hisn bis nach Icht. Dort gibt es neben wenigen Häusern noch das Camp Borj Biramane mit Stellplatz und Luxus-Sanitärblock. Ein Restaurant ist auch am Platz, und für Besucher, die mit 4x4 oder Enduros unterwegs sind, wurden Berberzelte und kleine Steinhäuser errichtet, in denen man komfortabel übernachten kann. 





Am hinteren Teil der Anlage schlängelt sich ein Flüßchen entlang, das zu dieser Jahreszeit noch wenig Wasser führte. Ein romantisches Tal mit Palmen läd regelrecht zu einem Ausflug ein. Also blieben wir noch einen Tag und erkundeten die Umgebung.



Der Tag endete mit einem flammenden Sonnenuntergang.



Am nächsten Tag war unser Ziel Tata  -  Inschallah.
Nach ein paar Stunden Fahrt durch die Wüste


 erwartete uns so gegen 13°° Uhr dieses Bild.


Wir strandeten nahe dem Dorf Igdi, dessen Bewohner seit Tagen immer ab 11Uhr die Straße blockierten. Sie protestierten damit gegen die Benachteiligung durch die kommunalen Behörden bei der Finanzierung von Projekten. Sie fühlten sich von der Provinzbehörde in Tata alleine gelassen.  Daß am Straßenrand ein kleines Lager aufgeschlagen war, ließ uns ahnen, daß diese unfreiwillige Pause wohl länger dauern könnte.



Auf unserer Seite der Blockade waren wir das 2. Fahrzeug. Vor uns stand ein PKW mit MA-Kennzeichen
aber deutschsprachigen Insassen. Hamdou, ein Berber aus dieser Gegend mit Schweitzer Wohnsitz und Pass
und seine deutsche Frau Simone. Für uns ein Glücksfall, nicht nur weil Hamdou uns übersetzen konnte, was da eigentlich los war. Wir erfuhren dabei einiges von den Problemen und der Not der Demonstranten.

  
Bis 18°° Uhr harrten wir gemeinsam aus. Dann löste sich mit Einbruch der Dunkelheit die Demo auf.
Hamdou bot uns an, vor seinem Haus in Taourirt bei Akka, das sein jüngerer Bruder bewohnt, zu übernachten. Wir nahmen das gerne an.
Natürlich wurden wir dann in das Haus eingeladen.
Natürlich gab es erstmal einen guten heißen Pfefferminztee. Der tat nach der langen Warterei auch richtig gut.
Natürlich gab es dann eine Tajine.
Natürlich saßen wir dann noch lange zusammen und erzählten uns.

Wir erwachten morgens durch eine eigentümliche Unruhe um unserem Bus herum. Das Nachbarhaus, das sahen wir dann, war die Dorfschule mit Kindergarten. Wenn ein Ufo in dem Dorf gelandet wäre, hätte die Neugierde bei den Kindern auch nicht größer sein können.


Dann war Frühstück im Riad angesagt,


bevor wir zum Grenzgang aufbrachen. .Erst spazieren wir mit unseren Gastgebern durchs Dorf und bestaunten einen total aufgeräumten, blitzsauberen schönen Krämerladen, der aussah wie früher mein Spielzeugladen



und anschließend durch den Palmenwald



bis zur Draa, die in dieser Zeit nur wenig Wasser führte.
Zurück zum Haus gab es Mittagessen im Innenhof, Männer und Gäste, die Frauen und Kinder der Familie jeweils separat. Nach einer ausgiebigen Siesta,


so gegen 16°° Uhr, folgte der allgemeine Aufbruch. Auch Hamdou und Simone wollten noch weiter.
An dieser Stelle nochmals unseren Dank an die ganze Familie für die genossene Gastfreundschaft.

Spät am Nachmittag erreichten wir Tata. Der CP Municipal, ein Schotterhof, war mit WoMos dicht zugestellt. Für uns war gerade noch ein Plätzchen frei.
Am 5.1. machten wir erst einmal einen Einkaufsbummel durchs Städtchen.  Im Gegensatz zum Campingplatz ist die Stadt sehr schön. Für das nächste mal müssen wir uns in Punkto Übernachtung was anderes einfallen lassen, um vielleicht ein paar Tage länger zu bleiben.
Wir folgten der N 12 weiter durch die Wüste. Bei Tissint gibt es Felsbecken, die der Oued Tissint mit seinen Wasserfällen gebildet hat. Dort ist auch ein freier Stellplatz. Leider kamen wir mit unserem Bus nicht von der Straße auf die Piste - der Übergang ist zu steil für unsere geringe Bodenfreiheit. Eine Piste weiter konnten wir uns dem Fluß wenigstens ein großes Stück weit nähern. Wirklich sehenswert, Große Reihervögel sind dort zu Hause - eine Idylle.


Da das mit dem freien Stellplatz nicht geklappt hatte, fuhren wir weiter nach Foum Zguid. Vor den Toren der Stadt ist der CP Sable d´Or. Ein sehr nettes Wüstencamp.


Am nächsten Tag führt die Straße noch als N 12 an Kamelherden vorbei,


wird dann zur R 111, bis wir auf die R 108 Richtung Agdez abbogen. Die Wüste geht in eine Gebirgswelt über. Oben auf dem Berg (Paßhöhe 1.395 m) wird Phosphat abgebaut. Das geht mit einem chemischen Prozeß einher, der die Umwelt vergiftet, deswegen ist das dort errichtete Arbeitercamp auch geschloßen, doch der Abbau geht weiter.
In Agdz hatten wir uns den Camping Kasbah Palmeraie ausgesucht, der zur Kasbah Assilim gehört.


In dieser lebte noch Anfang des 20. Jahrhunderts der letzte Kaid (Repräsentant einer Region mit Regierungsgewalt) der Familie Assilim. Die heute wenigen Mitglieder der Familie bewirtschaften die Palmeraie und betreiben ein Hotel, das in der Kasbah untergebracht ist, sowie das dazugehörige  Restaurant und den Campingplatz.



Interessant ist auch, daß das Bauhaus seine Architekturstudenten hier die alte Lehmbauweise studieren und ein Praktikum absovieren läßt und dabei dem Verfall der Kasbah entgegenwirkt. Wunderbar sind die Hotelzimmer und Salons eingerichtet und bemalt. Gesehen und erfahren haben wir das alles von Gaelle, der französischen Frau des jüngsten Sohnes Aziz. Sie spricht auch deutsch und bietet jeden Tag 2 Führungen an,  jeweils vor- und nachmittags, die gerne von den Gästen angenommen werden.



 Wir nahmen uns vor, auf der Rückfahrt von M´hamid noch einmal hier Quartier zu machen.


 Am  8.1. folgten wir wieder der Draa durch das wunderschöne Tal  Richtung Zagora.



Dort steuerten wir den Stellplatz Les Jardin de Zagora an. Tatsächlich tut sich am Rande des Zentrums ein schön angelegter Garten auf. Kaum standen wir auf unserem Platz, wird uns ein Teppich vor den Eingang gelegt - das ist Service.




Abends machten wir noch einen Stadtbummel, der jedoch durch die umfangreichen Straßenbaumaßnahmen
nicht so schön war. Man muß die Stadt wohl nochmal ohne die ganzen Baustellen sehen.
Den nächsten Tag benutzten wir als Haushaltstag und zum Reisebericht- und Kartenschreiben.


Nachmittags gingen wir nochmal zum Einkaufen in die Stadt. Abends machten wir die Bekanntschaft von Helga und Werner, die wie wir auf dem Weg zum Treffen des Sahara-Forums http://saharaforum.iphpbb3.com/forum/index.php?nxu=67840538nx48928
in M´hamid waren, zu dem Edith Kohlbach  -Autorin des "Reisehandbuch Marokko"-  http://www.mobilunterwegs.eu/
eingeladen hatte.
Da uns die Beiden mitteilten, daß uns Edith wegen einer Überraschung schon am nächsten Tag um 15°° Uhr erwartete, fuhren wir bereits um 11°° Uhr los.
Erst ging es wieder durch das palmengesäumte Draatal, dann durch die Steinwüste, die immer mehr von sandigen Stellen durchsetzt wird, bis die Dünen rechts und links der Straße dominieren.
Kommt man nach M´hamid, ist gleich rechts am Ortseingang die Kasbah Sahara Services. Dort liefen wir
um ca 14:30 Uhr ein. Wir waren die letzten Ankömmlinge der 10-köpfigen Truppe. Eine prima Manschaft, wie sich bald herausstellte.
Die Überraschung folgte bald nach dem Berberomlette:
Die "Mädels" 

gingen in den Hamamm und
 
 
die "Buben" durften im großen Sandkasten spielen. Was für ein Vergnügen.
Der Abend begann mit einem Dinner aus Harira-Suppe, Salat, Kefta-Tajine und Obstsalat mit Yoguhrt.
Dazu Berbermusik



und Tanz. Bei der ausgelassenen Stimmung lernten wir uns alle recht schnell besser kennen.


Am 11.1. brachen wir mit 2 Geländewagen auf ins alte M´hamid, das mitten in den Palmengärten liegt.
Die Kasbah ist ca 400 Jahre alt



 und wird noch bewohnt.
 

Nach der Besichtigung machten wir noch einen Rundgang durch den nahen Ksar und den Gewürzmarkt.



Zurück in "unserer" Kasbah gab es ein leichtes Mittagessen aus Fleischspießen und Salat, das hervorragend mundete. Danach hätte man eigentlich Zeit gehabt ein wenig zu ruhen. Doch die wurde zum größten Teil verplaudert. Um 16°° Uhr fuhren wir dann ins Cafe´ Fata Morgana. Die Münchnerin Isolde hat hier eine Oase geschaffen, eine Mischung aus orientalischem Stil und deutscher Kaffeehausatmosphäre.
 

Der Mohn- und auch der Aprikosenkuchen schmeckten zu den orientalischen Kaffeespezialitäten hervorragend. Begleitet wurde das ganze von einer Trommlertruppe, eine richtige Jam-Session mit wechselnden Musikern, zu denen sich auch bald unser Youngster Florian gesellte.


Abends lief Abdus Küche in der Kasbah, unter Edith´s Assistenz, zur Hochform auf. 
Begleitet wieder von Berbermusik und Tänzen.   



12.1. pünktlich um 10°° Uhr, also um 11°° trafen wir uns alle vor der Kasbah , bereit für unseren Tripp


zum Erg Chegaga. Menschen und Gepäck waren schnell auf bzw. in den 3 Geländewagen verstaut.

Wenn der geneigte Leser ein Stück mitfahren will, bitte hier ist der Link dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=b5pmbE_xbRo&feature=youtu.be

In der Mittagszeit machen wir eine Pause an einem Brunnen nebst Berberzelt, einem "Wüstenrastplatz".


Wie immer wurden wir gut versorgt mit Schmack- und Nahrhaftem. Auf dem Grill wurden schnell Hähnchenteile gebruzzelt und mit Salat aus Tomaten, Gurken, Ölsardinen und frischen Kräutern gereicht.
Eine weitere Stunde später besuchten wir eine Berberfamiliein in ihrem Zelt, die uns mit zuckersüßem Pfefferminztee und frischem Brot, mit Zwiebeln gebacken, bewirtete. 


Wir revanchierten uns mit von zu Hause mitgebrachten gebrauchten Kleidern als Gastgeschenk.
Unsere ebenfalls für diesen Zweck mitgebrachten Kulis ließen wir für die  benachbarte Nomadenschule hier.



Während der Weiterfahrt wurden die Pisten immer sandiger, die ersten Dünen mußten umfahren werden, bis wir das Wüstencamp erreichten. Dort warteten schon die Kamele (richtiger: Dromedare) auf uns.


Und hatt- hatt, ging es auf in die Abenddämmerung. 


Nachdem wir wieder imCamp waren , wurden erst einmal die Quartiere bezogen. Ca 10 Zelte wie dieses,
 

jeweils ausgestattet mit zwei Betten mit Ablagen, und im kleinen Zelt ein Porta Potti mit
Waschgelegenheit.
Wie in der Wüste üblich, war es kurze Zeit später dunkel. Unsere Mannschft hatte inzwischen Feuer gemacht, und unter diesem wurde Brot gebacken - begleitet natürlich von Berbergesängen.


Ausgegraben und vom Sand befreit schmeckt das Brot ganz vorzüglich - das bekommt man nicht alle Tage.


Das anschließende Wüstendinner im großen Zelt glich einem Finale beim Feuerwerk.
Am Lagerfeuer ließen wir den Tag dann ausklingen. Einer nach dem Anderen verschwand nach und nach müde in den Zelten.
Bei Sonnenaufgang, den man in der Wüste erlebt haben muß, waren wir alle wieder auf den Beinen.
Da war der Frühstückstisch draussen schon gedeckt, der heiße Kaffee dampfte und half uns langsam wieder aus der Erstarrung. Wer erzählt eigentlich immer, in der Wüste sei es heiß ???
Nach ausreichender Stärkung stiegen wir wieder in die Autos.Nicht ohne uns vorher noch zu einem Treffen in der Heimat verabredet zu haben. Denn Gerhard und seine Familie brachen mit dem geliehenen 4X4 direkt vom Biwak aus per GPS nach Fom Zguid auf. Quer durch die Wüste. Mögen sie gut angekommen sein. Inshallah.
Wir fuhren dann auf direktem Weg zurück in unser Domizil. Dort haben wir erst einmal heiß geduscht.
Bevor wir uns trennten, besuchten wir ein paar Dörfer weiter noch eine bewohnte Kasbah, in der ein Heimatmuseum eingerichtet war.


Danach nahm wieder jeder seine eigene Straße unter die Räder.

Hier endet der zweite Teil unseres Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2012/07/marokko-201112-t3.html


Marokko 2011/12

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vom November 2011 bis Februar 2012




Kapitel 1: Von Alsbach bis Agadir


Am 17.11. war es endlich wieder so weit. Wir hatten alles eingepackt was wir im nächsten viertel Jahr brauchen würden. Kleidung für warme und kalte Tage, eine komplettierte Reiseapotheke, Handtücher, Bibliothek und, und, und ...
Los ging es durch die Pfalz, ins Elsass, um dort in Souffleinheim bei unserem Lieblings-Leclerc
unser Abendessen einzukaufen, Garnelen, Baguette, ein bißchen Riesling, sowie natürlich den preiswerteren Diesel zu tanken. Über Straßburg, Basel und die Schweitzer Autobahnen (wir hatten noch eine Vignette für dieses Jahr) erreichten wir den Neuchateler See. So gegen 20°° Uhr landeten wir in Salavaux, einem kleinen Ort mit Stellplatz  und wurden von der Wirtin ausgesprochen liebenswürdig empfangen.

Am nächsten Morgen war alles in dichten Nebel gehüllt.

Erst zur Mittagszeit kam die Sonne heraus - ein wahrhaft goldener Herbsttag. So läßt es sich gut reisen.
Über Genf und Macon, nur über kostenfreie Nationalstraßen, erreichten wir schließlich am Abend Montlucon. Diese Stadt hatten wir uns ausgesucht, weil es dort am Rande eines öffentlichen Parkplatzes Stellplätze unter Bäumen und sogar eine Ver- und Entsorgungsstation gibt.

Am nächsten Morgen herrschte vor unserem Stellplatz ein fröhliches Trödelmarkttreiben.



Ein sonniger Tag, der die Fahrt über die z.T. vierspurig ausgebauten RN zum reinen Vergnügen machte, zumal diese Straßen kaum frequentiert waren.  Nördlich Limoges, quer durchs Land bis Bordeaux, ging das sehr flott. Im Einzugsbereich der Stadt wurde es dann ein wenig stressig.
Von unserer Fahrt nach Spanien/Portugal 2007 erinnerten wir uns noch an einen sehr schönen Platz nahe des Atlantiks, am Biscarrosse-See.

Frankreich sorgt schon gut für seine WoMo-Touristen. Daß solche Plätze inklusive VE nichts kosten, findet man wirklich nicht überall.
Da der Platz weit ab von jeder größeren Stadt ist, wurden wir mit einem wunderbaren Sternhimmel belohnt.

Das Wetter spielte auch am nächsten Tag noch mit. Blauer Himmel und Sonnenschein begleiteten uns bis Spanien. Weiter bis Bayonne - S. Sebastian, dann ein Stück Autobahn, da uns der Großstadtverkehr etwas mürbe gemacht hatte, bis Bergara, sodann die parallel führende Landstraße bis hinter Miranda de Ebro. Dort wartete schon ein Picknick-Platz auf uns am Monomento al Pastor.


Burgos, Valladolid, Salamanca, Caceres ließen wir an der Straße liegen, bis wir vor Merida auf der paralell zur Autobahn verlaufenden 630 ein Hinweisschild auf einen Embalse (Stausee) entdeckten. Volltreffer ! Ein schöner Freizeitpark ist um den See herum angelegt. Außer ein paar Jogger und Hundeliebhaber waren wir alleine.


Ein bisschen Bewegung würde uns schon gut tun nach 4 Tagen Autofahrt, so beschlossen wir, am nächsten Morgen nach dem Frühstück einen Gang um den Stausee herum zu machen. Der ist jedoch größer als wir dachten. Statt eines Spazierganges, wurde das an diesem "frühlingsfrischen Herbstmorgen" eine richtig schöne Wanderung - und lehrreich. Die Staumauer und die anhängenden Wasserleitungen stammen aus der Römerzeit. Das alles wird an einzelnen Stationen sehr gut erklärt, und längst ist noch nicht alles ausgegraben, was die Römer dort hinterlassen hatten.


Wir gingen wieder auf die Autobahn (Route 66) , streiften Sevilla und durchquerten von dort aus die schönen Sierras nach Ronda. Der dortige CP war uns noch von früheren Fahrten her bekannt.

Am 23.11.  Stadtbummel in Ronda. Trotz des schönen Wetters und vielen japanischen Touristen wirkte die Stadt etwas öde und verlassen. Aber die maurischen Häuser, Gärten und Paläste in der Altstadt zu durchstreifen war einfach nur schön.


Durch die Sierra de Ronda erreichten wir Algeciras. Dort, auf dem Lidl-Parkplatz, hat sich schon die WoMo-Gemeinde eingefunden, die am nächsten Morgen nach Marokko will. Unweit dieses Parkplatzes ist eine Agentur für Fährtickets, speziell für WoMos. Fragt einfach nach Carlos.
Neben dem Service -ausfüllen der Zolldokumente etc.- gab uns die sehr nette, hilfsbereite Dame im Büro noch einen Kuchen und asturischen Cidre mit auf den Weg. Sehr lecker, besonders der Kuchen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Der letzte europäische Einkauf bei Lidl und der unmittelbar daneben liegenden Metzgerei
(klasse Serrano-Schinken) muß gut geplant sein. In einem moslemischen Land gibt es halt nicht alles, was der Mitteleuropäer so gewohnt ist und schätzt.

Am 25.11. 10:oo Uhr ging unsere Fähre, um 9:oo sind wir an den Hafentoren und damit eines von erstaunlich wenigen Fahrzeugen auf der Fähre. Wir haben mit wesentlich mehr gerechnet, vor allem  mit ganz vielen WoMos, was auch sonst der Fall ist, wie man uns erzählte.
Im Hafen von Tanger Mediterraneé wurden wir dann als erstes WoMo abgefertigt. Einen chaotischeren Zoll hatten wir allerdings bis dahin noch nicht erlebt, sehr freundlich trotzdem, aber völlig schräg.
Bei leichtem Nieselregen folgten wir der Küste, an Ceuta vorbei, durchquerten mondäne Badeorte,
die jetzt im Winter ruhig auf die nächste Saison warteten. In Martil, ein Seebad mit fast endloser Corniche und Strandpromenade, gibt es einen Campingplatz, den wir uns für unsere erste Übernachtung in Marokko ausgesucht hatten. Der Platz ist einfach, aber sauber und preiswert.
Am nächsten Mittag begaben wir uns auf Erkundung. Die Promenade rauf und wieder runter,


Cafés, Pizzerias, Fischrestaurants, Cafés. Nicht richtig aufregend, aber einen herrlichen Strand hats. Auf der einen Seite blauer Himmel und Sonne, auf der anderen türmten sich dicke granitgraue Wolken über der See, da wird man nicht müde, eine Zeitlang Meer und Himmel zu betrachten, was die Mrokkaner/innen auch ausgiebig taten, war ja Samstag. Der Wind blies uns ganz schön ins Gesicht, also erst rein in ein Café, dann in ein Fischrestaurant, um eine (Riesen)Portion Sardinen zu vertilgen. Klasse für Kleines.
Irgend etwas fehlte aber bei dem Abendessen - ach ja , der Wein. Daran muß man sich erst gewöhnen.

Am 27.11. machten wir uns auf, um der eigentlich wunderschönen Küstenstrecke Richtung Osten zu folgen. Leider erwies sich die Strecke bald hinter Tetouan als riesige Straßenbaustelle. Da es vorher auch noch stark geregnet hatte, ähnelte die Piste oft mehr einer Rutschbahn.


Die Schlaglöcher waren mit Wasser gefüllt und daher schlecht einzuschätzen. War schon recht mühsam die Fahrt, und so hatten wir leider für die Schönheit der Küste wenige Blicke übrig.
Unterwegs begegneten uns immer wieder Gruppen von Berberfrauen, die uns mit Gesten zu verstehen gaben, daß wir für sie Süßigkeiten rausrücken sollten. Bei einem "technischen Halt" hatte es sich dann als Fehler erwiesen, daß wir die Hecktüren nicht verriegelt hatten. Die Damen bedienten sich selbst an Carlos´ Kuchen.
Nach gefühlten 1000 km Baustelle erreichten wir endlich El Jebha. Es wurde gerade dunkel, dafür hörte - Gott sei´s gedankt - die Baustelle auf. Eine sehr gute Straße führte uns wieder hinauf in die Berge und -  in den Nebel. Eine unbekannte Serpentinenstraße bei Dunkelheit und Nebel, das haben wir an diesem Tag gerade noch gebraucht. Eine Zeitlang hatten wir einen umsichtig fahrenden Vordermann, an den wir uns dran hängen konnten, als dieser sein Ziel erreicht hatte, ging e für uns im Schneckentempo weiter.
Der Nebel riss endlich auf, und wir sahen den Abzweig, der in das Dorf Torres führt. Wie im Reisehandbuch beschrieben, endete die kleine Nebenstraße direkt am Meer auf einer Plattform, die wir dann für diesen Abend zu unserem Übernachtungsplatz erklärten. Eine viertel Stunde später besuchte uns eine Marineabordnung, begrüßte uns höflich, erkundigte sich nach woher und wohin, nahm unsere Pässe mit, notierte alles, brachte die Pässe zurück und, nachdem eine Konversation nicht so richtig in Gang kam (von wegen unserer dürftigen Französischkenntnisse), wünschten sie uns fröhlich eine Gute Nacht.
Und was für eine Nacht. An den Hängen des Rifgebirges, außerhalb jeglichen Fremdlichtes. Ein Sternhimmel wie gemalt, dazwischen die Mondsichel.
Ein sonniger Morgen weckte uns mit Blick aufs Meer. Ein Cafébetreiber hatte schon Tische und Stühle um die Plattform verteilt. Wir ließen diesen Morgen einfach nur genussvoll verstreichen.


Mittags besichtigten wir dann Al Hoceima, nahmen noch einen Imbiss in einem Gartenrestaurant direkt an der Felskante ein,

um dann, direkt an der Küste entlang, weiter nach Osten zu rollen. Nach ca. 70 km weckte ein Hüttenrestaurant auf einer Klippe direkt über dem Meer unser Interesse. Das sah nach einem Abendessen mit frischem Fisch und gleichzeitig nach einem Stellplatz mit Seeblick aus.
Wir blieben, aßen auf der Klippe eine Fischplatte und zogen uns nach Sonnenuntergang in unseren Bus zurück.


Die touristisch nicht sehr interessante Stadt Nador ließen wir links liegen und fuhren direkt nach Saidia. Was man da baut, haut einen schon um. Die größte "Urlaubs-City" die wir je gesehen haben.
Eine spanische Touristik- und Investitionsgesellschaft baut hier ein Touri-Centrum, das von der Architektur zwar schön, in der Masse aber nur monströs ist.
Den nicht so bombastischen Campingplatz hatten wir für uns alleine. Winterbetrieb, aber mit sauberen warmen Duschen, Möglichkeiten zum Ver- und Entsorgen und Nachts völliger Ruhe - und das mitten in der Stadt.



Am 30.11. wollen wir über Berkane in den Zegzel-Naturpark. In der Stadt fehlte jedoch jeder
Hinweis, so dass wir uns an die allgegenwärtige Polizei wandten. Wir mußten auf der Hauptstraße wenden, um auf die Nebenstraße zu kommen. Also schwärmten 3 Polizisten aus, sperrten die Hauptstraße nach beiden Richtungen, damit wir ungehindert wenden konnten. Dann noch ein  "Bonne Route"!, das nennt man Service .
Wir wurden auch schon von der Polizei, die normalerweise Personenkontrollen durchführt, angehalten, nur um uns in Marokko willkommen zu heißen.

Der Zegzel Park ist eine sehr wasserreiche bewaldete Region in den Beni Snassen Bergen. Kleine schmale Straßen führen in die Schlucht. Dort, an der Zegzel-Quelle,

erwartet einen, neben den schönen Ausblicken und der guten Luft, auch ein schön angelegter Picknickplatz. Hier dürfte in den Sommermonaten der Bär brummen.


Leider konnten wir die Grotte der Kamele nicht besichtigen, weil versperrt. Später folgte noch ein Picknickplatz an der Grotte der Tauben. Ein insgesamt sehr zu empfehlender Abstecher.
Über El-Áioun fuhren wir über eine rot-braun-gelbe Hochebene, die von hohen, z.T. schneebedeckten Bergen eingerahmt war. Das setzte sich fort bis Taourit. Dort, in der Aire de Repos, eine sehr schöne Anlage mit Restaurant, Café,  sauberen Sanitärbereich, übernachteten wir behütet, ruhig (trotz naher Straße) und - kostenlos.  

Über Guercif erreichten wir Taza und blieben dort in einem riesigen Verkehrsstau hängen. Kurzerhand parkten wir am Straßenrand und nutzten die Unterbrechung, um über den großen Souk zu bummeln und einzukaufen.

Frische Datteln, Mandeln und Mandarinen, da macht einkaufen Spaß.
Dann entdeckten wir die Ursache für den Stau. Eine Demo von Studenten. Diese hatten geschickterweise den innerstädtischen Kreisel für ihren Protest ausgewählt. Über den muß jeder Autofahrer, egal in welche Richtung er will, und so konnten wir nicht auf die R 507 gelangen, den Rundweg durch den Taza Nationalpark, durch den wollten wir jedoch fahren.. Wir entschlossen uns ein Stück Autobahn zu fahren, um dann von hinten, bei Sidi Abdallah, auf die R 507 zu stoßen.
So richtig gut ausgeschildert ist das alles nicht, aber letztlich haben wir die Straße in den Park doch gefunden.
Pünktlich zum Einbruch der Nacht trafen wir nach einer Fahrt durch eindrucksvolle Gebirgslandschaften auf einen Picknickplatz mit Stellmöglichkeit. Mitten in einem Korkeichenwald unter herrlichem Sternhimmel läßt es sich gut schlafen.


Am nächsten sonnigen Morgen folgten wir der Straße durch den Park weiter. An jeder Kurve ein neuer Ausblick in die Gebirgswelt. Rechts und links sah man hin und wieder mal einen Schäfer mit seiner Herde, ansonsten begegneten wir keiner Menschenseele.
In Taza angekommen, besuchten wir erst die Medina, kauften ganz frische Fladenbrot eund bummelten ein bißchen durch den Souk.
Mit der neu gebauten Autobahn will man Geld verdienen - also schildert man die Landstraße nach Fes nicht aus, sonder nur die Autobahn. Aber auch hier half uns wieder ein netter Polizist.
Die Fahrt auf der N 6 war viel schöner und kurzweiliger als auf der Autobahn.

Gegen Abend erreichten wir Fes. Sofort hängte sich ein Mopedfahrer an unseren Bus, um uns den Weg zum Campingplatz zu zeigen. Auch unsere mehrmalige Ablehnung seiner Dienste überzeugte ihn nicht, und er führte uns auch prompt zu dem Campingplatz, den wir gar nicht wollten, von dem er aber wohl Provision bekam. Eine weitere Auseinandersetzung brachte ihn schließlich zum aufgeben. Den von uns ausgesuchten Platz, Camping Diamond Vert, fanden wir ganz gut ohne seine Hilfe. 


Am 3.12. war Haushaltstag. Erst Einkauf in der nahen Marijane, und nach dem Wäsche waschen wurde diesmal auch unser Bus einer gründlichen Außenreinigung unterzogen. Durch diese Baustellenfahrt an der Küste war er ganz schön verdreckt. 
Mit einem Petit Taxi fuhren wir am nächsten Tag in die Stadt für 25 Dirham, das sind ca. 2,50 €, und ließen uns am Place R`Cif  absetzen, nicht am Bab Bou Jeloud, an dem die selbsternannten Medinaführer schon hungrig auf Touris warteten. So, wie Edith das in ihrem Reiseführer rät. Ziemlich unbehelligt tauchten wir dann auch in die Gassen ein,

liessen uns treiben, probierten mal hier von den Mandelplätzchen, hielten mit einem Teppichhändler bei einem Glas Pfefferminztee ein Schwätzchen über seine Zeit in Deutschland, kauften woanders ein Fläschchen Arganöl. An den Sehenswürdigkeiten kommt man ohnehin vorbei, wenn man den Wegweisern folgt.

Einen Führer braucht man bei diesem System nicht.



Man findet alles völlig streßfrei und, ohne daß man von Provisionsjägern in irgendwelche Läden geschleppt wird, auch selbst. Müde vom Schauen tranken wir noch einen Kaffee am Bab Bou Jaloud.



Danach fanden wir wieder ein Petit-Taxi, das für die gleiche Strecke jedoch 100,- DH haben wollte. Na, dann fuhren wir halt mit einm Großraum-Taxi für 50,- DH zum Campingplatz.

Ca. 25 km hinter Fes fängt der Mittlere Atlas an. In Serpentinen schwingt sich die N8 hoch in die Berge. Die Luft wird klarer aber auch kälter. Bald hatten wir Irfane erreicht. Ein Wintersportort mit europäisch geprägter Architektur, die eigentlich so gar nicht nach Marokko paßt.


Auch M VI (Em six), wie sich der König gerne nennen läßt, hat hier einen Palast.
Nach einem Kaffe, genossen in der Wintersonne, machten wir uns auf in´s nahe Wintersportgebiet. 
Nicht lange, rechts und links der Straße wurden die erst vereinzelten Schneeflecken zu einer teils geschloßenen Schneedecke.

An den Hängen wurde gerodelt. Das Zentrum, der 2036 m hohe Michliffen, ist mit Hotel und Skilift ausgestattet. Diese Nebenstraße stößt dann bei Azrou auf die N13, die uns in die Stadt und auf den Campingplatz Amazigh führt. Hassan, der Betreiber des Platzes, spricht gut deutsch und servierte uns am Abend in unserem Bus eine Tajine, heiß und köstlich.

6.12. Ein strahlender Wintermorgen, und die erste Gasflasche war leer.
Wir schlenderten durch das sehr hübsche Städtchen Azrou, auch eine eher untypische Stadt für dieses Land.

Der Versuch, in einem Internet-Cafe´ unsere E-Mails zu checken, ging leider fehl.
Mit der Tastatur kamen wir einfach nicht zurecht. Die arabischen Schriftzeichen konnte man ja noch lesen, soweit man arabisch kann, aber die lateinischen Buchstaben darunter, ohne Farbe, in einer völlig anderen Reihenfolge, zudem in einem abgedunkelten Raum, das ging überhaupt nicht.
Weiterfahrt auf der N 13 Richtung Süden durch die Berge des Mittleren Atlas. Den wie mit Eis überzogenen Gipfel des Hohen Atlas kamen wir immer näher.  


In Midelt fanden wir den Camp. Municipal recht leicht. Das Tor stand offen, kein Mensch war zu sehen. Der Sanitärblock war zwar sauber und es lief kaltes Wasser, dafür funktionierte die elektrische Anlage nicht. Gegen Abend kam ein Berner auf seinem Fahrrad an und  baute sein Zelt neben unserem Bus auf. Am Abend luden wir ihn zu einem Glas Wein und Plätzchen in unseren Bus ein - was er dankend annahm. Es war der Nikolausabend und draußen sehr sehr kalt, wie sich das gehört für den 6. Dezember, aber doch wohl bei uns in Deutschland. Am nächsten Morgen war der Boden mit Rauhreif überzogen, unser Wasser war abgeflossen und bildete unter dem Bus eine kleine Eisfläche

7.12. Wir ließen den Hohen Atlas rechts liegen, und fuhren über eine ausgedehnte Hochebene Richtung Sahara, durch das Tafilalet


Schon weit vor Ar-Rachidia wurde unsere Straße von dem Flüßchen Ziz begleitet.

Dieses Tal ist von aussergewöhnlicher Schönheit.
In der Stadt angekommen, versorgten wir uns mit allem nötigen für die nächsten Tage. In einem Palmenhain in der Oase Oulad Chaker fanden wir einen gemütlich kleinen Campingplatz, und zur Begrüssung gab es erstmal einen Pfefferminztee. Am Abend brachte uns Mohammed, der gute Geist des Platzes, eine Tajine an den Bus, wieder heiß und köstlich, dazu gab es noch einen Salat und zum Nachtisch Mandarinen, Granatapfel und Datteln.

Tagsüber war es schön warm, aber abends ganz schön kalt.

Durch einen Palmenwald spazieren zu gehen, ist für einen Mitteleuropäer eine interessante Erfahrung. Man sieht von aussen nicht, daß dort Getreide oder Gemüse angebaut wird,

oder fast undurchdringlicher Dschungel ist.

Am 9.12. folgten wir dem Ziz weiter bei seinem Weg in die Sahara. Ab Erfoud nimmt die Steinwüste immer mehr Platz ein, das Grün der Oasen verschwindet, und im Hintergrund bauen sich die Sanddünen des Erg Chebbi auf.


In Merzouga, am Ende der Asphaltstraße, kann man direkt auf die größte Sanddüne gucken.


Von diesem Ort und den umliegenden Auberges etc. werden alle Arten von Wüstentrips für Touristen organsiert. Mit 4x4 , Kamelen, Quads, oder auch auf Wanderungen und Sandsurftouren kann man die Wüste erkunden. Der Preis derartiger Veranstaltungen bleibt den Verhandlungskünsten der Beteilgten überlassen.
Wir selbst haben das nicht ausprobiert, da wir unseren Wüstenausflug am Erg Chegagga bei
M´hamid geplant hatten. Daher fuhren wir wieder zurück nach Erfoud, bogen beim Ortseingang gleich nach links ab auf die R 702 über Jorf, um auf die "Straße der Kasbahs" zu kommen. In Tinejdad erreichten wir dann die N 10. An dieser, in Richtung Osten, liegt am Ortsausgang der Ksar (befestigtes Dorf) El Khorbet. Auf dem Parkplatz vor dem Ort übernachteten wir.


10.12.Der Ksar ist -auch- zu einem Museum ausgebaut worden. In einem Büro holt man sich den Schlüssel, bekommt einige Anweisungen und besichtigt die Anlage dann alleine. Nicht nur das Innere ist sehr interessant


sondern auch die Ein- und Ausblicke.

Nachdem wir noch ein bißchen über den Wochenmarkt gebummelt waren, machten wir uns auf den Weg zur Todra-Schlucht. Eine überwältigende Natur erwartete uns. An der engsten Stelle

kann man den Rückweg antreten, man hat dann das schönste Stück der Schlucht gesehen, oder man plant noch eine Wanderung in die Seitentäler.
Wir jedoch wollten weiter ins Dades-Tal, das in Boumaine beginnt. Die Straße dorthin führte unst in eine recht bizarre Landschaft.
Bei km 16 fuhren wir auf den Campingplatz "Pattes de Singes".


Der Besitzer, Said, orderte bei seiner Frau gleich Tee, den wir zur Begrüßung tranken.

Am nächsten Morgen sahen wir dann den Grund für den seltsamen Namen des Platzes, der auf deutsch Affenfußfelsen heißt.

Nun ja, ich hatte mir noch nie ernsthaft Gedanken darüber gemacht, wie Affenfüße von unten aussehen.
Wir folgten dem Tal bis es zur Schlucht wird und neben dem Fluß nur noch eine Furt Platz hat.

Die straße windet sich dann bald danach in Serpentinen den Berg hinauf


der von einer Kasbah gekrönt ist.

Wir folgten dem Tal, soweit das mit unserem Bus ging, kehrten dann um und genossen die Ausblicke nochmals von der anderen Seite.
Zurück auf der Straße der Kasbahs fuhren wir noch bis Ouarzazate. Dort, in einem Vorort, befindet sich eine Palmerai mit Campingplatz.



In dem als Berberzelt dekorierten Restaurant dinierten wir.

12.12. Zurück in der Stadt kauften wir im Supermarkt Dimitri ein. Dieser Laden verkauft auch Wein und Bier. Das ist bekanntlich nicht überall im Land der Fall, daher waren unsere Vorräte, was Wein und Bier betraf, erschöpft. Einen Großeinkauf kann man sich hier jedoch nicht erlauben, das lassen die Preise nicht zu.
Den hatten wir für Agadir vorgesehen, die letzte Marijane-Filiale vor dem staubtrockenen Süden.
Neben alten Kasbahs, die man besichtigen kann, hat die Stadt auch noch einen schönen Souk und natürlich die Filmstudios. Sehr viele europäische- und amerikanische Filme, deren Handlungen sich im Orient oder ähnlichen Orten abspielen, werden in Marokko gedreht.

So ca. 10 km hinter hinter der Stadt wurden wir von einem Polizisten mit Radarpistole angehalten: 68 in der 60/kmh-Zone. Ich zierte mich ein bißchen die geforderten 300 Dirham zu zahlen (sind immerhin happige €30), solange bis mich der Polizist zu seinem Vorgesetzten schickte. Nach eingehendem Studium meines Paßes dann etwa folgende Ansprache : " Manfred, du Tourist, also, aber bitte, nächstes mal Augen auf. Bonne Route. Merci, Merci Monsieur Polizist.
Bis Taliouine fuhren wir durch eine sehr abwechslungsreiche Berglandschaft,

bis wir einen einen an der Strecke liegenden Campingplatz erreichten.


Das nächste Ziel war Taroudannt, weil wir aber ein bißchen spät ankamen, haben wir die Besichtigung der im Reisehandbuch als schön beschriebenen Medina auf eine spätere Fahrt verschoben. Uns war es auch mehr nach einem Tag Relaxing, als nach einer weiteren Stadtbesichtigung. Nicht weit hinter dieser Stadt liegt die Farm einer Deutschen, die auch einen Stellplatz hat.. Da dieser Ort sehr positiv beschrieben ist, wählten wir ihn für einen Ruhetag aus.

Die Farm war sehr grün, an den Bäumen reiften Orangen, Mandarinen, Zitronen u.v.a.m.
Bis dahin ein gelungener Ruhetag. Gegen Abend fiel der Strom aus - nicht auf dem Platz, sondern in unserem Bus. In der Betriebsanleitung steht für solche Fälle, " Die Hauptsicherung befindet sich im Kleiderschrank". Doch da ist sie nicht !!! So groß ist unser Bus eigentlich nicht, um diese Sicherung nicht zu finden. Letztlich unterm Bett, hinter der Heizungsanlage fanden wir das Ding. In irgendeiner Version unseres WoMos befindet sich hier wohl der Kleiderschrank. Nach einem Abendspaziergang über die Ferme liessen wir den Tag ausklingen.
Am 15.12. fuhren wir nach Agadir, nicht um uns dem mobilen Seniorenpark auf der "Platte" anzuschließen, sondern um unsere Vorräte -insbesondere auch den Wein und das Bier- zu ergänzen, denn so gottloses Zeug gibt es im Süden des Landes kaum noch.

Hier endet der erste Teil unseres Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2012/06/marokko-201112.html

Maghreb 2012/2013 Teil 6

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  von November 2012 bis März 2013

 

 

Kapitel  6 : Von Moulay Idriss über Portugal, Spanien und Frankreich nach Hause

 

 

Am 21. Februar nehmen wir ein Taxi nach Moulay Idriss, bummeln durch den Souk,

 
  kaufen ein bißchen Obst und Gemüse, und stillen unseren kleinen Hunger an Schmalz-Kringel.


Dann gelingen uns noch einige Einblicke in die für Ungläubige verbotene Moschee dieses Wallfahrtortes.






Das Fenster, durch das man diese Motive sehen kann, wird uns von einem jungen Mann gezeigt. Er will kein Bakschisch.

Das kalte und regnerische Wetter läßt uns unsere Reisepläne ändern.
Nach ausgiebigem Palaver 


beschließen wir die Weiterreise.


Wir lassen Volubilis links liegen, fahren



über kleine Sträßchen


an Kuriosem vorbei


erreichen über Sidi Kacem und Souk-el-Arba-el-Gharb durch eine zum Teil wunderschöne Landschaft die Atlantikküste und damit unsere heutige Etappe Moulay Bousselham. Gerade als wir den mit unseren Freunden verabredeten CP erreichen, kommen uns die beiden entgegen. Der Platz ist ungepflegt und verschmutzt. Also fahren wir weiter zum bekannten und guten CP International, direkt an der Lagune.



Inzwischen gießt es wie aus Kübeln. Letztlich finden wir einen Platz für unsere 2 Busse, der nicht durchweicht ist. Nach dem Abendessen rutschen wir ein wenig zusammen, zum klönen und zum roten Wein.

Auch am nächste Tag ist das Wetter unbeständig. Die Wolken bringen Regen und kalten Wind, der dann allerdings die Wolken vertreibt bis die Sonne strahlt,
 

es wird warm bis die Wolken ........
Ein Tag zum Reiseberichte schreiben, Bilder sortieren, emailen etc.
Wir bleiben noch einen Tag. Helmut und Elvira stoßen zu uns.

Als wir am nächsten Tag abfahren wollen, laufen uns noch Winfried und Karin über den Weg. Wir verabreden uns alle in Assilah und fahren auf direktem Weg über die Autobahn dorthin.
Am alten Hafen vor der Stadtmauer wurde in der Zwischenzeit ein Stellplatz für WoMo´s eingerichtet.


40 DH pro Nacht, Entsorgung incl., wenn gleich die Parkwächter hierfür Bier oder Wein abzocken wollen. Bei uns natürlich ohne Erfolg. An der Hafenkante am Wasser stehen bereits Manes und Christia, sowie Helmut und Elvira aufgereiht. Wir schließen uns an.
Abends gehen wir gemeinsam in ein Fischrestaurant essen. Den Nachhauseweg beleuchtet uns der Vollmond.
 

Am anderen morgen ergänzen dann noch Winfried und Karin unsere Reihe.
Einen letzten Bummel durch das schöne Städtchen nutzen wir, erfolgreich, für Einkäufe der restlichen Mitbringsel.  Später setzten wir uns zu den Anderen in den Windschatten unserer Fahrzeuge zum klönen. Der Wind bläst schon wieder ganz schön ordentlich, einige Brecher kommen sogar über die Mauern des Außenhafens. Wir erwarten für morgen eine unruhige Überfahrt.

Rosenfingrig weckt uns der Morgen


und nach ein paar Salutschüssen aus der Kanone vor dem Stadttor


bewältigen wir die letzte Etappe bis Tanger Méditerranée. Um 9°° Uhr sind wir im Hafen, um 11°° soll unsere Fähre gehen. Hinter der Einfahrt zum Hafen lauert das Chaos auf uns.


Wir sollen um 11°° wieder kommen zum "confirmer". Aber um diese Zeit soll die Fähre doch auslaufen !! Die ist voll bedeutet man uns.
Wir reimen uns zusammen, daß die Fähre um 5°° wegen des Sturms nicht ausgelaufen ist und diese Passagiere auf 11°° Uhr umgebucht wurden, und wir, die 11°° Uhr Passagiere, auf 17°° Uhr.
Diese geht dann allerdings erst um 18°°, aber wenigsten mit uns. 
Eine Stunde später, im Hafen von Algeciras, wir sind gerade an unserem Bus zurück, entdeckt Ellen,
daß uns ein anderer Kastenwagen in die Seite gefahren ist - direkt in unsere Arganie!!!



Ich gebe zu, daß ich ein wenig die Contenance verloren habe.
Nach Beweisfotos aus allen Perspektiven suche und finde ich den Ladeoffizier.
Auch der fotografiert, nimmt ein Protokoll auf, diskutiert mit dem Fahrer und teilt mir dann mit,
zum Glück kann er Englisch, daß der Versicherer der Fähre für den Schaden aufkommt. Es sei ein Fehler
des Lademeisters gewesen. Das alles hat viel Zeit verschlungen. Bis wir dann endlich von Bord kommen, sind bereits die LKWs dabei vom Schiff zu fahren. Jetzt sind wir eingekeilt. Zoll, Paßkontrolle, nochmal Zoll.
LKW-Stau. Stunden später erreichen wir unsere Freunde auf dem ausgemachten Parkplatz. Die haben bereits durch Winfried und Karin von unserem Chaostag erfahren und empfangen uns mit einem Willkommensdrink.




28.2.
Von Alcgeciras über Jerez de la Frontera, um Sevilla herum, nehmen wir die Autobahn. Im Bordatlas haben wir uns einen Stellplatz in dem Weinstädtchen La Palma del Condado  ausgesucht.


Wir wollen uns mit Manes und Christa dort treffen. Dieser Ort hat aber gar keinen Stellplatz, auch nie gehabt. Das war nun das dritte mal, daß uns der Bordatlas in die Irre geführt hat. Ganz offensichtlich werden Meldungen bei der Redaktion von Reisemobil nicht überprüft, oder etwas schlampig. Wir versuchen unsere Freunde telefonisch zu informieren, können aber keine Verbindung bekommen. In der Hoffnung, daß diese zurückrufen fahren wir weiter. Portugal ist ja nicht mehr weit. Die Beiden rufen auch an und wir suchen uns einen Platz aus nahe der Grenze. Manta Rota bietet für WoMo´s direkt am Strand Stellflächen mit V+E.


   Wir genießen das jetzt wieder schöne Wetter mit Strandwanderungen,


Muscheln sammeln, nachmittags im Städtchen einkaufen und abschließend gibt´s ein gezapftes Bier, das sind wir gar nicht mehr gewöhnt, nach 3 Monaten Marokko, in eine Kneipe gehen und alkoholisches Zeug trinken.



Weil wir mal wieder duschen wollen, suchen wir nun auf der Weiterfahrt einen Platz mit entsprechendem Angebot. Bei Moncarapacho glauben wir fündig zu werden, doch der Platz war nicht nach unserem Geschmack. Also fahren wir weiter zum Meer an den Parque Natural da Ria Formosa. In dem Ort Fuseta direkt am Wasser kann man gut stehen, kostenfrei.


Der Blick geht direkt in die Natur.


Dann ruft Manes an, er hat den Strand der Strände gefunden. Wir sollen kommen.
Dazu gab es folgende Info:
Fahrt nach Olhos da Aqua, ca. 8 km vor Albifeina vor dem Ort im Kreisverkehr abbiegen nach Falesia, an der Ecke ist ein Haus mit Pyramidendach, dort Richtung Praia do Barranco, in der Rechtskurve geradeaus auf dem Sandweg zum Strand fahren.
Mit nur einmaligem Verfahren haben wir es tatsächlich gefunden. Der Sandweg ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, durch die vergangenen Regenfälle wurde er ganz schön ausgespült.
Dann gehen wir längsseits zu unseren Freunden.


Der Platz ist wirklich einsame Spitze. 


Am 3.3. wandern wir den Strand entlang, trotz teilweise heftiger Regenschauer.


Wir nehmen uns vor, uns von dem Regen nicht vertreiben zu lassen, doch der Betreiber des Strandrestaurants warnt uns, daß wir nicht mehr zur Straße hochkommen, wenn es weiter regnet. So weit wollen wir es dann doch nicht kommen lassen. Schnell machen wir "klar Schiff" und dann geht´s Holter di Polter über den sich schon langsam auflösenden Weg hoch auf den festen Asphalt. Puuuh! Das haben wir wohl gerade noch geschafft.

In Portimâo soll ein großer Stellplatz sein, auch geeignet zum überwintern, so wird er beschrieben. Die starken Regenfälle der letzten Tage haben ihn jedoch zu einer Großpfütze werden lassen. Die trockenen Plätze dürfen nicht benutzt werden - sie sind für Pkw´s reserviert. Wir verlassen den Platz und lassen uns die € 2,50 wieder geben. Nach kurzer Suche finden wir eine Baulücke auf der schon ein Finne und ein Schwede stehen. Jetzt haben wir beim aussteigen keine nassen Füße mehr, der Blick geht ins Grüne und zu den Hoteltürmen am zugebauten Strand.


Warum, um Himmels Willen, müssen Bausünden immer und überall wiederholt werden ???

Da wir mal wieder duschen wollen und auch V+E angesagt ist, besuchen wir den CP bzw. Stellplatz in Lagos. Zwar hat da auch der Dauerregen seine nassen Spuren hinterlassen, es ist aber nicht alles überschwemmt. Das Wetter läßt sogar einen großen Stadtbummel zu.




Hinter der Stadt liegt der Leuchtturm, von dem aus man man die spektakulären Felsentore und Türme der Algarve


bewundern kann. Während unseres Rundgangs an der Ponta Piedade hört auch der Regen auf,


sodaß wir das Naturereignis richtig genießen können.

Über die küstennahe Straße durch Burgau erreichen wir die Praia da Bocca. Dort stehen schon einige WoMo´s.


Wir finden zwei Stellplätze nebeneinander direkt am Strand.


Der Regen nimmt wieder zu und auch der Wind. Das Meer kommt ganz schön nahe.


In den Regenpausen plauder wir mit den jungen Leuten, die mit umgebauten LKW´s  unterwegs nach Gambia sind. Abends gibt es dann eine Vorstellung mit Feuertanz.



Hinter Sagres liegt das Cabo de Sâo Vicente, Lands End oder Finisterre. Auf dem Felsplateau ist am Leuchtturm Heinrich dem Seefahrer
 

ein Museum gewidmet und auf der anderen Seite die Seefahrerschule mit der großen Windrose.
 
 
Beides sollte man gesehen haben.

So langsam müssen wir uns jetzt Richtung Norden bewegen. Der Weg führt in die Berge und erinnert mich damit an das Dieselproblem. Das Auto zieht immer noch nicht richtig und sondert manchmal große schwarze Rauchwolken ab. Bei Caldas de Monchique gibt es einen Stellplatz der auch über kostenfreies WiFi verfügt, bzw. ist das im Preis von 12,- € eingeschloßen. Der Platz ist Top: Wasser und Abwasser-anschluß bis zu jedem Fahrzeug, Sanitäranlagen sauber und gepflegt, insgesamt gärtnerisch schön angelegt.


Dazu noch einen schönen Ausblick in die grünen Berge



und, wenn man den Berg hinauf stieg, einen Fernblick bis nach Lagos und an die Küste.


Beim Aufwachen kündigte sich ein weiterer Regenmorgen an. Wir nutzen den Tag zum E-Mail beantworten und Reiseberichte schreiben, Fotos sortieren etc. Nachmittags läßt der Regen nach und wir erkunden die Gegend, die frische Bergluft ist wohltuend, die Flora üppig.



Heute ist schon der 9. März, also
räumen wir nach dem Frühstück zusammen und folgen dann der wunderschönen N 266 nach Odemira


und von dort weiter nach Vila Nova de Milefontes. Nach Besichtigung des Miradors, der Flußmündung


und der Surferbucht suchen wir uns einen Stellplatz auf den Klippen.


Vor uns das Meer und hinter uns die blühenden Dünen.

Am nächsten Tag, nach einem ausgedehnten Spaziergang entlang der Steilküste und über die Dünen zurück, fahren wir ein Stück weiter nach Porto Covo. Dort, wo das Städtchen an den Klippen endet sind einige Parkplätze. Für unsere Busse die idealen Stellplätze mit Meeresblick. Für weiße Elefanten gibt es aber auch einen ofiziellen Stellplatz.

11.3. Wir entschließen uns nun, ein bißchen Straße unter die Räder zu nehmen. Über Sines erreichen wir die schnellere Straße an Lisboa vorbei, durch Vila Nova    


Richtung Caldes da Raina bis wir bei dem Obidos-See ankommen - eine ruhige Übernachtungsstelle. 
Ab jetzt wird es mit der Heimfahrt wirklich ernst. Wir entschließen uns nun mehr getrennt zu fahren, denn das geht einfach schneller.

Über die Autobahn bis Coimbra und dann  über Visen und Vila Real nehmen wir die Route nach Bragano. Auf dere Strecke liegt wenige km von der Straße entfernt ein Stellplatz in einem kleinen Nest, im Sommer wohl auch als Sport- und Jugendlager gedacht. Viel ist da zur Zeit nicht los.



Braganca an der spanischen Grenze, Zamora, Valladolid, Palencia heißen die Etappen. In Palencia gibt es am Park einen gut besuchten Stellplatz. Ein kleiner Stadtbummel bei Eiseskälte beschert uns Shrimps zum Abendessen und ein frisches Brot für das Frühstück.



Wenn man von Burgos aus nach San Sebastian will, bleibt einem nichts anderes übrig, als über Berge zu fahren. Das Wetter ist winterlich, uns kommen mehrere Schneeräumfahrzeuge entgegen und schon fängt es auch noch an zu schneien, was uns nicht wundert, nein wir finden es ganz lustig, auf der Hinfahrt Schnee und auf der Rückfahrt Schnee, eigentlich haben wir aber schon sehr viel mehr Frühling erwartet, im März!!!



Am Atlantik wird das Wetter besser, aber es ist immer noch sehr kalt.  Wir bleiben weiter auf den schnellen Straßen bis zum Biscarosse-See, übernachten auf unserem Lieblingsstellplatz
 


und fahren am nächsten Tag weiter über Bordeaux, vergessen hier das Weinkaufen nicht. Weiter nach Limoges und Montlucon zum Innenstadtstellplatz.



16.3. An Moulins vorbei, Chalon-sur-Saone, Dole, Besancon, durch das Doubs-Tal, Belfort, Moulhouse
ins Glottertal zu Sigi und Walli.
Nach zwei schönen Tagen mit den Freunden erreichen wir am 18.3. über die A 5 die heimische Bergstraße.
Nach 12.225 km sind wir wieder zu Hause. 

Maghreb 2012/2013 Teil 5

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 vom November 2012 bis März 2013

            


Kapitel 5:   Durch den Anti- , Mittleren- und Hohen-Atlas



Der Anti-Atlas


Schon in Agadir freuen wir uns auf die schöne Bergstrecke nach Tafraoute. Nicht umsonst zählt sie zu den schönsten Straßen Marokkos. Wir haben in unserem Reisebericht letztes Jahr schon von der Fahrt durch diesen Teil des Anti-Atlas berichtet. Doch dieses Jahr blühen sogar schon Ende Januar die Mandelbäume.



Gegen Abend erreichen wir unser Ziel, den CP Tazka in Tafraoute. Der Sonnenuntergang hinter den Bergen läßt diese regelmäßig erröten.



Vom 27.1. - 1.2.  verleben wir hier schöne Tage mit Stadtbummel, Faulenzen und Beutezüge durch den Souk. Die Stadt ist für ihre Lederwaren bekannt und die Babuschen von hier landesweit begehrt. Leider wird uns der letzte Tag ziemlich versaut durch das sehr asoziale Verhalten einer schweizer Familie mit ihren drei kleinen Kinder.
Am 1. Februar verlassen wir die Stadt mit einem etwas bitteren Beigeschmack. Wir fahren durch das Tal der Ammeln, berühmt durch die vielen Mandelbäume, und die Schönheit der Landschaft läßt uns das hässliche Erlebnis bald vergessen.


Wir folgten der R 106/R 109 durch eine beeindruckende Bergwelt, hin und wieder tauchten kleine Dörfer auf, die sich an alte Agadire (Speicherstädte) schmiegen.

 

 oder in den Täler zwischen Mandelbäume liegen.


Die wechselnden Farben machen diese Fahrt zu einem besonderen Erlebnis - aber auch der Zustand der Straße.

Am Nachmittags kommen wir in Taroudannt an. Die Stadt ist völlig ummauert.


Außen, vor dem Palais Salam, ehemaliger Palast eines Paschas und heute ein schönes Hotel im Tausendundeinenacht-Stil, gelegen in Palmen- Bananen- und Organgengärten, gibt es einen Parkplatz, auf dem auch WoMos gut und sicher übernachten können, weil bewacht von einem sehr netten Parkwächter, für umgerechnet  € 2,00/ 24 Stunden !


direkt gegenüber eines großen Parks.
 
 

Dort ruhen wir uns erst einmal von der sehr schönen, aber doch anstrengenden Fahrt durch die Berge aus und schauen den gemütlich spazierenden  Parkbesucher durch die Windschutzscheibe zu.


Abends finden wir ein Restaurant in der Nähe, wo wir gut und preiswert zu Abend essen.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Nicht jedes Tor führt in die Stadt.



 Schließlich finden wir den Weg zum Souk durch verwinkelte Straßen

und an einer Storchenfamilie vorbei.


Wie man sieht ist die Auswahl im Souk zum Teil recht ausgefallen.


Allerdings finden wir auf dem Berbermarkt dann doch einen Teil unserer "Mitbringsel".
Dort läßt es sich wirklich gut einkaufen. Der Markt ist nicht auf touristische Kundschaft eingestellt. Man merkt das auch an den Verkäufern, die ohne die andernorts doch manchmal heftige Anmache auskommen. Nach einem Kaffee auf dem Platz vor der Kasbah fahren wir weiter auf den ca. 20 km entfernten CP Le Jardin. Dieser liegt inmitten einer Farm. Umgeben von Grün, reifen Orangen, Mandarinen und ihrem Duft kann man dort gut relaxen und Liegengebliebenes aufarbeiten .

    

                                                                 Paßstraße Tizi-n-Test


                                                        Der Hohe Atlas  

Morgens um 7°° Uhr sind es gerade mal 11° C und die Gasflasche ist leer. Also raus aus dem warmen Bett und erst mal Flaschentausch, das kommt uns sehr gelegen, denn heute wollen wir unsere Weiterreise früh beginnen, immerhin liegt eine Passüberquerung vor uns. Am Abzweig zur Paßstraße ist die Entfernung zum 2.1oo m hohen Sattel mit 36 km angezeigt. Na, so unsere Überlegung, das dürfte ja nicht lange dauern. Doch das Sträßchen hat Teer nur für ein Fahrzeug,


der Gegenverkehr muß also auf die Ausweiche am Abgrund, und der ist tief !


Wir fahren glücklicherweise auf der Bergseite, denn bei manchen Baustellen-LKW´s wird´s ganz schön eng. Die Serpentinen muß man mit der nötigen Vorsicht befahren. Die 36 km ziehen sich also sehr.  Dafür gibt´s berauschende Ausblicke


 bis man endlich den Sattel erreicht hat.
 

Leider, man sieht es an den Fotos, ist der Fernblick durch die mit Sand geschwängerte Luft getrübt. Oben auf der Paßhöhe wollen wir eigentlich übernachten, doch die dicke Luft macht mir (Tilly) zu schaffen. Wir entschließen uns daher, den Berg wieder hinunter und nach Marrakech zu fahren.
Klima, Luft und Landschaft ändert sich schlagartig, sobald wir die Nordseite erreichen und es abwärts geht.
Blühende Mandelbäume tauchen auf

und kleine Dörfer


riauch der Straßenzustand wird besser - teilweise. Die Serpentienen bleiben uns jedoch erhalten. Nach jeder Kurve ergibt sich ein neues Panorama, bis die Straße vor Marrakech die Ebene erreicht hat.
Als wir abends auf dem CP Relais am Stadtrand ankommen, sind wir erschöpft vom schauen und fahren. 
Am nächsten Tag, dem 6.2., machen wir dann auch gar nie nix.  
Darauf folgend haben wir ein bißchen zu tun mit Gas auffüllen, bei Marjane einkaufen und tanken etc.. Campingurlaub ohne touristische Herausforderungen hat auch was Gutes, nämlich Gelegenheit, das Haupthaar mal kürzen zu lassen und mit den Lieben zu Hause ausgiebig zu skypen.
Am 10. 2., ein Sonntag, wollen wir unsere Reise fortsetzen. Doch schon nach einigen Kilometern merken wir, daß etwas mit dem Motor nicht in Ordnung ist. Besser wir kehren zurück zum CP.  Jupp, den wir auf der Fahrt nach Dakhla kennenlernten und der mit Hund Bonito gestern morgen auf den Platz kam, steht uns hilfreich zu Seite. Er meint, es könnte der Luffilter sein und baut ihn erstmal aus, ist es aber leider nicht. Unser Ziel am nächsten Tag, spätestens um 8 Uhr in der Ctroên-Werkstatt sein.
Dort hängt man das Fahrzeug an den Computer - ohne Fehlermeldung.Fazit: schlechter Dieseltreibstoff, wahrscheinlich Wasser im Diesel. Man bietet uns an, ihn abzulassen - 70 Liter Diesel!!
Wir könnten damit aber auch fahren, nur die Leistung sei nicht optimal. Das ist wie sich auf der Weiterfahrt  herausstellt, sehr stark untertrieben. Die Strecke zu den Cascades de Ouzoud führt zwar durch eine wunderschöne Gegend


doch während der Fahrt ist es uns manchmal sehr mulmig. Den Berg hinauf hätte man Blümchen pflücken können, und wir ziehen schwarze Dieselwolken hinter uns her,
Endlich kommen wir auf dem CP Zebra oberhalb des Dorfes Ouzoud an, dem vielleicht schönsten Campingplatz in Marokko.



Wir gönnen uns Ruhe nach der aufregenden Fahrt, fällt auch nicht schwer in der schönen Landschaft. Abends gehen wir essen ins Beduinenzelt,


hier bollert ein Öfchen und verbreitet Behaglichkeit.


Es gibt Suppe, die obligatorische Tajine,aber eine der besten, die wir bisher gegessen haben und Nachtisch, diesmal keine Organgen mit Zimt, sondern eine wunderbare Yoguhrtcreme mit verschiedenen Früchten, alles in allem das beste Essen auf dieser Reise.
Nachts ist es sehr kalt, dafür entschädigt uns ein wundervoller Sternhimmel.

Morgens laufen wir  an Gehöften vorbei

  
runter zu den Cascaden.

Unsere Nachbarn auf dem Platz empfehlen uns morgens wegen des Foto-Lichts den rechten Weg zu gehen und nachmittags den linken.
Wie man sieht


war das ein guter Rat.


Nach ausgiebiger Fotosession geht es den Berg wieder rauf


um unser Abendessen vorzubereiten.


Tagsüber ist es in der Sonne sehr angenehm, aber sobald sie fort ist fallen die Temperaturen schnell auf  9 - 10 ° C.
Am nächsten Nachmittag kommt die linke Seite dran


Auf dieser Seite gibt es auch noch freilebende Affen,


viele Souvenierläden und Teestuben.



Am nächsten Morgen machen wir uns nach Ver- und Entsorgung



wieder auf die Straße, diesmal auf die R 16 die uns zuerst nach Azilal führt.
Nach dieser Stadt wird es bergig und landschftlich sehr reizvoll.
Bergauf hinterlassen wir wieder schwarze Dieselwolken und wir werden immer langsamer. 
Dann hinter einer Kuppe liegt plötzlich der Barage Bin-el-Ouidane. Ein Stausee mit malerischen Inseln die zu Touristenattraktionen ausgebaut werden.
 

Nur weil der Tag noch sehr jung ist und wir übermorgen in Azrou unsere Freunde Manes und Christia treffen wollen, fahren wir weiter. Über Beni Mellal erreicht man dann wieder die große N8, der wir bis Khenifra folgen. Dort biegen wir am großen Kreisel in der Stadt auf ein Nebensträßchen ab, da unser morgiges Ziel die Sources de Oum-er-Rbia sind. Das Sträßchen führt steil in die Berge. Ca. 20 km hinter der Stadt, bei Einbruch der Dämmerung, entdecken wir auf einer Berghöhle einen ebenen Platz, umgeben von Steineichen. Reste von Lagerfeuern lassen darauf schließen, daß hier wohl manchmal Hirten übernachten. Wir stellen unser Trittchen vor die Tür, lassen die Schiebetür offen und genießen die letzten Sonnenstrahlen. 
Nachts um 1:30 Uhr klopft es plötzlich an den Bus. Draußen steht ein junger Mann, vielleicht ein Schäfer, dem es langweilig ist und fragt uns nach einer Zigarette. Nachts um 2.30 Uhr!!!!
We are not amused.  An Schlaf ist erst einmal nicht mehr zu denken.Wir wissen ja nicht, was der da draußen treibt. Als wir nichts mehr hören, schlafen wir dann doch wieder ein.
Nachdem es hell geworden ist und wir den Bus verlassen wollen, stellen wir fest, daß uns der nächtliche Besucher das Trittchen geklaut hat. So ein böser Bube, na ja,jetzt hat er was zum sitzen, wenn er auf die Schafe aufpasst.
 
                                   Der Bus ohne Trittchen, aber ein wunderschöner Morgen.

Wir folgen dem Sträßchen durch Zedernwälder, an kleinen Seen und Flüßchen vorbei.
 
Mal rechts,

mal links liegen Nomadensiedlungen.



Schöner kann eine Fahrt nicht sein. Nur das Dieselproblem beeinträchtigt unsere Freude an der Fahrt mal mehr, mal weniger. 

An den Quellen des Oum-er-Rbia sollte man auf keinem Fall vorbeifahren. Mit ohrenbetäubenden Getöse rauscht hier das Wasser durch das Tälchen. Auf beiden Seiten des Ufers sind Hütten aufgestellt, unter deren Dächern man Tee trinken und Tajine essen kann.

So wie hier



Nach einer geruhsamen Stunde geht es wieder bergauf-bergab über hohe Pässe und durch 
Zedenrwälder


nach Azrou. Dort, auf dem Platz von Hassan, Camping Amazigh, erwarten uns schon Manes und Christia. Trotz des kalten Abends bleiben wir lange bei unserem Wiedersehensumtrunk sitzen.



Es gibt ja auch viel zu erzählen.
Der Platz ist ein großer Garten mit Kirschbäumen. Man stellt sich hin, wo es einem gefällt.




Leider ist in den Bergen noch keine Blütezeit. Dafür erfreuen uns die Störche mit ihrem Geklapper.


 Am nächsten Tag (17.2.) ruft uns Hassan ein Taxi



und wir macten uns auf zum "shoppen".
Freunde von Oliven können bei diesem Anblick einfach nur schwach werden.


Der Stadtmittelpunkt ist leich auszumachen.


Daneben fängt gleich der Souk an



Da gibt es wirklich viel verstecktes zu entdecken.



Dann finden wir im "Berberhaus" auch den von uns gesuchten Teppich aus Kaktusseide.


Nach einigem gefeilsche stimmt auch der Preis, und wir können mit fetter Beute aus der gekrönten Stadt


abziehen.
Eigentlich wollen wir am nächsten Tag nach Meknes bzw. Moulay Idriss weiter fahren,
doch ein weiteres MoMo mit Wasser im Diesel und ein auf dieses Problem spezialisierter Mechaniker läßt uns zu dem Entschluß kommen, uns dieser sachkundigen Hilfe zu bedienen.
Hasan macht für uns einen Termin für den nächsten Tag. Nachmittags komen dann 2 Mann und beginnen ihre ölige Arbeit. Auch die Dieselpumpe im Tank bauen sie aus und demonstrieren, daß diese Schaum in den Motor pumpt. Das kann ja nicht funktionieren. Sie nehmen die Pumpe mit und reinigen sie in ihrer Werkstatt.
Das alles findet in eisiger Kälte statt. Azeou ist schließlich das Skigebiet von Marokko.
Am nächsten Morgen wird die Pumpe wieder eingebaut und die Kraftstoffleitungen nochmals gereinigt. DH 1500 kostet die ganze Arbeit (ca. € 150,00) damit sind wir gut bedient. Der Mechaniker erklärt uns, daß es nach jedem tanken bessser wird. Zuerst tut sich nach dem volltanken nix, aber nach Meknes wird es tatsächlich besser.
Vor der Stadt besuchen wir noch einmal den  Marjane-Markt und umgehen dann in einem eleganten Bogen über Nebensträßchen Meknes im Berufsverkehr. Auf dem Platz Belle Vue nahe Moulay Idriss haben Manes und Christia schon einen Platz neben dem ihren reserviert.


20.02.2013
Tillys Geburtstag. Wir haben unsere Freunde zum Essen eingeladen. Nachmittags wird in der Sonne vor dem Bus Gulasch mit Datteln zu Auberginen, Paprika und Bratkartoffeln gekocht, von Tilly, dem Meisterkoch.

Ihr dürft gerne mal in Pfannen

und Töpfe schauen
 



Hier endet der fünfte Teil unseres Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2013/09/maghreb-20122013-teil-6.html

Maghreb 2012/2013 Teil 4

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von November 2012 bis März 2013

 

 

Kapitel 4 :  Durch die Wüste  nach Dakhla und zurück



In La Marsa, dem Hafen von Laayoune, den wir nicht über die N1 sonder über eine kleine Küstenstraße anfahren, suchen wir einen Laden der Maroc Telecom auf. Seit vorgestern können wir uns nicht mehr ins Netz einloggen. Das war genau jetz einen Monat nachdem wir den Stick aktiviert hatten. Und für 3 Monate hatten wir bezahlt. Der Mitarbeiter des Büros erklärte uns, daß man für 3 Monate gar nicht buchen könne?? Wir buchen für einen weiteren Monat, diesmal nur für 100 DH (??) ( Man muß nicht alles verstehen können - zumal dies Buchung dann bis zum Ende unserer Reise funktionierte.)
Vom Hafen aus erreichen wir wieder die N1. Der Umweg über die Seitenstraße hatte uns übrigens Polizeikontrollen und damit" Fiches" erspart. Vor und hinter allen Städten in der West-Sahara wird man von Polizeiposten kontrolliert.  A l l e  Personalien, inklusiv des Mädchennamens der Urgroßmutter werden "benötigt". Wir sind gut vorbereitet, zu Hause haben wir die Formulare ausgefüllt und ausgedruckt, für jeden 15, das wird wohl reichen.
Auf der N1 kreuzen wir bald das Transportband von Bou Craa. Auf diesem wird Phosphat aus der Wüste zum Hafen  trasportiert. Das Band ist 100 km lang und wurde einst von der Fa. Krupp gebaut.

Wir folgen der Straße weiter nach Boujdour. An dem mit Straußen und Delphinen geschmückten Stadttor
 

steht unser Empfangskommitee in Gestalt von 2 Polizisten, der eine ganz eindeutig etwas angeschlagen. Nachdem wir unsere Fiche abgegeben hatten, kommt die Frage nach Whisky (non), Zigaretten (non) und nach einem Blick in unsere Pässe die Bemerkung "ah Allemagne - Hitler, bon" (laß stecken). Auch solche Polizistengibt es hier. Sie sind jedoch die Ausnahme.
Der CP in der Stadt gefällt uns nicht. Wir kaufen Lammkoteletts, Gemüse, Brot etc. und machen uns wieder auf die Straße, die sich ganz gut befahren lässt. Bei Gegeverkehr von LKW´s ist sie jedoch recht schmal, manche Trucker weichen keinen cm von ihrer Fahrbahn ab. Die Straßenränder sind ausgefranst. Nachts möchte ich hier nicht fahren.

Die Sonne neigt sich allmählich dem Meer zu, als die im Reisehandbuch beschriebene Tankstelle auftaucht. Die sieht jedoch inzwischen weder schön noch einladend aus. Ein paar km weiter sehen wir auf einem Plateau 2 WoMo´s stehen. Dahinter liegt das Fischerdorf  N´Trifit.


Eine neue Teerstraße bringt uns hinauf, wir werden von Helmut und Elvira aus dem einen und von Jupp aus dem anderen Womo freudig begrüßt. In der Abenddämmerung halten wir noch ein kleines Schwätzchen, bevor uns der kalte Wind in die Fahrzeuge treibt.


Eiin schöner Sonnenuntergang beschließt den Tag.
 


Von unserem Übernachtungsplatz aus ist es bis Dakhla nicht mehr weit. Am Polizeiposten Fiche abgeben  und weiter geht´s.
Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis. Auch wenn kein Auto vor einem ist und die Polizei einen anschaut, unbedingt am Stopschild anhalten und erst auf Handzeichen langsam vorfahren. Alles andere kann 900 DH kosten, mit der Begründung man habe ein Stopschild überfahren.

Wir fahren eine Senke hinunter und kommen


auf die Halbinsel, an deren Ende Dakhla liegt. Eine faszinierende Landschaft taucht vor uns auf



mit Surfpoints, Camps und freien Stellplätzen.



Der berühmte Stellplatz bei KM 25 ist nichts für uns. Aber auf dem Plateau entlang der Lagune stehen immer wieder Gruppen von WoMo´s.


Wir finden eine Stelle die uns gefällt,


aber der starke Wind vertreibt uns wieder. Wir beschließen erst einmal eine Stadtbesichtigung zu machen. Am Stadteingang, na was ?, ja, Polizei und Fiche.
Die kleine Stadtrundfahrt mit anschließendem Bummel lassen einen ersten - guten Eindruck entstehen. Das viele schauen macht Hunger, wir finden ein spanisches Lokal, wo man draußen sitzen kann und essen zur Abwechslung mal spanisch.


Auf der Rückfahrt aus der Stadt, ca. 5 km hinter dem Polizeiposten, stehen an der Steilküste zur Lagune einige WoMo´s.

 

 Die Stelle heißt Bouthalla und eine Oued-Mündung ließ eine Bucht entstehen. Dort kann man mit dem Spaten auch entsorgen. Wir richten uns ein.  


Etwas später rollen Helmut und Elvira neben uns.
Am nächsten Morgen hat der Wind deutlich nachgelassen, in Lee kann man vor dem Bus schön in der Sonne sitzen. Wir nutzen die Stunden, um ein bißchen die Wüste kennenzulernen. Was da alles wächst







ist erstaunlich.

Nach 3 Tagen fahren wir noch einmal in die Stadt einkaufen und essen in einem kleinen Fischrestaurant ganz lecker Seezunge und Fischplatte an köstlichem Salat. Wir bleiben dann in der Stadt auf dem CP Moissafir. Eine heiße Dusche ist doch an und ab was Feines. 

Wir  bunkern reichlich Wasser bevor wir uns wieder uns wieder nach Norden aufmachen.
 

Der Wind hat wieder an Stärke gewonnen. Da zieht es uns nicht auf das zugige Plateau .
Da gerade Ebbe herrscht ist von der Lagune nicht viel zu sehen. Faszinierend ist die Landschaft dennoch.



Unser heutiges Ziel ist nur 170 km entfern. Ein kleines Fischerdorf namens La Craa liegt in einer windgeschützten Bucht direkt an einem Sandstrand.


Nach einer ausführlichen Stranderkundung zieht es uns weiter Richtung Norden.
In Boujdour fahren wir auf den CP


und gehen abends in die Stadt um etwas zu essen, aber heute ist Fußballabend.
In allen Cafes, Restaurants und Teestuben läuft der Fernseher - lautstark. Wir finden eine Crêperie die uns für 10 DH zwei Portionen Crêpes mit Tee serviert.Vorzüglich.

Heute, am 20.1., steht wieder Wüstenfahrt auf dem Programm. Wir wollen bis Laayonne, nehmen
zur Vermeidung von etlichen Polizeikontrollen mit "fichegierigen" Beamten die Nebenstraße über La Marsa. Am Wrack der "Que  sera sera" vorbei


nach Foum El Oued. Dort suchen wir wieder den Stellplatz vor dem Gouverneurspalast auf.
Abends laßen wir uns eine Tajine an den Bus liefern.

Wir nehmen die neue Nebenstrecke an der Küste entlang nach Tarfaya.  Keine Kontrollstationen, dafür sandverwehte Straßen


Von dieser Straße aus sieht man auch das Wrack der "Armas", den Versuch einer Fährverbindung zu den Kanaren.




In Tarfaya, vor dem Denkmal des Autors und Piloten Antoine de Saint-Exupéry,


dem Schriftsteller des "Kleinen Prinzen" ist  dort sogar ein kleines Museum gewidmet, treffen wir verabredungsgemäß Helmut und Elvira, Winfried und Karin aus Freiberg, der Schwesterstadt von Darmstadt kommen noch dazu.
Wir verplauderen den Nachmittag am windstillen Strand
 

mit Blick auf eine alte spanische Festung im Meer


und eine an Land, auch spanisch.



Unser nächstes Ziel für soll wieder der Platz an der Schwefelquelle sein, die erste Anlaufstelle auf unserer Fahrt in den Süden.
An der letzten subventionierten Tankstelle wird der Tank nochmal bis zum Anschlag gefüllt, dann sind wir auch schon am Oued Chbeika, der Platz hat sich gut gefüllt. 


Unser vorheriges Plätzchen an der Quelle auf der Riffkante ist aber noch frei. Leider bläst diesmal der Wind so heftig, daß wir nur eine Nacht bleiben. Schade.

Von dem zuerst angepeilten CP Municipal in Guelmim hat man uns abgeraten, weil vermüllt und laut, also lassen wir ihn links liegen und fahren auf der N 1 bis Bouizakarn.
Mitten in der Stadt ist dort ein schöner Platz. Böswilligerweise hat man aber (wegen Bauarbeiten) das Hinweisschild entfernt und uns damit Rätsel aufgegeben. Nach mehrmaligem hin- und herfahren und  "déjà vu´s " für die Fußgänger finden wir das "Bab Sahara" dann doch noch. Eine Karavanserei erwartet uns


mit herrlichem Garten. Es ist windstill, die Sonne scheint, wunderbar.


Gut bewacht werden wir auch,


so bleiben wir also auch noch am 24.01. Morgens um 8°° Uhr sind es zwar nur 9° C, aber dann wird es richtig heiß. Sonnen und relaxen ist angesagt.

Leider nimmt nachts der Wind wieder Fahrt auf, sodaß wir uns am nächsten Tag zur Weiterfahrt entschließen. Da auch unser Vorrat an "geistigen Getränken" erhebliche Lücken aufweist, bietet sich Agadir mit seinem Marjane-Markt an.  20 km vor der Stadt ist in unserem Campingführer bei Sidi Bibi der Camping Takat verzeichnet, 4 km vom Meer entfernt, am Rande des Souss-Massa-Nationalparks. Der Platz ist aber noch gar nicht eröffnet und auch noch nicht fertig gestellt.Wir werden trotzdem herzlich aufgenommen. An der gärtnerischen Gestaltung sieht man, daß dieser Platz wunderschön wird.
Am nächsten Morgen steht ein "Kamel-Taxi" vor der Einfahrt, um uns einen Rundritt anzubieten.


Wir fahren aber lieber mit unserem Bus ans Meer zum gucken. Dort gibt es außer einer kleinen Fischersiedlung, Meer und Sand - gar nichts.
 


Danach folgt unser Großeinkauf in Agadir. Direkt im Anschluß beginnt unsere Fahrt durch
den Anti-, Hohen- und Mittleren Atlas.  















































 

Maghreb 2012/2013 Teil 3

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  vom November 2012 bis März 2013

                     



Kapitel 3 : Durch Süd-Marokko in die West-Sahara 


 2. Januar 2013

Über Agadir, mit einem Schlenker zum Marjane-Markt, der letzten Einkaufsmöglichkeit für Wein und Bier, fahren wir den Souss-Massa-National-Park an. Den Eingang bewachen Wasserschildkröten.

Am südlichen Ende des Parks liegt der CP Sidi-Wassay-Beach.


Der Strand bietet sich für Wanderungen und zum Muschelsammeln an. Also bleiben wir 2 Tage und 3 Nächte und erkunden die Gegend.
Wir finden Interresantes, 


Seltsames

Schönes



sehen Ranger hoch zu Ross für den Schutz der Natur 


 
und sitzen ganz einfach in der Sonne.





Tiznit erreichen wir am 5.1. zur Mittagszeit.  Der Stadt-Campingplatz ist vollgestopft mit weißen Elefanten-Womos. Das war uns nun doch zu viel. Auf einem touristischen Parkplatz nahe der Medina stellen wir unseren Bus ab, um einen Stadtbummel zu machen. Aber bei geschloßenen Läden in der Mittagszeit ergibt das nicht viel Sinn. Also werden wir Tiznit vielleicht ein andermal besuchen.
Wir fahren weiter nach Süden und erreichen gegen Abend den CP Aglou Plage, eine sehr gepflegte Anlage. Abends führt uns ein kleiner Spaziergang ins Dorf, um eine Kleinigkeit zu essen.
Am folgenden Tag wollen wir die Felsentore von Legzira besuchen und evtl. dort auch übernachten. Leider hat sich in dem einen Jahr, das zwischen unserem letzten Besuch liegt, allerhand verändert: Die Straße führt nicht mehr direkt am Strand vorbei, sondern oben rum, eine Piste führt hinunter, aber durch Bauarbeiten sehr holprig und außerdem steil. Die Bedenkenträgerin, das ist die Frau Eleonore Sophie, auch eine der besten Ehefrauen übrigends, entscheidet energisch, da nicht hinunter zu fahren.
Wir fahren also weiter, an Sidi Ifni vorbei  -das hatten wir ja letztes Jahr ausreichend- , über die wunderbare Bergstrecke Richtung Guelmim, biegen vor der Stadt rechts ab, um an den 60km entfernten Plage Blanche zu kommen. Eine sehr gute Asphaltstraße, für ein Ferienanlageprojekt gebaut, aus dem aber nichts wurde, fürhrt uns schnell dorthin. Aber nicht zu schnell ! Auch auf dieser einsamen Straße stopt uns erstmal eine Polizeistreife mit Radarpistole, die ein bißchen mit uns plaudern, zu schnell waren wir nicht.
 
Auf den Klippen über dem Strand mit Blick auf ein trauhaftes Panorama




 
erleben wir einen der schönsten Sonnenuntergänge (18:30 - 19:00)




 
und später einen überwältigenden Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen gibt Eos dann wieder ihr Bestes:




 
Wir laufen die Klippen runter zum Strand durch eine Dünenlandschaft.




 
Auf der anderen Seite der Lagune hausen die Fischer, sicher nicht vom Luxus verwöhnt.




 
Der schier endlose Strand trägt zurecht seinen Namen.




 
Mit  reicher Beute von Strandgut, Muschel, bunte Steine etc., geht´s wieder hinauf zum Bus




und wieder über die schöne Straße zurück nach Guelmim.
Daß in der Stadt nur sehr unzureichend die Richtungen ausgeschildert sind, wissen wir von letztem Jahr. Also drehen wir die wohl unvermeidbare Ehrenrunde  durch die Innenstadt, bis uns ein freudlicher Polizist aus unserer Lage hilft. Hinter der Stadt fängt die Wüste an.

Die Straße ist mal mehr, mal weniger gut zu befahren, eigentlich nur das Überholen von dicken Brummis ein Problem.
Hinter Tan-Tan, der Provinzhauptstadt, liegt Tan-Tan-Plage, bzw. El Ouatia, der dazugehörige Badeort. Dort gibt es 3 Campingplätze. Die beiden direkt am Meer gefallen uns nicht so gut. Vielleicht sind wir auch nur von Plage Blanche verwöhnt. Der 3. ist eine Art Caravanserei - ein umschloßener Hof, familiär, gemütlich. Für eine Nach prima. 
Am nächsten Tag ergänzen wir im Städtchen unsere Vorrät, da auf der kommenden Strecke einige schöne freie Stellplätze sind, mitten in der Natur. Schon 60 km weiter, hinter einer Brücke über den Oued Chbeika geht ein Fahrweg zu einem Plateau über einer Lagune. Es befinden sich schon ca. 10 WoMo´s auf dem weitläufigen Platz. Wir bekommen noch eine Ecke in der ersten Reihe, direkt neben einer warmen, leicht schwefeligen Quelle.



 
Das ist ideal für ein paar Strandtage. Zuerst erkunden wir mal den Platz, begrüßen unsere neuen Nachbarn und, wie das so ist auf den Stellplätzen dieser Welt, plaudern, schwätzen, erzählen, woher, wohin, wie lange, zufrieden mit dem WoMo, usw.    

  

Nachmittags liegen wir dann faul in der heißen Sonne, aber morgens um 7°° sind es gerade mal 7° . Sonnernaufgang erst um 7:30. Da kann man nicht völlig auf Heizung verzichten. Eine Stunde später ist es draußen dann angenehm. Nach dem Frühstück machen wir uns zu einer großen Strandwanderung auf und erleben  was wunderbares, eine Flamingo-Parade:




 
Die Tiere lassen uns sehr dicht heran und führen uns ihre Tänze auf.







Bis sie sich mit einem schönen Flugmanöver verabschieden.








Der Rückweg führt über hohe Dünen 











Morgen ist wieder Reisetag. Wir wollen weiter Richtung Süden. Die Straße führt jetzt links des Atlantiks entlang




 
danach kommt nur noch Steinwüste.



 

Bei Tarfaya soll ein guter freier Stellplatz sein - doch den finden wir nicht, weil die ganze Straßenführung umgebaut worden ist.
Wir kommen am Denkmal für den "Grünen Marsch" , der 1975 von Marokko aus in die West-Sahara (damals noch Kolonie Spanisch-Sahara) führte und an dem 350.000 Menschen, meist unbewaffnet teilnahmen. Der Marsch sollte Spanien zur Übergabe der Kolonie an Marokko bewegen, was dann auch geschah.  




 
Damit haben wir die "Grenze" zur West-Sahara überschritten. Heute wollen wir im Camp Bédouin übernachten, in der Nähe des Dorfes Daoura. Wir verlassen also die Straße und holpern die Piste entlang, ca. 5 Km,  bis das völlig einsame Camp, nah an einer Salzsenke gelegen, auftaucht. 




 
Außer einem weiteren Paar, das im 4x4 angekommen ist und im Beduinenzelt übernachtet




sind wir die einzigen Gästen. Nach einer warmen Dusche, ist nachmittags am besten, weil das Wasser von Sonnenkollektoren aufgeheizt wird, setzen wir uns ein bißchen in den Sand vor dem Bus. Nach einem prächtigen Sonnenuntergang umfängt uns die stille und kalte Wüstennacht mit einem überwältigenden Sternenhimmel.

 


Beim Sonnenaufgang am nächsten Morgen




 
entdecken wir weitere Hotelgäste.




 
Unseren genauen Standort können wir auch feststellen.





Und weiter geht die Fahrt nach Laayoune (El Aaiun), die Provinzhauptstadt.
Diese ist mit aufwendigen Prestigebauten auf ihre evtl. Führungsaufgabe vorbereitet.




Laut Verfassung der exilierten saharaouischen Unabhängikeitsbewegung Frente Polisario soll El Aaiun Hauptstadt der Demokratischen Arabischen Republik Sahara werden - Inshallah.
Der Kongress-Palast wäre jedenfalls schon mal da.




Neben der Ausfallstraße nach Süden gibt es den Supermarkt "Samir", den letzten mit Importwaren, doch ohne "Geistige Getränke". Dort versorgen sich auch die in der Stadt stationierten UN-Bediensteten.
15 km außerhalb der Stadt, direkt am Meer liegt Foum El Oued, der Badestrand der Stadtbewohner. Goldgelber Sandstrand an dem die kaum befahrene Strandpromenade entlangführt. Bungalowanlagen und nicht zu klotzige Hotels, sowie 2 Campingplätze warten auf Touristen. Folgt man der Promenade nach rechts, Richtung Gouverneurs-Palast, ist gegenüber des Meeres ein bewachter Parkplatz eingerichtet, auf dem die WoMo´s für 20 DH pro Nacht stehen können - incl. Wasser und Entsorgung.




Und so sieht marokkanisches Strandleben aus:

 


Maghreb 2012/2013 Teil 2

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 vom November 2012 bis März 2013




Kapitel 2 : Durch Marokko Richtung West-Sahara entlang der Atlantikküste 



Am 13.12. machen wir in Moulay Bousselham unsere erste große Rast und bleiben 3 Tage. 
Im Städtchen versorgen wir uns mit SIM-Card und Stick für den Internetzugang per Maroc Telecom.,
gehen auf den Fischmarkt Sardinen essen



und spazieren an den endlosen Stränden entlang.



Der letzte Abend verabschiedet sich mit einem schönen Sonnenuntergang.





Wir wählen für die Weiterfahrt wieder die Autobahn, da diese um Kenitra, Sale und Rabat herumführt. 
Vor Mohamedia, bei Mansoria landen wir wieder auf dem CP L´Ocean Bleu, auf dem wir uns im Februar
5 Tage lang sehr wohl fühlten.



 Bei richtigem Sommerwetter genießen wir den Nachmittag.



Den nächsten Tag nutzen wir für ein bißchen Wäsche waschen und Reistagebuch schreiben, leider nicht ganz ungestört. Rechts und links des CP´s werden Appartmenthäuser gebaut und der Baulärm ist ziemlich störend. Wir beschließen daher, am nächsten Tag weiter zu fahren.

Um Casa(blanka) herum benutzen wir die Autobahn bis zur Ausfahrt Soualem, folgen der N1 bis Bir Jdid und wechseln auf die Küstenstraße R320. Nach einem Abstecher durch Azemmour (Portugiesiche Festung)


fahren wir den Camping International in EL-Jadida an, diesmal ohne Regen, große Pfützen und aufgeweichte Stellplätze, nein, wir sitzen vor dem Bus und genießen einen schönen Sonnenuntergang.



 Über den PrachtboulevardMohamed V. erreichen wir die Strandpromenade.


der wir bis zur Cité Portuguese folgen.


Wir umrunden die Festung auf der Stadtmauer.
 

An der Hauptattraktion, einer unterirdischen Zisterne, laufen wir vorbei, leider kein Hinweisschild - nix.
Aber auch so ist die alte Stadt eine Besichtigung wert. Anschließend bummeln wir noch ein bißchen durch die Souk-Straßen.



Überall duftet es verlockend nach gegrilltem Fisch, uns läuft das Wasser im Mund zusammen, also suchen wir uns ein Fischrestaurant, ein Treffer, meine Dorade schmeckt köstlich, ebenso Ellens Fritata.
Über die Promenande schlendern wir zurück zum CP und lassen uns vor unserem Bus, wieder bei Sonnenuntergang, einen gut gekühlten Weißwein munden, der hat zum Fischmenü halt gefehlt, aber wir haben ja alles an Bord, noch.

Direkt hinter El-Jadida beginnt eine kleine Küstenstraße, an der Badeorte wie Sidi-Bouzid liegen.
Dannach folgen wir wieder der R301, entlang der Steilküste die immer wieder von Badebuchten unterbrochen wird. Dazwischen haben wir oft wunderschöne Ausblicke auf das Meer.
In El-Oualidia biegen wir von der Straße ab, hinunter zur Lagune.


Früher war gegenüber mal der CP Sable´d´Or, der jedoch der Neugesaltung des Platzes weichen mußte.
Hinter dem Platz liegt ein Parkplatz, ausdrücklich auch für WoMo´s. 24 Stunden kosten 25 Dirham.


Ibrahim der Parkwächter entsorgt für ein Bakschich (1 Dose Bier) auch die WC-Casette.
Von diesem Platz aus ist es zur Lagune


und zum Meer nicht weit.


Hier gibt es km-lange Strände die auch Winterquartiere für die verschiedensten Zugvöge sind.
Fische und Austern gibt es im Überfluß.
Strandwanderung und Aufthalt bleiben uns in sehr guter Erinnerung.



Weiter führt die herrliche Küstenstraße Richtung Safi. Im Reisehandbuch Marokko von E. Kohlbach machen wir 2 freie Stellplätze aus. Am Cap Beddouza gibt es den Strand Sidi Bouchta, der für unsere Zwecke geeignet scheint. Leider ist er sehr vermüllt und es ist sehr windig.
Ca. 15 km weiter führte eine Piste hinunter in eine malerische Bucht. Ein Surf-Point zu dem in Serpentinen eine Betonstraße führt, die an einem Parkplatz endet. Der feine Sandstrand völlig menschenleer.

   
Einen Tag kann man es hier bestimmt gut aushalten, denken wir, aber -  ein junger Mann, der wohl aufpasst, daß solche Gedanken nicht in die Tat umgesetzt werden, klärt uns darüber auf, daß 1. sein Bruder Geburtstag hat, 2., den hier feiern will mit Disco und vielen Gästen und 3., daß es uns bestimmt zu laut wird.  Mit Bedauern steichen wir die Segel. Weiter folgen wir der Küstenstraße bis Safi, wechseln dann auf die N1 und beschließen, ohne große Umwege nach Essaouira zu fahren.
Dort machen machen wir es uns auf dem Stadt-Camping gemütlich. 

  
 Am nächsten Tag laufen wir über den weiten Strand


in die ca. 2 km entfernte Stadt. Im Handwerker-Souk finden wir einige schöne Mitbringsel und auch hübsche Sachen ganz allein für uns. In einem lauschigen Innenhof finden wir ein Café, dort ruhen wir uns ein bißchen aus, bevor wir weiter durch das Städtchen bummeln. Am Abend schmausen wir noch eine Tajine am Hafen


mit Blick auf das Treiben, dann lassen wir uns mit dem Petit Taxi zum Campingplatz zurückfahren.

Ab Essaouira führt die N1 durch Arganienwälder und die Ausläufer des Hohen Atlas. Entsprechend schön ist die Fahrt. Aus dem Reisehandbuch haben wir uns den CP Terre d´Ocean ausgesucht. Der liegt ca. 20 km vor Agadir, bei dem Dorf Taghazoute. Man muß von der Straße links den Berg hinauf, also vom Meer weg, von dort hat man einen tollen Ausblick auf den Atlantik.


Die großen Stellplätze lassen auch für weiße Mammuts genug Raum.
Wir suchen uns ein Plätzchen von dem wir auf den Atlantik schauen könne, aber auch das Leben
auf dem Platz im Auge haben. 
Vormittags bereits kommen die Fischer mit ihren besten fangfrischen Fischen von WoMo zu WoMo.
Seeteufel, Wolfsbarsch, Seezungen, Plattfische aller Art. 1Kg Seezunge z.B. kosteten 70,- DH., etwa          € 7,00. Das sind Preise, was??



Am Nachmittag kommen dann die Verkäufer von frisch gerösteten Mandeln oder Erdnüssen. Nicht zuvergessen die Plätzchenbäcker mit ihrer Spezialität: duftende Makronen so zart und fein, daß sie im Munde zergehen wie Wolken (stellt man sich halt so vor). Ein Genuß!
Am Weihnachtstag machen wir uns gegenseitig ein Geschenk. Abdel, der Haus und Hofmaler, malt uns auf die verschrammte linke Seite unseres Busses einen großen Arganienbaum mit Ziegen.
 
 Ein richtiger Hingucker. 
 

Abends feiern viele französischen Womofahrer im Restaurant Weihnachten. Nach dem Menü wird gemessenen Schrittes getanzt. Später erscheint der Nikolaus hoch zu Kamel, Knecht Ruprecht begleitet ihn zu Pferd.
Ein eindrucksvoller Auftritt. 



Wir schauen zu und erleben mal ein ganz anderes Weihnachten.


Am 1. Feiertag bereiten wir uns ein Seeteufelchen zu. Eingepackt in Alufolie mit Zitronenscheibe und Paprikaringen, zart gewürzt, ist es auf dem heißen Grill bald gar.  
Wir sind uns einig, daß wir über Silvester hier bleiben, der Platz ist schön, die Leute sind alle sehr nett, mit vielen tauschen wir Reiseerlebnisse aus.Vorerst zieht es uns nicht weiter, zumal wir neue Nachbarn kriegen mit denen wir uns auf Anhieb sehr gut verstehen. Auf dem Weg nach Agadir, wohin wir zum Einkaufen fahren, liegen einige hübsche Örtchen, hauptsächlich von Surfer frequentiert. Nach unserem Einkauf in der Marjane gehen wir in einem der Orte, in Taghazoute, zum Abendessen in ein Restaurant direkt am Hafen. Und wieder einmal erleben wir einen blaßblauen, violett und rosa angehauchten Himmel beim Sonnenuntergang, wie immer ein Traum, was uns für das nicht so gelungene Essen entschädigt. 

Abdel, unser Maler, hat das Arganiengemälde so gut hingekriegt, daß wir gleich noch ein Bild bestellen, vorne auf den rechten Kotflügel, wo auch ein paar Kratzerchen sind, malt er uns eine Oase mit Kamele etc., wieder sehr schmückend. 



Vielen Womoleuten gefallen unsere Busgemälde so gut, daß sie auch so was auf ihrem Fahrzeug haben wollen. Abdel bekommt viele Aufträge, was uns sehr freut.  
Mit Doris und Holger, unseren neuen Nachbarn, verplaudern wir lange Abende bei Wein und Mandeln, klar die kriegen wir ja ofenfrisch geliefert, die Mandeln mein´ ich.
Am Silvestertag unternehmen wir einen Ausflug durchs Paradise Valley, in den 1960ern war dies ein beliebter Treffpunkt für Hippies,
 

und zu den Cascaden von Imouzzer.



Obwohl die Wasserfälle nicht viel Wasser führen, hat sich der Trip gelohnt. Durch wunderschöne Landschaft und blühenden Mandelbäumen (im Dezember!!) fahren wir über die Berge zurück.


 Die Sonne geht gerade im Atlantik baden, als wir zum Platz zurück kommen.
 


Den Silvesterabend verbringen wir mit Doris und Holger vor unseren Bussen an einem kleinen Lagerfeue. Die meist französischen Gäste lassen sich ihr Silvestermenü im Restaurant schnmecken, anschließend wird wieder getanzt, diesmal aber temperamentvoller und bis tief in die Nacht. Wir haben unseren Spaß beim Zuschauen und tun uns gütlich an Pizzabrot, köstlich (von Doris gemacht) und allerlei Schnäkeleien. Um 12°° stoßen wir mit allen umliegenden WoMo-Nachbarn auf ein gutes neues Jahr an. Ein ausgesprochen schöner harmonischer Abend.
Neujahrstag
Langsames Zusammenpacken. Noch ein paar Plauderstündchen mit Doris und Holger, jetzt heißt´s Abschied nehmen, jedoch nur kurz, wir wollen uns mit den Beiden noch mal im Souss Massa Nationalpark auf einem Campingplatz treffen.


Morgen geht es weiter.

Hier endet der zweite Teil des Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2013/07/maghreb-20122013-teil-3.html



   

Maghreb 2012/2013 Teil 1

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 vom November 2012 bis März 2013



 Kapitel 1: Durch Frankreich und Spanien nach Marokko



30.11.2012
Unsere diesjährige Fahrt beginnt mit einem Besuch bei guten Freunden. Um 14°° Uhr sind wir auf der A 5 Richtung Süden unterwegs. Die erste Etappe ist nicht weit, wir machen Halt im schönen, schon recht winterlichen Glottertal. Am Spätnachmittag kommen wir an und verleben mit unseren Freunden bei excellentem Essen und ebenso guten Weinen einen sehr schönen Abend. 
Als wir am nächsten Morgen erwachen, fällt unser Blick auf eine weiß bestäubte Landschaft. 


Nach einem ausgiebigen Frühstück ist eine kleine Wanderung im Tal angesagt,  zwar kalt aber eine herrliche Luft.


Am Abend folgt noch ein Bummel durch das weihnachtliche Freiburg mit Adventsmarkt, leider kann auch der obligatorische Glühwein unsere eiskalten Hände und Füße kaum wärmen, kaum vorstellbar, daß wir bald in einem Land sein werden, wo zumindest im Süden sommerliche Temperaturen herrschen.
Weihnachtstimmung auch am nächsten Morgen.


Nach einem ausgedehnten Brunch (mit den ersten Weihnachtsplätzchen) zu dem auch noch andere Freunde kommen


beginnen wir unsere Fahrt.

Über die Autobahn nach Belfort, dann über die mautfreie RN durch das Doubtal bis Besancon. Dannach folgten wir dem Flüsschen Loue. Bei der Ortschaft Quingey folgten wir einem Campingplatz-Schild, in der Hoffnung, daß der Platz geschlossen hat. Bekanntlich haben fast alle CP´e auch Besucherparkplätze - so auch hier. Direkt am Flüsschen stehen wir in einer romantisch verschneiten Landschaft.



Der Morgen kalt und die Wege vereist, aber winterlich, adventlich schön. 




Wir folgen dann der N83 weiter durch das verschneite Jura. Die Straßen sind nicht nur weiß, sonder auch glatt. Viele Autofahrer sind noch mit Sommerreifen unterwegs, was das weiterkommen doch erheblich beeinträchtigt
Die Route führt weiter über Bourg-en-Bresse, die dann als N86  im Rhonetal durch Lyon führt.
In Vienne, bei einer Rast auf einem großen Parkplatz in der Innenstadt, entdecken wir ein Entsorgungschild für WoMo´s. Wir nahmen das Angebot dankend an. Frankreich tut wirklich was für Wohnmobilisten - Chapeau.       
Der Versuch, abends wieder vor einem geschlossenen CP zu übernachten scheitert leider an zwei großen freilaufenden Hunden. Zumindest der eine, Rasse Metzgerhund, sieht nicht sehr Vertrauen erweckend aus.
Laut unserem Bordatlas gibt es in Montelimar einen Stellplatz, den wir letztlich trotz der etwas verzwickten Anfahrtsbeschreibung auch finden, der Gebührenautomat ist "out of order", also übernachten wir "gratuit".


Nach Frühstück und Entsorgung bleiben wir noch bis Benmoulins auf der N86 und wechseln dann auf die Autobahn bis hinter Narbonne.  Das rumgegurke auf der N86 durch die Ballungsgebiete macht keinen Sinn und vor allen Dingen nervt´s.
Bei Port Leucate finden wir direkt am Strand neben einer Surf Station einen guten Platz zum übernachten.




Der nächste Morgen begrüßt uns mit einem Regenbogen.




Die Küste zwischen Port Leucate und Portbou (erstes Städtchen in Spanien) war uns bisher auch fremd. Wir können diese Route jedoch wärmstens empfehlen, verkehrsarm und eine wundervolle Landschaft!
Über Figueres erreichten wir wieder die Hauptverkehrsstrecke. Girona, Barcelona und Tarragona laßen wir liegen. Im Stellplatzführer haben wir uns einen CP mit Stellplatz für WoMo´s ausgesucht. Mont-reig-del Camp heißt der Ort. Für 11,50 € gibt es Strom, V + E , sowie warme Duschen.

Nikolaustag: Am Ebro-Delta vorbei bleiben wir auf der schnellen Straße bis Valencia. Dort ist es unserer Navina -das ist die Dame in dem kleinen schwarzen Kästchen auf dem Armaturenbrett- nach einer Stadtrundfahrt zumute. Zum Glück ist Nationalferiertag, sodaß die Straßen ziemlich leer sind. 
Die futuristischen Gebäude in der City sind absolut sehenswert.
Gegen Abend erreichten wir Denia und stellen uns auf unseren alten Platz vom 12.2. dieses Jahres.


Es ist immer wieder ein Vergnügen morgens aufzuwachen, die Vorhänge zurückzuziehen und sieht dann das da:

Wir bleiben auf der Straße am Meer entlang (N332), durch Altea, an Benidorm vorbei, um Alicante herum und dann auf der mautfreien Schnellstraße bis Aquilas. Vor San Juan de los Terreros suchen wir einen, ebenfalls von früher bekannten Stellplatz in einer Bucht auf. Dort stehen schon ca. 10 - 15 WoMo´s. 



Am nächsten Morgen,


ich schenke mir gerade meinen ersten Kaffee ein, kommt ein dunkelgrünes WoMo längsseits.
Manes und Christia, die wir eigentlich erst am 9.12. in Almeria treffen wollen, hatten auf dem gleichen Platz übernachtet. Wir beschließen, uns am Nachmittag auf dem verabredeten CP zu freffen.
Dort sitzen wir gemütlich in der warmen Sonne am Strand zum plaudern und genießen nebenbei ein paar


spanische Drinks. 




Den 9.12. nutzen wir als Ruhetag. Reisetagebuch nachtragen, E-Mails checken und schreiben, ein bißchen  dies und das.

Als wir am nächsten Morgen erwachen sind unsere Freunde schon weg, sie wollen mit der frühen Fähre von Almeria nach Nador, im Osten Marokkos. Irgendwo, irgendwann werden wir sie wieder treffen.
Nach V+E fahren wir gegen 12°° Uhr nach Herrandura, auf den uns vom Februar her noch bekannten Strand. Wir nutzen das schöne Wetter für eine Strandwanderung, einmal nach links


einmal nach rechts



und abends dann in den Bus. In der kleinen Fahrtenküche gibt es Risotto de lar Mar.



Sonnenaufgänge direkt am Meer bei blauem Himmel sind einfach schön, vor allem im Dezember, wenn es zu Hause grau und kalt ist.



Heute folgen wir der küstennahen 340 a durch oder an den bekannten Badeorten wie Torremolinos oder Marabella vorbei, bis wir am Nachmittag Algeciras erreichen.
Same procedure as last Year : Lidl-Parkplatz, Tickets bei Carlos  -diesmal für 200,- € pro WoMo incl. 2 Pers.hin und zurück-  einkaufen bei Carrefour und Lidl. Von einer anschließenden stillen Nacht können wir nicht berichten. Eine künstliche Bodenwelle aus Metall ist lose und die LKW´s donnern drüber.

Wir sind reichlich früh, zu früh, an den Hafentoren. Irgendwie hat unser Funkwecker schon die marokkanische Uhrzeit eingefangen. Aber Stunden sind dafür bekannt, daß sie vergehen. Wir nutzen die Zeit mit frühstücken und Kaffe trinken, im Womo alles null problemo.
Das Verladen findet diesmal ohne Choas statt, dafür haben wir über 2 Stunden Verspätung.
Das Chaos wartet aber schon auf der anderen Seite, in Gestalt der marokkanischen Zöllner.
Stunden später rollen wir endlich über die Straßen nach Süden - langsam. Vierspurig ausgebaute Straßen und Tempo 40 Schilder. Wers nicht glaubt bezahlt 300 Dirham ! (Tempo 40 unbedingt einhalten.)
Vor Asilah, am Anfang der Strandpromenade, verbringen wir die Nacht auf einem bewachten Parkplatz für 30 DH (€ 3,-) incl. Entsorgung


 und Seeblick


Daß Asilah ein sehenswertes Städtchen ist haben schon die Auguren berichtet.
Aber tatsächlich ist es entzückend. Wir laßen uns den ganzen Vormittag Zeit, zum betrachten

und schauen

und bewundern. 


Jedes Jahr findet hier ein Festival der Künstler statt. Manche der Werke kann man an den Hausmauern bewundern, Gemälde aus arabischen Schriftzeichen,


surrealistisches,


auf jeden Fall phantasievolles.



Nach Kaffee und Pfefferminztee in einem sonnigen Straßencafe folgen wir wieder der Landstraße nach Süden. In Larache nehmen wir die Autobahn, da die N1 zu weit ins Inland führt.
Das ist landschaftlich nicht sehr reizvoll, da es sich weitgehend um Agrarland handelt, aber über die Autobahn sind wir schnell an unserem Ziel, in Moulay Bousselham. Der von uns ausgesuchte CP liegt direkt an der Lagune in einem Vogelschutzgebiet.


Hier endet der erste Teil unseres Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2013/07/maghreb-20122013-teil-2.html


Kappadokien 2013

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vom 01. bis zum 08. Dezember 2013

 


Eine Kaffeefahrt

 

In einem, einer Zeitschrift beigefügten Flyer entdeckten wir ein Angebot für eine Rundreise durch Kappadokien für sage und schreibe 99,- €. Wir entschieden uns für einen Reisebeginn Anfang Dezember, also zu einer Zeit, in der sich, in unsere Heimat jedenfalls, die Sonne sehr rar macht. 
Bei näherem Betrachten des Angebots wurde schnell klar, daß auch Verkaufsveranstaltungen eingeplant waren. Also das klassische Konzept einer Kaffeefahrt, nur mit Teppichen, Lederwaren und Schmuck statt mit Heizdecken, Kaffee und Kuchen.
Daß man bei dem Preis auch Zugeständnisse machen muß liegt auf der Hand.
Für weitere 129,- € kann man das tägliche Abendessen und alle Eintrittspreise für die Museen etc. vor Ort dazu buchen.
Nach kurzer Beratung riefen wir bei dem Reiseveranstalter an und bekamen gerade noch 2 Plätze für unser Wunschdatum, den 1.12.
Bei Erhalt der Reiseunterlagen ergab eine Recherche im Internet, daß die uns bis dahin unbekannte Fluggesellschaft "Freebird" ein Tochterunternehmen von Türkish Airlines ist. Wie bei vielen Charter gesellschaften, so berichteten User in einem Forum ehemaliger Passagiere, sei die Bestuhlung sehr eng und die angebotenen Speisen den dafür verlangten Preis nicht wert. Aber bei einem 3 1/2 stündigen Flug sind das keine besonders wichtige Kriterien.
Morgens um 8:40 starteten wir pünktlich von FRA nach Antalya. Der Transfer zum Hotel war gut organisiert. Im Bus stellte sich unser Reiseleiter für die nächsten 8 Tag vor und erklärte uns das Programm. Dazu gehörte auch die ganze Palette der zusätzlich buchbaren Angebote wie tägliches Mittagessen, einen Ausflug nach Aspendos, eine Bootsfahrt auf dem Manavgat incl. Picknick mit gegrillten Forellen, eine Veranstaltung der tanzenden Derwische sowie ein "orientalischer Abend".
Da wir auch morgen schönes Wetter bei ca. 22° erwarten durften, meldeten wir uns für die Flussfahrt an (39.- €) . Die weiteren Angebote nahmen wir nicht an, wir wollten diese "Freistunden" individuell nutzen.
Der Bus brachte uns zu dem Hotel "Water Planet" in der Nähe von Alanya. Eine Top Anlage mit diversen Swimming Pools in einer Bucht mit Badestrand. Unser Zimmer mit Balkon bescherte uns einen tollen Blick über das ganze Panorama


Wir gönnten uns ein Ruhestündchen auf dem Balkon bis zum Sonnenuntergang.


Vor dem Abendessen, an der Hotelbar, lernten wir dann die Alkoholpreise der heutigen Türkei kennen. Das Glas Bier oder Wein kostet € 4,-- und ein Glas Raki ebenso viel.
Das Abendessen, bestehend aus einem sehr reichhaltigen Büfett mit kalten und warmen Speisen, war ausgezeichnet. Von den Vorspeisen bis zum Dessert gab es die verschiedensten Variationen. Auch der Service war Klasse.
Nach dem doch etwas anstrengenden Reisetag lagen wir nicht allzu spät im Bett.
Der nächste Morgen erfreute uns mit einem schönen Sonnenaufgang über dem blauen Himmel.
Das richtige Wetter für die geplante Bootsfahrt.
Das Frühstücksbüfett war ähnlich abwechslungsreich wie das Abendessen.
Um 10:°° Uhr stand unser Bus vor der Tür, der uns nach Manavgat brachte. Uns war dieser Ort noch aus den 70er Jahren als kleines Städtchen bekannt. Heute ist es eine Großstadt mit ca. 100.000 Einwohner. Unweit der Einfahrtstraße steht eine neue Moschee, die man besichtigen konnte.


Von der Ausstattung ist sie eher schlicht, aber durchaus schön.


Nicht weit entfernt liegt der Fluß Manavgat auf dem unser Ausflugsboot ankerte.



Wir nahmen auf dem Oberdeck Platz und genossen die wärmende Sonne am 2. Dezember. Flussabwärts folgten wir dem Lauf, zuerst an Ufern mit Gartenlokalen und Teestuben vorbei, dann in den Außenbezirken an Trockendocks mit zum Teil sehr skurrilen Ausflugsschiffen.


Auf diesen Schiffen geht im Sommer bestimmt der Party-Punk ab.


Gemächlich folgten wir den Flußwindungen bis fast an seine Mündung. Wir wurden an Land entlassen, während sich die Crew um das Mittagessen kümmerte.
Wir wanderten den Meeresstrand entlang


und am Flußgestade wieder zurück.


Immer mehr Ausflugsboote legten an mit hungrigen Gästen.


An Bord wurden uns die Fische mit einem frischen Salat serviert - lecker.
Auf der Rückfahrt begegnete uns wieder Seltsames.


Den Tag ließen wir auf unserem Balkon ausklingen.



Früh am nächsten Morgen stand unser Bus zur Abfahrt nach Kappadokien bereit.
Vom Mittelmeer aus fuhren wir in das Taurusgebirge. Die Landschaft änderte sich in kurzer Zeit vom
Mediterranen zum Alpinen. Die ersten Zedern tauchten auf. Die Straße wand sich den ca. 1800 m hohen Pass hinauf. Der höchste Berg ist hier immerhin 2305 Meter hoch.
Zur Mittagszeit erreichten wir Konya, die flächenmäßig größte Stadt der Türkei. Sie liegt auf 1000 m Höhe. Die Temperatur war entsprechend.
Wir besichtigten die Moschee der Mevlevi-Derwische, die heute nur noch ein Museum ist. Der Sufi-Orden selbst residiert inzwischen in Istanbul.


Anlässlich des Todestages von Mevlana Rumi, dem Gründer des Derwischordens, findet am 17.12. jeden Jahres in Konja ein Festival statt, bei dem die kultischen Tänze gezeigt werden. Diese sind jedoch heute eher eine touristische Attraktion.
Im Inneren der Moschee sind die Särge des Ordensgründers und anderer Heiligen aufgereiht, in einem anderen Trakt das Leben der Sufimönche nachgestellt.


Bevor wir am Abend unser Quartier erreichten, besuchten wir noch eine der unterirdischen Städte.
Um von dieser Form des Lebens eine Ahnung zu bekommen bedarf es wohl eines intensiveren Besuchs als das, was wir besichtigten.

In Ürgüp war das Hotel Surran für uns reserviert.


Eine schöne Bar mit offenem Kaminfeuer und kunsthandwerklichen Gegenständen gaben eine gemütliche Atmosphäre für den Aperitif.
Auch in diesem Hotel muß man die Küche loben. Das Menü bestand aus 4 Gängen und wurde uns am Tisch serviert.
Um 9°° Uhr war der Bus bereit zur Abfahrt.
Auf dem Weg zum Göreme-Freilichtmuseum begegnete uns zuerst ein Kamel,


dann hatten wir Gelegenheit zwischen den "Feenkaminen" zu lustwandeln.




Das Freilichtmuseum (Weltkulturerbe) umfasst den Abschnitt des Göremetals in dem die meisten Klosteranlagen und Höhlenkirchen mit Wandmalereien zu finden sind. Vor ca. 2000 Jahren fingen die Urchristenmit dem Bau dieser Anlagen an.




Auf dem Weg nach Uchisar begenete uns eine ganze Flotte der Ballone, die täglich den Blick von oben auf diese Landschaft ermöglichen.


Auch einige unserer Mitreisenden haben für morgen früh so einen luftigen Ausflug gebucht.
Der Felsen auf dem Bild ist ca. 60 m  hoch und durchlöchert wie ein Schweitzer Käse. Die unterhalb des modernen Dorfs liegenden Höhlenwohnungen waren lange Zeit verfallen und vom Einsturz bedroht. Man hat sie jedoch zwischenzeitlich restauriert und einige sogar in gemütliche Komforthotels mit Spa und allem "Schnickschnack" umgewandelt. In der Nähe des Felsgipfels steht das zum Hotel gehörige Museum. Eine Anlage aus Höhlenwohnungen und Gärten. Die Anlage hat der Eigentümer mit hethitischen, römischen, osmanischen und seldschukischen Antiquitäten ausgestattet. Leider hatten wir keine Gelegenheit uns dieses Juwel anzuschauen.
Ein Teil unserer Gesellschaft hatte für diesen Abend den "Tanz der Derwische" gebucht. 
Wir und der andere Teil gingen während dieser Zeit zum gemütlichen Teil des Abends über.

Am nächsten Tag konnten wir ein in die Tuffsteinhöhlen integriertes Hotel bewundern:

Die Lobby
ein Schlafzimmer
das Treppenhaus
die Kaminecke

und so kommt man zu den einzelnen Appartements


Das ganze findet man in Mustafapascha, einem ehemalig von Griechen bewohnter Ort, der durch viele verzierte Häuser und Kirchen auffällt. Bis 1923 lebten hier ausschließlich Griechen,
die dann im Rahmen des "Bevölkerungsaustauschs" ihre bisherige Heimat verlassen mußten.
Sinasos hieß der Ort damals.


Man muß sich in diesem Ort Zeit lassen für einen Bummel, aus jeder Perspektive entdeckt man andere Motive

Es ist gut vorstellbar, wie die ursprünglichen Bewohner hier gelebt haben.


Zu vielen Gebäuden gibt es erklärende Schilder.


Ein sehr interessanter Ort.



Mit dem Bus ging es dann weiter durch die wild zerklüftete Landschaft. Im Hintergrund trohnt der Hasan-Dag mit seinem schneebedeckten Gipfel


im Vordergrund das "Liebestal".


Vor dieser Aussicht haben sich clevere Händler einen guten Auftritt verschafft.


Beim weiterfahren dann, grüßte uns nochmal Hasan


Durch Avanos, das für seine roten Töpferwaren bekannt ist


steuerten wir unserer ersten Verkaufsveranstaltung entgegen.
Wir hörten uns einen Vortrag über die verschiedenen Teppicharten, das Knüpfen, das Weben sowie
über die verschiedenen Materialien wie Wolle und Seide an.
Auch Fragen über die Löhne der Knüpferinnen und der Preisgestaltung  wurden uns beantwortet.
Alles durchaus lehrreich. Dann wurden die Verkäufer auf uns losgelassen, sehr charmant und
nicht  z u  aufdringlich, also gut geschultes Personal. Wer am Kauf eines Teppichs interessiert war,
war hier sicherlich gut beraten.

Noch einmal fuhren wir durch das typische und einmalige Panorma,


bevor wir an unserem Hotel wieder abgesetzt wurden. Diejenigen unserer Reisegesellschaft, die
den "Orientalischen Abend" gebucht hatten, mußten sich jetzt fertig machen.
Wir durften am offenen Kamin den Tag bei einem Raki ausklingen lassen, bevor ein schönes Abendessen serviert wurde. Morgen erwartete uns wieder ein Reisetag mit ca. 500 km Busfahrt über das Taurusgebirge.

Früh am Morgen ging es los. Es war eisig kalt und die Vorstellung, abends wieder an der warmen Mittelmeerküste zu sein mehr als erfreulich.
Zur Mittagspause hielten wir an einer alten Karavanserei mit beeindruckender Toranlage.


Hinter den Mauern dieser Anlage haben zu Zeiten, als die Handelswege, wie z.B. die Seidenstraße,
noch durch diesen Teil der Türkei gingen Karawanen Rast gemacht.
Hier wurde aber auch gehandelt, Nachrichten ausgetauscht und Märchen erzählt.
Nach und nach, je weiter wir in den Taurus kamen, veränderte sich die Landschaft und Schnee wurde
zum bestimmenden Element.


Plötzlich lag die Wolkendecke unter uns.


Eine sehr beeindruckende Fahrt

Zedern im Schnee


Dann ließen wir Berge, Schnee und Kälte hinter uns und freuten uns auf Sonne, Meer und Wärme, die mediterrane Landschaft begrüßte uns wieder.


Zwischen Alanya und Antalya wurden wir vor einem Hotel abgeladen, vor dem schon einige Busse des Reiseveranstalters standen. Diese Unterkunft war nicht ganz so komfortabel wie die vorherigen, in der Hauptsaison würde ich hier nicht sein wollen.

Heute, am Samstag vor unserem Rückflug, folgte Teil 2 und 3 der Kaffeefahrt: Leder und Schmuck.
Beim Leder folgte auf die etwa 45 Minuten lange Modeschau der Zugriff der Verkäufer auf die potentiellen Kunden. Man muß schon zugestehen, daß die Qualität der angebotenen Jacken, Mäntel und Accessoires hervorragend ist - die Preise aber auch. Man kann allerdings handeln. Für den vollen Preis eines Mantels bekommt man noch eine Jacke dazu, oder so ähnlich.
Dann fuhren wir zum Glitzer. Hier gab es in jeder Preisklasse etwas, allerdings fanden wir beide, daß das Design der Schmuckstücke ziemlich konservativ ist.
 
Für den Mittag bis zum Abend war Stadtbummel in Antalya vorgesehen.      

Der Alte Hafen


ist immer noch der Mittekpunkt der Altstadt,


im Park auf der Klippe haben sich junge Leute versammelt zum Singen und Gitarrespielen, die Gruppe junger Mädchen daneben sang händeklatschend spontan mit. Türkische Folklore gekonnt dargebracht, einfach so, war ganz toll. 


In der Altstadt selbst gibt es neben dem üblichen Basarrummel


 auch lauschige Innenhöfe zum Verweilen



Mit dem Bus wurden wir gegen Abend zu einem Innenstadthotel gefahren, von dem es am nächsten allzu frühen Morgen (ca. 3.30 Uhr) zum Flughafen ging. Nach einem angenehmen Flug landeten wir pünktlich um 9 Uhr wieder in Frankfurt, eine sehr schöne und sehr interessante "Kaffeefahrt" war damit zu Ende.

Sizilien Winter 2014

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vom Januar bis März


Am 17. Januar  hielten wir es im deutschen Winter nicht mehr aus, warum wird man gleich an den nächsten beiden Bildern sehen.
In München, hier unser Stellplatz an der Nymphenburg,


besuchten wir die Alte Pinakothek, bevor wir uns nach Süden aufmachten.
Erst einmal nach Bad-Tölz. Dort, über dem Stellplatz an der Isarpromenade,


gibt es einen Laden für Campingzubehör, also auch Propangas in grauen Flaschen.
Da wollte ich noch einmal Nachschub holen. Aber wie das manchmal so ist, Montags hat der Laden geschlossen. Die Metzgerin von nebenan, bei der man gute Fleisch- und Wurstwaren einkaufen kann, gab uns dann einen Tipp für ein Baugeschäft im Ort, das auch Gas verkauft.
Jetzt endgültig voll ausgerüstet fuhren wir via Autobahn über den Brenner. Bei Trento verließen wir  die schnelle Bahn und bogen ab zum Gardasee.






Der Anblick war schon etwas besser als die vernebelten letzten Tage.
In Riva stellten wir uns auf einen Stellplatz am Ortsrand und konnten dort auch gut entsorgen







sowie eine ruhige Nacht verbringen.





 
Tags darauf ging es wieder zügig nach Süden. Ab Verona fängt bekanntlich die Poebene an, das langweiligste Stück Italiens. Erst ab Bologna wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher.
Wir hatten uns auf halbem Weg nach Florenz einen Stellplatz ausgesucht, bei San Benedetto im Val di Sambro. Das war ein Flop. Den Umweg hätten wir uns sparen können - aber wer weiss das vorher schon.
Der Stellplatz bei Florenz, hinter´m Bahndamm, war zwar auch nicht berauschend, aber in der Nähe einer Großstadt sollte man schon sicher stehen. Die Sanitäranlagen waren sauber und heiß duschen konnte man auch.
Auch für den nächsten Tag wählten wir bis Orvieto die Autobahn. Über die östliche Seite des Bolsenasees  erreichten wir Montefiascone. Dort hat eine Cantina einen privaten Stellplatz eingerichtet. Der Blick in die Ebene,


der Strom, Frischwasser und Entsorgungsmögkichkeit - alles "für umsonst".
Der Einkauf dort ist jedoch obligatorisch. Man kann ihn auch empfehlen: "EST, EST, EST", der Weißwein der Region gibt es in verschiedenen Varianten und Preisen. Gute Rotweine, Käse und Olivenöl, alles wohlfeil.      
Hinter Montefiascone blieben wir auf der Landstraße nach Viterbo, folgten der Straße bis Civitavéccia und umrundeten Rom westlich.  Ab Lido di Ostia benutzten wir die küstennahe Straße bis San Felice Cicero. Der in unserem Stellplatzführer dort verzeichnete Stellplatz war nicht aufzufinden. Im Winter ist auf derartige Angaben wenig Verlass. Wenn sich der Betrieb nicht rentiert wird auch nicht aufgemacht.
Wir folgten also der Straße noch bis Fórmia, immer nach einem Übernachtungsplatz Ausschau haltend. Ergebnislos steuerten wir dann im Inland, nahe der Autobahn, den CP in Cassino an.
Wir waren dort die einzigen Gäste, was nicht verwundert. Die Zufahrt führt nämlich durch eine Unterführung, die nur von PKW´s benutzt werden kann. Höhere Fahrzeuge müssen einen ziemlich verschlungenen Umweg fahren. Die zufällig vorbeikommende Polizeistreife hat uns dann escortiert.
Der Platz war ganz okay, soweit wir das in der Dunkelheit und bei strömenden Regen noch sehen konnten.
Nachdem uns am nächsten Morgen der CP-Betreiber erklärt hatte, wie wir aus diesem Labyrinth wieder rausfinden, nämlich: rechts, links, drumherum, hin und weg, auf und nieder, dann immer geradeaus, folgten wir der Autobahn nach Süden, an Neapel vorbei, auch an Salerno, durch die Appeninnen bis die Autobahn hinter Cosenza wieder das Meer bei Falerna Marina erreicht.
In diesem Ort sind entlang der Küste große Parkplätze angelegt die im Sommer sicher recht gut besucht sind. 
 



Wir waren allerdings alleine auf dem Platz, nur mit Sturm, Gewitter, Hagel und Wolkenbruch.











              


Im Bus jedoch war es gemütlich.






Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter ausgetobt. Wir blieben deshalb auf der Küstenstraße, an Dörfern und Städtchen vorbei, die nicht so menschenleer waren wie so viele in dieser Zeit im Süden, sondern sehr belebt von den Einheimischen, die froh waren, ihre Plätze, Cafés und Straßen mal wieder für sich zu haben. Wir fanden einen Supermarkt für unsere Einkäufe und via Autobahn erreichten wir San Giovanni, das Hafenstädtchen für die Fahrt über die Straße von Messina.
Durch Messina durch, dann wieder auf die Autobahn bis Giardini-Naxos.

                                      
Der Stelllplatz Eden-Parking
bot für 6,- €  nicht nur die Übernachtung und V+E sondern auch noch täglich 15 kWh Strom bei einer Absicherung von 16 A. WiFi war ebenfalls inklusive. Die Warmdusche kostete
1,- €.
Bei diesem Angebot sparten wir eine Menge Gas. Einen Heizlüfter und eine Kochplatte hatten wir dabei. Der ideale Platz um den Nordosten der Insel von hier aus zu erkunden.







Der Ätna war in Sichtweite und erinnerte uns mit seinem Gegrummel an seine Gegenwart.


Wir richteten uns also häuslich ein, erkundeten die Gegend und Umgebung, die günstigsten und die kürzesten Einkaufsmöglichkreiten.









Die Seite von Naxos, in der die großen Hotels liegen, war regelrecht ausgestorben,













   die Strände lagen verwaist da.








Die schmale Küstenstraße, die eine schöne Strandpromenade hat mit gemütlichen Cafés (da gibt es die leckeren Dolce!), einladenden Restaurants, Tante Gina Lädchen, wurde in einer Nacht von einem heftigen Sturm ziemlich verwüstet.










Hier hat die Wucht von meterhohen Wellen sogar die Promenadenmauer über die Straße gefegt mitsamt den Blumenkübeln aus Stein.




 


Nach dem sich das Wetter wieder beruhigt hatte, starteten wir zu unserer Ätna-Rundfahrt.




Um diesen Brocken dreht es sich heute. Hinauf durften wir nicht, dazu war der Berg zu aktiv.
Wie so was ausgehen kann sieht man hier,







da kam die Lava nur einen knappen Kilometer vor dem nächsten Städtchen zum Stillstand.












Auch in größerem Abstand ist der Vulkan beeindruckend.








Wieder auf dem Platz, mußten wir erst einmal 2 Regentage gemütlich im Bus aussitzen, was auch sehr entspannend war.


Danach stand Taormina auf dem Besichtigungsprogramm. Man spricht dort nicht umsonst von der schönsten Theaterkulisse der Welt.






Die Bühne dazu ist die des Griechischen Theaters






                               





und die Kulisse die einmalige Küstenlandschaft, die an klaren Tagen durch den Ätna gekrönt wird. Heute hatte er sich in Wolken und Dunst gehüllt.








Taormina wurde schon 396 v. Chr. von dem Karthager Hamilkar gegründet. Doch schon vier Jahre später eroberte der uns allen von der Schule her bekannte Tyrann von Syrakus, Dionysios I. , "Zu Dionys dem Tyrannen, schlich Damon......" die Stadt.
215 v. Chr. kamen dann die Römer, diesen folgten die Byzantiner, die Araber, die Normannen .
Und zuletzt die Touristen aus aller Welt.






 Die Lage der Stadt auf dem Berg











die sie umgebende Landschaft, von der Sonne durchflutet, macht Taormina zu einem Traumziel, heute für Touristen, in früheren Jahren verbrachten hier viele Adlige den milden Winter, berühmte Filmschauspieler folgten in den 50er und 60er Jahren.











Auch lädt sie zum Bummeln ein, zum Verweilen in einem der vielen Straßencafés.







Für uns wurde es jetzt  Zeit für einen Ortswechsel.
Syrakus, die bedeutenste Stadt des antiken Siziliens ist unser nächstes Ziel. Die Auguren berichteten uns, daß man am besten am Porto Piccolo stehen könne, dem Sport- und Jachthafen der Stadt.
Dort stand auch schon eine Kolonie von WoMobilisten, obwohl, wie diese erzählten, die Carabinieri mittags die Dauercamper verscheucht hätten.



Wir haben uns ein wenig separiert und uns an den Rand des Hafenbeckens gestellt, dort  schauten wir den Kanu-Wasserball-Spielern zu.

Ganz schön schnell die Jungs.





 







Auch die nächtliche Illumination am Hafen hat ihren Reiz.
 

Am anderen Morgen dann machten wir uns auf den Weg auf die durch einen Damm mit dem Festland verbundene Insel Ortygia, den für Touristen interessantesten Teil von Syrakus.
Dieser wurde durch Siedler aus dem griechischen Korinth 743 v. Chr. besetzt, der bereits vom 10. bis 8. Jh. v.Chr. von Sikulern besiedelt gewesen war.  Die Griechen trennten die ca. 1 qkm große Fläsche durch einen Kanal vom Festland ab, das mit dem Kanal kannten sie ja von zu Hause,



 und legten dann einen Damm an. Die Stadt entwickelte sich prächtig und konnte ihren Reichtum ca. 300 Jahre lang erhalten.
485 v. Chr. eroberte dann der Tyrann Gelon von Gela den Stadtstaat. Danach wurde Syracusa zu  einem mächtigen Zentrum im Mittelmeerraum, mächtig und  prächtig zugleich. Es zog auch Dichter und Denker an, wie z.B. die Philosophen Aischylos, Pindar und Platon.
Erst 414 v. Chr.versuchten die Athener, dann 405 v. Chr. die Karthager vergeblich die Stadt einzunehmen. Erst die Römer konnten die Stadt 212 v. Chr. erobern, dannach versank sie in die politische Bedeutungslosigkeit.  
Überquert man den Kanal auf der Brücke, kommt man zuerst zu den Überresten des dorischen Apollontempels aus dem 6. Jh. v. Chr.,wahrscheinlich das älteste Heiligtum der Insel.






Von da an läßt man sich am besten treiben, an bombastischen Brunnen vor schönen Palazzi
vorbei












durch enge Gassen runter zum Meer











Die Hafenpromenade entlang bis zur Fonte Aretusa, die Stelle an der sich eine  Waldnymphe, um sich von der Nachstellung des Flußgottes Alphaios zu schützen, ins Meer stützte und von Artemis in eine Quelle verwandelt worden war.









In der Quelle wächst, was in Europa äußerst selten ist, Papyros.







Wir wandern die Promenade weiter


an schönen Läden und Menschen vorbei




















bis wir an der Südspitze das Castello Maniace erreichen. Das Castello wurde nach dem byzantinischen Feldherren Maniakes benannt, der 1038 Syrakus für kuze Zeit den Arabern
wegnehmen konnte und die Festung anlegen ließ.
Ihr heutiges Aussehen verdankt sie auch den Erweiterungen unter Friedrich II.





 Der Rückweg ist gesäumt von Kirchen








                            Palazzi










Duomo                                                                                                          Piazzi


















schönen Gassen - alles in sizilianischem Barock -









       

und auch Seltsames





Als wir zurück zum Porto Piccolo kamen, stand unser Bus alleine da. Die Carabinieri hatten wohl inzwischen die WoMo-Kolonie aufgelöst. Auch wir verließen Syrakus, wissend, daß das nicht der letzte Besuch war.

Ein kleines Sträßchen, ganz nahe an der Küste entlang, nur durch Orangenhaine vom Wasser getrennt
und von kleinen Dörfern unterbrochen brachte uns nach Süden. Kleine Stichstraßen führten in entlegene Fischerdörfer mit idyllischem Hafenflair. Daß man dort in den Sommermonaten keinen Stuhl mehr in den Straßencafe´s bekommt, kann man sich vorstellen. Bei Avola schwenkten wir nach Westen ab, fuhren an Noto vorbei, auch an Ispica bis nach Pozzallo.
Dort hatten wir uns den Stellplatz Salvamar ausgesucht.



Wir stellten unseren Bus mit diesem Blick auf das Meer ab.







Der nächste Morgen 


sah so aus, bis Sonnenuntergang veränderten wir wenig.

Tags darauf liefen wir über den Strand "Maganuco Beach" in den Nachbarort.
Ein Blick zurück zu unserem Bus

Strandgut

Der nahe Hafen


Gestrandetes

Nachdem wir genügend Sonne und Ruhe getankt hatten, lockte die Provinzhauptstadt Ragusa mit ihren sizilianischen Barockbauten. Die Stadt wurde auf mehreren Hügeln erbaut. Auf 385 m liegt im Osten Ragusa Ibla und ca. 100 m höher im Westen die neuere Oberstadt, im 1800 Jahrhundert erbaut.
Beide Stadthälften sind durch eine tiefe Schlucht geteilt.
Ragusa Ibla ist seit der Antike besiedelt, wurde von dem Erdbeben 1693 zerstört und im sizilianischen Barock wieder aufgebaut.
Bevor man sich die kunstvollen Gebäude anschauen kann, muß man erst einmal viele Treppen






















und steile Gassen überwinden.









Unterwegs begegnet man seltsamen Wesen


deren Aufgabe es ist, die Balkone zu stützen














Oben angekommen sieht man schon zwischen den Häusern die Kuppel des Doms,









umrundet man diesen, steht man vor dem imposanten Eingang.













Auch die "Oberstadt" hat einen Dom, den Duomo San Giovanni im Zentrum, an der gleichnamigen Piazza










     




und so sieht er von hinten aus.










Zurück auf unserem Platz gehen wir am nächsten Tag über den Strand in den Nachbarort, um bei Cash + Carry einzukaufen und verbringen den Nachmittag vor dem Bus unter der Markise.
Man kann es manchmal gar nicht glauben, daß wir erst den 10. Februar haben.
Dem Reiseführer folgend, hatten wir uns für die nächste Besichtigung die Cava d´ Ispica ausgesucht.
Diese Höhlen dienten im Laufe der Zeit manchmal als Wohn- dann wieder als Begräbnisstätten, Nekropolen und Katakomben. Entstanden sind sie wohl in Prähistorischer Zeit.





Wir folgten den Schildern und standen dann vor verschlossenen Gittern, mit denen die Höhlen gesichert waren. In der Winterzeit sind die Besichtigungszeiten recht übersichtlich.
Da wir gerade vor Kurzem in Kappadokien -siehe unser letzter Reisebericht- reichlich Höhlen besichtigt hatten, war unsere Enttäuschung nicht allzu groß.


Daß es in Sizilien war, wo die Zyklopen mit Felsen nach Odyseuss warfen ist bekannt.
Aber dass sie auch hier in Pozallo ihr Unwesen treiben, wußten wir bis dato nicht.
 
 
Pozallo selbst ist übrigens auch ein schönes Städtchen, mit einem Hafen, von dem man in 1 1/2 Std. nach Malta fahren kann.

Im abgesperrten Teil des Hafens findet man viele Boote mit arabischer Schrift.





Die vielen Schwarzafrikaner, die man hier und in ganz Sizilien trifft, könnten einem sicher Auskunft über die letzte Reise dieser Boote geben.






Was sich Europa da leistet, ist ein Schlag ins Gesicht der Humanität.
Italien verbietet (!) das Retten der Menschen aus
Seenot, denn wer Menschen die Einreise ermöglicht macht sich strafbar.
Die anderen EU-Staaten schauen diesem Treiben fast gleichgültig zu, so kommt es einem jedenfalls vor.

Wer es an Land schafft, also überlebt, geht betteln
(Männer) oder auf den Strich (Frauen).



Hinter dem Hafen kommt man auf dem Weg in die Stadt







an einem getarnten Bunker vorbei











bevor man über die Strandpromenade














in den Fischerboothafen kommt.












Die Promenade zieht sich dann auf der anderen Seite rund um die Stadt.







Inzwischen sind wir auf dem Platz 4 WoMo´s

und Cheffe Pippo











 hat seine Gäste









       zum Spaghettiessen eingeladen












Sonne, Spaghetti, sizilianischer Rotwein, das   Rauschen des Meeres im Hintergrund - ein wunderschöner Nachmittag.




Aber wir sind ja nicht nur zum Vergnügen da. Pozallo liegt für Besichtigungen strategisch sehr günstig. Die Barockstädte Modica, Noto und Ispica liegen quasi vor der Haustür, die Palastanlage von Donnafugata ist auch nicht besonders weit.
Wir suchten uns für den nächsten Tag Noto aus.
Auch diese Stadt wurde von dem großen Erbeben1693 zerstört. 15 km südöstlich wurde sie nach dem Entwurf des sizilianischen Architekten Giovanni Battista Landolina als Barockstadt wieder aufgebaut. Die großzügige Planung  mit Piazzi, Palästen, Klöstern und Kirchen wurde innerhalb weniger Jahrzehnte im frühen 18.Jahrhundert fertiggestellt.
Man schaut und staunt




































Es fiel uns schwer aufzuhören !
Auf dem Rückweg zum Platz suchten wir uns die Route über das südlichste Cap Siziliens, Portopalo di Capo Passero und über kleine Nebenstrecken aus.

Nach dem einen und anderen Sonnentag und schönen Sonnenuntergängen

lockte wieder die Straße und ein Ortswechsel.





Immer am Meer entlang, über Marina di Ragusa bis Scoglitti, dann nach Norden durch Vittoria
nach Caltagirone.
Unser Ziel war Piazza Armeria oder genauer, die Villa Romana del Casale.
Das schöne Städtchen liegt oben auf dem Berg in 720m Höhe.


Wir durchquerten es 2 x, wobei wir seine Schönheit goutieren konnten, um die Talstraßezu finden, die uns hinab zu römischen Villa führte. Vor dieser übernachteten wir auf dem großen Besucherparkplatz.
Bei Grabungen 1929 und 35-39 fand man die ersten Fußbodenmosaiken. Erst 1950 begannen die ersten Freilegungsarbeiten des gesamten Komplexes. Über 3500 qm Mosaik konnte freigelegt werden. Die Wissenschaftler ordneten die Entstehung dem 4. Jh. n. Chr.zu.
Daß das Ganze so gut erhalten ist, ist einem Erdrutsch zu verdanken, der im 12. Jh. die Villa mit Schlamm bedeckte und so konservierte. Wer das alles erbauen ließ und wer der Herr im Hause war
ist bis heute nicht eindeutig geklärt, es war wahrscheinlich ein hoher Regierungsbeamter. Es darf weiter spekuliert werden. Wir können hier nur einen kleinen Eindruck an Hand unserer Fotos vermitteln:



Das war wirklich nur ein kleine Auswahl. Neugierig geworden? dann mal über den nächsten Urlaub nachdenken!

Nachmittags fuhren wir weiter.
In Enna, eine schon in der Antike erwähnte Stadt
-Nabel Siziliens nannte der Grieche Kallimachos den Ort auf Grund seiner strategischen Lage im Zentrum der Insel auf einem Bergrücken-

 

steht das beeindruckende Castello di Lombardia, eine Festung Friedrich II.
Von den ehemals 20 Türmen sind heute noch 6 erhalten. Zwar konnten wir den Fernblick, den man normalerweise hat, nicht erleben, aber das nebelige Wetter schaffte eine eigene Atmosphäre in den alten Gemäuern.





Einfach romantisch, wie im Film.




















An Caltanisetta vorbei ging es nun wieder bergab an das Meer, nach Agrigent. Im Vorort S. Leone gibt es einen Camping Platz der auch nicht viel teurer ist als die Parkplätze, die zwischen den Tempelplätzen den Wohnmobilisten als Stellplätze angedient werden.
Das antike Akragas hat gleich 5 Tempel hinterlassen und zählt mit diesen heute zu den touristischen Highlights Siziliens.




Das Valle dei Templi läßt die griechische  Geschichte der Insel aufleben













Um alle Tempel nacheinander zu besichtigen,
würde man schon ein paar Tage benötigen.










Da diese nicht zusammen stehen sonder über einige Kilometer verteilt sind muß man entweder lange Märsche oder immer wieder seltene und teure Parkplätze suchen, oder zwischen den Tempeln durchfahren, am Straßenrand anhalten, schauen, fotografieren und weiterfahren.
So haben wir das gemacht.
Diejenige, für die griechische Tempel etwas Neues sind, sollten sich da schon mehr Zeit nehmen.  


Unser weiterer Weg führte uns entlang der Südküste. Bei der Ortschaft Ribera  konnten wir uns einen Abstecher ins Inland, d.h. in die Berge, nicht verkneifen.







Zurück am Meer folgten wir der Straße bis Sciacca. Dort im Hafen erwartete uns schon ein schöner Übernachtungsplatz mit Blick auf die Boote einerseits





und auf die Stadt andererseits.













Am nächstenTag stand
die Altstadt auf dem
Programm,




                                                                                            die man über eine steile Treppe

erreicht.













                   Stadtpaläste











Kirchen














                                                       Stadttore














und ruhige Innenhöfe gehören hier zum Stadtbild.









Bei der Weiterfahrt Richtung Selinunt, einer antiken Stadt mit einer großen Tempelanlage, fing es an zu regnen. Der Regen wurde so heftig, daß wir dann, in Selinunt angekommen, die geplante Besichtigung buchstäblich in Wasser fallen lassen mußten.
Wir fuhren also weiter bis Marsala.

  



Die Stadt hat direkt am Meer einen großen Parkplatz, auch für WoMo´s mit Entsorgungmöglichkeit.











Die Altstadt ist nur ca. 200 m entfernt











Man läuft durch das Stadttor und ist
direkt in der Fußgängerzone,





  zuerst zum Fischmarkt













durch einen schönen Innenhof,













            am Dom vorbei,











  am Rathaus,














  in die mit Marmor gepflasterten Gassen.









Daß wir auf dem Rückweg noch den guten Marsalawein in einem der vielen Lädchen gekauft haben,
bedarf wohl keiner Erwähnung - denke ich.

Von anderen Reisenden wurde uns der mittelalterliche Ort Erice ans Herz gelegt.
Von Trapani aus führt eine Straße auf den 751m hohen Berg hinauf,






die wunderschöne Ausblicke bietet.













Die Stadt empfing uns in angemessenem         
Ambiente.










Durch das Stadttor hindurch













erreicht man bald die Kathedrale
(oder ist es nur eine Kirche ?).











Man kommt durch mittelalterliche Gassen






















an Läden vorbei mit "Pasta delle Mandorle" dem Marzipangebäck, das hier im Ort
in vielen Variationen angeboten wird.








In jeder Gasse findet man pures Mittelalter,
sogar die Abflussrohre sind originalgetreu aus
Ton nachgemacht.












Das ist die Straße zurück in´s Jetzt.






Das nächste Ziel ist nicht mehr weit : Siziliens Hauptstadt Palermo.
Moderne Großstadt und Schatztruhe untergegangener Kulturen gleichzeitig.
Unser Tip für Wohnmobilisten: "Green Car Parcheggio" di La Bua Pietro,
Via Quarto dei Mille, 11/b, 90129 Palermo - Tel. 091/6515010
www-GREENCARPALERMO.IT. Eigentlich ist das ein großer Parkplatz zwischen den Hinterhöfen,
allerdings mit V/E und auch einfachen Duschen, bewacht natürlich und sicher!
Günstig ist der Platz auch deswegen, weil er nur 5 Gehminuten von der Corso Calatafimi entfernt liegt, der Verlängerung der Corso Vitt. Emanuele. Von dieser Straße aus erreicht man die meisten Sehenswürdigkeiten, oder zumindest sehr viele.








Folgt man dem Corso Richtung Meer kommt man bald zu den ersten Palazzi.

                                        
                    In diesem hier



war gerade eine Ausstellung                           antiker  Kunst











verschiedener Epochen





























Der weitere Weg führte uns an Kirchen vorbei










  durch den Torre Pisana












zum Palazzo Reale.


Ein prunkvolles Schloss, das im 9. Jh. bereits die Araber erbaut hatten. (Al Kasr)





und später von den Normannen erweitert und dann von Friedrich II. als Podium für Wissenschaft und Kunst genutzt wurde. Heute ist es, im 1600 Jh. durch die spanischen Vizekönige erweitert und erneuert, Sitz der autonomen sizilianischen  Regierung.







Man sieht nicht was sich im Inneren
dieses Palastes versteckt.


Die durch den Hintereingang zu erreichende
Kirche, im 12. Jh. durch Roger II. als Hofkapelle erbaut,






erstaunt durch eine Vielzahl
schönster Mosaiken































Durch eine eindrucksvolle Architektur
verlassen wir den Palast.









Für die Vielzahl der Bauwerke Palermos
hier einige weitere unkommentierte Fotos.
Wenn Sie die Stadt besuchen wollen, kommen Sie an einem Reiseführer ohnehin nicht vorbei.

















































Am späten Abend, völlig erschöpft vom Schauen und Asphalttreten, kehrten wir zu unserem Bus zurück.
Am nächsten Morgen entschlossen wir uns direkt bis nach Messina durchzufahren, um mit der Fähre aufs Festland über zu setzen, die nördliche Küste von Sizilien heben wir uns für später auf.
Dort angelangt benutzten wir die Autobahn bis Rosarno, um von dort nach Nicotera Marina zu gelangen. In der Nähe gibt es einen CP, der uns gut geschildert war. Jedoch vor dem Ziel hatte die Straßenbaubehörde, bzw. die italiensche Entsprechung, eine Hürde in Form eines riesigen Sandhaufens aufgetürmt. Die Straße war gesperrt ! Wer suchet - der findet. Nur nicht so schnell.
Durch riesige Orangenhaine fanden wir letztlich die Nebenstraße zu diesem Platz. Die Suche  hatte sich gelohnt. Direkt am Strand gelegen, mit schöner Vegetation angelegt.
Der Platzwart schenkte uns zum Abschied nach eine goße Plastiktüte voll mit Orangen.

Wir fuhren über Land nach Pizzo und von dort die Küstenstraße nach Norden.
In Centraro Marina gibt es zwar auch einen schönen Hafen, der aber ist umzäunt und nur für "Befugte"zugänglich.





An der Strandpromenade aber, zwischen der Ortschaft und der Hafenanlage fanden wir dann unseren Übernachtungsplatz,





völlig ruhig




                         
mit eigenem Strand












und Mülleimer.









Das Wetter war schön und wurde immer schöner, also blieben wir auf der Küstenstraße.



Diese  gewährte uns schöne Aus-













und Einblicke









Bis wir in Paestum landeten, der letzten Kulturstätte auf dieser Reise.



Auf dem Mandetta Camper Parc fanden wir, wieder einmal als einzige Gäste, wohlwollende Aufnahme. Abends mit schönem
Sonnenuntergang.














Am Tag wärmte uns die warme Frühlingssonne die morschen Glieder, dann rafften wir uns auf, nach Paestum zu laufen, die Tempel sind einfach zu beeindruckend.













Jezt eine kleine Auswahl des antiken
Paestums




























Am nächsten Tag goß es in Strömen, schade, denn wir wollten uns noch die berühmte Amalfiküste angucken, aber wir kommen wieder. So nahmen wir den kürzesten Weg zur Autobahn, um an Neapel und Rom schnell vorbei zu kommen. Bei Viterbo verließen wir die Autobahn und fuhren über Land, um zu dem von der Hinreise bekannten Stellplatz der Cantina in Montefiascone zu kommen. Dort kauften wir am nächsten Morgen noch Wein, Käse, Oliven und lauter schöne Sachen zum Knuspern ein, ließen uns noch ein bißchen durch die Toscana treiben - Siena, Florenz - um uns dann in den Verkehr auf der Autobahn wieder einzureihen.
Der Februar ging jetzt stark seinem Ende zu, und damit auch unsere Fahrt. Bei Montale/Modena
übernachteten wir nochmal auf einem Stellplatz und in Klausen/Südtirol auf einem CP nahe dem Brenner.


Am 2. März  besuchte wir wieder den Stellplatz in Bad-Tölz, dieses mal bei schönem Winterwetter.


Über München erreichten wir dann am 3. 3. wieder unser Zuhause unter dem Melibocus.

Rumänien 2014 Teil VIII

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Zurück in Transsilvanien, über  den Transalpina - Paß und Richtung Heimat


Von Carei aus folgen wir der (1F) nach Tasnad/Trestenburg, auch in diesem circa 
10.000 Einwohner Ort gibt es ein großes Thermal- Freizeit- und Spaßbad das immer weiter ausgebaut wird, dann nach Zalau/Zillenburg, hier ist die Straße in einem sehr schlechten Zustand. 
Die Stadt selbst kann man ruhig links liegen lassen. Auch die Ausgrabungen in der einst 
von 5000 Mann gehaltenen römischen Garnison, dem Porolissum heben wir uns für eine 
spätere Reise auf.
Da das Wetter wieder sommerlich geworden ist, wollen wir in den Apuseni Nationalpark, um uns dort am Lac Fantanele eine Ruhepause zu gönnen. In Huedin, das in Siebenbürgen liegt und von wohlhabenden Roma besiedelt ist, staunt man über architektonische Besonderheiten.
Die Zigeunerbarone überbieten sich mit ihren Dachaufbauten. 




Im Nationalpark fahren wir auf kleiner enger Straßeund biegen kurz vor Marisel zu einem See hinunter.Von der Straße aus uneinsehbar, stehen wir bald an einer  großen Campingwiese, direkt am Wasser gelegen.





Gegenüber plätschert unter einer Brücke hervor ein kleiner künstlicher Wasserfall.





Wir haben uns schnell eingereiht. 
Die Rumänen sind Weltmeister im Grillen.
Vor jedem Zelt ein Feuer, von dem verführerische Düfte zu uns rüber wehen. Die Feuerstellen überlassen wir unseren Campingnachbarn und legen unsere Grilladen auf den Gasgrill.







Wir genießen die Sonnenstunden bis zum 6.7.

Die Nebenstrecke endet in dem Städtchen Gilau an der (1) nach Cluj-Napoca/Klausenburg.
Wir ergänzen hier unsere Vorräte und bleiben auf dem CP Eldorado, auch zum Ent-
und Versorgen. Morgen wollen wir uns Klausenburg ansehen.
Heute ist Klausenburg die zweitgrößte Stadt in Rumänien.
Bevor man die Stadtmitte erreicht,muß man durch das große Gewerbegebiet mit Shopping-Malls, Baumärkten und den auch bei uns bekannten Supermärkten. Es ist Montagmorgen und für den Weg in die Stadt braucht man viel Geduld. Vor jeder Ampel staut sich der zähflüssige Verkehr. Wir bekamen den Hinweis, daß es sich am besten am Fußballstadion oder am Parcul Central parken lasse, um die Stadt zu besichtigen, aber bei diesem Verkehr können wir uns leicht ausrechnen, daß wir, um einen der beiden Plätze zu erreichen, mindestens noch eine Stunde  benötigen werden. Wir entschließen uns, diesen heißen Sommertag sinnvoller zu nutzen, als im stickigen Auto durch die Stadt zu fahren um einen Parkplatz zu suchen.
Wir nehmen die kurze Straße nach dem schönen Städtchen Turda und besichtigen die stillgelegte, aber sehr kreativ genutzte Saline.

Es geht tief hinunter

ganz tief unten kann man auf einem kleinen See mit dem Boot herumrudern,









sogar ein Riesenrad wurde hier aufgestellt


















und Tischtennisplatten,
 an denen auch gespielt wird.

Nach Besichtigung und wieder an der Oberfläche fahren wir zur Cheile Turzii (Turda-Schlucht). 
Auf der Campingwiese über der Schlucht richten wir unser Lager ein. Hier planen wir für den nächsten Tag die Überquerung des Transalpinapasses.




Dazu folgen wir der (1) nach Süden und fahren durch Alba Julia nach Sebes.
Dort fängt die Paßstraße ganz romantisch an, als Sträßchen neben einem kleinen
Bach 
 und schwingt sich dann durch Tannenwälder
am Lac Tau Bistrita  vorbei bis 


zum grösseren Lacul Oasa Mica, der nur namentlich "Kleinen Oase"



Wir überqueren bei Höhenmeter 1678 den Passsattel, biegen nach rechts Richtung Petrosani ab.
Der Groapa Seaca mit 1575 m ist für uns die letzte Steigung vor der Abfahrt.
Die Straße hat zum Teil keinen Asphalt mehr oder besteht nur noch aus Schlaglöchern.
Das geht hinter dem Paß so weiter, für Fahrer und Auto eine Tortour.

Aber dann wird die Landschaft wieder lieblicher
und die Straße besser.
Petrosani, eine Bergbaustadt muß man sich nicht anschauen. Wir fahren hier auf die (66) und verfolgen sie bis Simeria. Dort nimmt uns die WoMo-Pension Villa Dörr auf.


Die Besitzer sprechen gut deutsch und sind ganz reizende Leute. Zum Abendessen gibt es kalte Platte mit von der Wirtin zubereiteten rumänischen Spezialitäten. Spät am Abend gucken wir zusammen mit den Wirtsleuten noch das WM-Spiel  Brasilien - Deutschland, sehr aufregend. Weit nach Mitternacht legen wir unser müdes Haupt zufrieden mit dem Ausgang des Spiels aufs Kissen.

Der Rest unserer Reise ist jetzt schnell erzählt:
Über die (E 68) kommen wir nach Arad, eine eindeutige Fehlentscheidung.
Der LKW Grenzverkehr fängt schon in der Stadt an und zieht sich bis zur ungarischen Grenze hin.
Leser und vielleicht Besucher von Rumänien, tut euch einen Gefallen und fahrt diese Strecke möglichst nicht. Besser man fährt über Temmeswar die für Fzg´e unter 7,5 to zugelassene  Nebenstrecke (6) nach Mako / Ungarn.
Wir übernachten wieder in Mako auf dem schönen Campingplatz, eigentlich haben wir vor, hier noch einen Tag zu bleiben, aber die Gewitterwolken verfolgen uns bis Ungarn und entladen sich heftig, auf der Campingwiese können wir nicht stehen, wir bleiben auf dem gekiesten Zugang zum Fluss, sind ohnehin die einzigen Gäste. Am Morgen geht es dann via Autobahn durch Ungarn nach Österreich, an Wien vorbei bis Ybbs, das einen Stellplatz direkt am Donauufer hat. 


Am 11.7. sind wir wieder in Deutschland. 
Bei Straubing ab von der Autobahn, über die Landstraßen gönnen wir uns noch einen schönen Abschluß: Rothenburg ob.d. Tauber, Romantische Straße nach Röttingen, dort auf den Stellplatz,
abends ein gutes Essen in einer gemütlichen Wirtschaft.
12.7. :
Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim, Walldürn, Michelstadt, Alsbach, Home again.

Rumänien 2014 Teil VII

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Die Maramures - Das Land der Holzkirchen

 

Es ist landwirtschaftlich geprägt, das Leben geht einen ruhigen, eher gemäßigten Gang.


















Über den Prislop-Paß, den wir uns jetzt vornehmen, ist die Straße in einem miserablen Zustand, dazu regnet es sehr, in den teils recht großen Schlaglöchern steht das Wasser bis zum Rand (darin sollen ja sogar Klaviere versinken!). Es dauert schon ein "bißchen" länger bis wir den Paß überwinden, aber die Schönheit der Landschaft, auch im Regen, entschädigt uns für die Anstrengung. Nach einer Übernachtung in der WoMo-Pension Borsa-Tourism nehmen wir das Izei-Tal unter die Räder.

Bei Mosei biegt man von der (18) nach links ab um dann bei Sacel nach rechts in das Tal einzubiegen. Von hier aus gehen kleine Nebenstrecken zu den alten Holzkirchen in Ieud gleich bei Bogdan Voda. Vier davon gibt es hier, alle gehören seit 1999 zum Unesco Weltkulturerbe.






Die aus Tannenholz errichteten Kirchen

















sind meist ohne Nägel im Nud- und Feder- System erbaut und mit Schindeln gedeckt..














Diese soll die älteste  ihrer Art sein,
angeblich 1364 erbaut.












 


In den Dörfern hat sich der alte Brauch gehalten, vor Häuser, in denen heiratsfähige Frauen wohnen, Bäumchen aufzustellen, die mit Töpfen, Krügen und allerlei Küchengeschirr bestückt sind. 

















Auch in den Nachbarorten Botiza und Poenile Izei stehen uralte Holzkirchen.

























Zwischen den Kirchen eine urtümliche Landschaft











und neben den alten Kirchen steht meist eine neue.
 
 



























Von Poenile aus wollen wir direkt in das Haupttal zurück und folgen dem Wegweiser nach Glod.
Nach kurzer Strecke mit Asphalt wird die Route zum Weg


von rechts und links rückt der Wald ein bißchen näher an uns heran, bewohnt ist die Gegend ja noch







wenigstens bleibt uns bis Glod Gegenverkehr erspart.





Von dort ist es wieder ein Asphaltsträßchen, das uns bei Barsana ins Vadu Izei führt.









Hier gibt es zur Abwechslung mal ein modernes Kloster (Bj. 1993) zu besichtigen, das in traditioneller Holzbauweise erichtet worden ist.














 








                  Sehr beeindruckend




 





                 und sehr schön























Für heute haben wir genug von Kirchen und Klöstern, folgen der (18)


nach Sighetu Marmatiei auf den CP Iza Camping. Dort treffen wir auch wieder den kleinen Yannik mit seinen Eltern.
Die Stadt selbst hat einiges zu bieten, so z.B. ein großes Freilichtmuseum mit über 30 alten Häusern in der typischen Bauweise der Landschaft inklusiv einer Kirche, das Elie Wiesel Museum in einem ehemaligen Militärgefängnis, als Gedenkstätte für die Opfer des kommunistischen Terrors,  letztlich könnte man noch einen Tagesausflug von hier in die Ukraine machen. 
Das lassen wir aber alles und suchen uns als nächstes Ziel den "fröhlichen Friedhof"  kurz vor der Grenze aus.
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat der Künstler Ioan Stan die Gräber dieses Friedhofs mit originellen Grabkreuzen geschmückt, die die Toten bei ihrer Arbeit, ihren Vergnügungen und einzelne Lebensabschnitte darstellen.














Auch wie die Todesfälle zustande kamen, wird bildlich dargestellt, nicht lustig, nein, sehr traurig.





















Schlußendlich fahren wir noch zum Kloster Peri-Sapanta, erst vor kurzem fertig gestellt mit einem 78m! hohen Holzturm. Es liegt fast auf unserem Weg, zur ukrainischen Grenze sind es nur noch ein paar Meter.   



Unsere Strecke führt uns jetzt in die größte Stadt des Maramuresch, nach Baia Mare.
Die schönere Route soll die über das Badestädtchen Ocna Sugatag / Altwerk sein. Thermalquellen und viele Hotels mit Schwimmbädern, im weiteren Verlauf der Straße viele künstliche und auch natürliche Seen die durch den Salzabbau der letzten Jahrhunderte entstanden sind.
Das alles haben wir nicht oder nur durch einen Regenschleier gesehen.
Die ehemalige Berwerksstadt Baia Mare, übersetzt "Große Grube" durchfahren wir. Es regnet immer noch. Hinter der Stadt hört eigentlich die Maramuresch auf und wir nähern uns der ungarischen Grenze.
Ganz im Nordwesten Rumäniens liegt das Sathmarer Land, historisch der Kreisch zugehörig, war es meist ungarisch. Auch heute sehen sich die Einwohner eher als Ungarn, denn als Rumänen.
Die Hauptstadt dieser Region ist Satu Mare. Die Landschaft um den Lacul Apa ist touristisch erschloßen, Hotels, Campingplätze, Badeseen.
Ja, bei Sonnenschein hätte man hier an einem der Seen noch einen Faulenzertag einlegen können. Erst gegen Abend jedoch hört der Regen auf, die Wolken verziehen sich und die Sonne scheint uns wieder vom blauen Sommerhimmel. Wir übernachten in Carei auf einem CP mit Freibad daneben.


Über Tasnad, auch ein Ort mit Thermal- und Freizeitbad, kommen wir nach Zillenburg / Zalau.
Wo früher Daker und später die Römer siedelten stehen heute Plattenbauten und sonstige Betonklötze, noch aus der kommnunistischen Zeit, nicht schön, aber Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut.

Hier endet der siebte Teil des Reiseberichts

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2014/06/rumanien-2014-teil-viii.html

 

Rumänien 2014 Teil VI

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Die Bukowina-Klöster

 

Die Bukowina, auf deutsch Buchenland, war früher ein Teil des Fürstentums Moldau, sogar lange Zeit auch der politische und kulturelle Mittelpunkt. Das führte damals zu einer enormen Entwicklung. So wurden im ganzen Land Klöster gebaut, mit einmaligen bunten Gemälden auch auf den Aussenwänden - die sogenannten Moldauköster. Sicher hat da auch mitgewirkt, dass die Hauptstadt seit 1401 Sitz des Metreopoliten war.
Heute gehört der nördliche Teil der Bukowina zu der Ukraine. 
Suceava, der alten Hauptstadt der Region, ist heute nicht mehr anzusehen, dass sie einst das kulturelle Zentrum war. Auch hier hat der zu Zeiten des Kommunismus so sehr geschätzte Beton sein jetzt bröckelndes Erbe hinterlassen. Man setzte damals auch eher auf Industrie als auf Kultur.
Wir haben die Stadt nur durchquert und sind über Radauti zum Kloster Putna gefahren. Das liegt nur noch ca. 10 km vor der ukrainischen Grenze bei Vicovu. Es ist wohl das ältest durchgehend bewohnte Mönchskloster. Seit über 500 Jahren trotzt es den Zeitläuften. Kriegen, Überfälle und anderen Unbilden hielt es stand. Selbst Ceaucescu. 

 
                                                



Von den Gläubigen wird es auch als
"Jerusalem des rumänischen Volkes"
bezeichnet, seit der große Stefan cel
Mare hier beigesetzt wurde.











Sein  Sargophag ist eine wichtige Kultstätte.
An Gold  und Ikonen wurde zur Ausgestaltung nicht gespart.






Putna gehört jedoch noch nicht zu den bunten Moldauklöstern.
Über Marginea steuern wir Sucevita an, wo das vielleicht wichtigste und schönste dieser  Klöster steht. Ausserdem liegt hier der CP Cristal, den wir uns als Basislager für unsere Besichtigungstour ausgesucht haben, in einer schönen Landschaft. 




  






Wir stehen erst allein, wenig später gesellen sich noch sehr nette und symphatische Womo-Nachbarn dazu.













Tom und Fran mit ihrem Hund Tim aus Ireland, zur Begrüßung und zum Kennenlernen gibt es einen guten irischen Whiskey,














                                             und Yannik 













mit seinen Eltern Leonie und Thorsten.









Heute haben wir ein anspruchsvolles Programm. Wir beginnen im Ort mit der Manastirea Sucevita,


das besterhaltenste der bemalten Klöster in dieser Region. Obwohl die Gemälde aus dem Jahre 1596 stammen, sind sie fast vollständig erhalten. 




Die" Stufenleiter der Tugenden",
die direkt in den Himmel führt





















             und alle Heiligen

















Ritter und Tod








Um zum nächsten Kloster zu gelangen, müssen wir erst den 1100 m  hohen Ciurmana-Pass überqueren.







Es gibt in dieser Gegend kaum Besiedlung und die wenigen Höfe haben meist keinen Strom und
Wasseranschluß.















An der Wetterseite haben die Bilder
schon Schaden genommen.











Im Inneren kann man sich nicht sattsehen,








 






eine Besonderheit ist die Darstellung
der Belagerung Konstantinopels


















Der Landstrich hat noch eine Spezialität. Meist in Heimarbeit werden Hühner- Enten- und Gänseier ausgeblasen und bemalt. Man kann sie für kleines Geld an der Straße kaufen oder auch im Museum  bewundern.


Die Motive sind meist traditionell und auf alte Symbolik zurückzuführen.





 









Die Klöster ähneln sich, auch in ihrer Vielfalt.






Wir belassen es daher bei diesen drei und fahren zurück über die Berge Richtung Solca


  durch Dörfer, deren Häuser mit ganz verschiedenen Friesen geschmückt sind








Die ersten Holzkirchen begegnen uns
















Über Solca und Marginea kommen wir wieder auf unserem Campingplatz an.

Nach der Bukowina soll es in der Maramuresch weitergehen. 
Zwei Möglichkeiten bieten sich an. Einmal die Süd-Variante über Vatra, Dornei und Bistrita
oder im Norden durch den Rodnei-National-Park mit der höchsten Erhebung der Rodneiberge, dem Ineu mit 2279 m.
Zu überwinden ist das Gebirge auf dem Prislop-Paß, dem mit 1413 m dritthöchstem Paß des Landes.
Obwohl wir wegen der schlechten Straßenverhältnisse gewarnt sind, wählen wir den Paß.
Über Campulung Moldovenesc biegen wir bei Mestecanis nach rechts ab. Mit Erreichen der schlechten Straße beginnt es auch zu regnen.





     
Das kann heiter werden













wird es auch









Aber die Landschaft entschädigt uns wie so oft für die Mühe.







                                                                       
    Die Paßhöhe

Hier endet der sechste Teil des Reiseberichts

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2014/08/rumanien-2014-teil-vii.html

Rumänien 2014 Teil V

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Durch das Szeklerland und das ehemalige Fürstentum Moldau  

 

Von Tartlau / Prejmer ist es nicht allzu weit nach Covasna, das wir uns für die Übernachtung ausgesucht haben. Die Stadt liegt schon in dem teilautonomen Siedlungsgebiet der ungarnstämmigen Szekler. Man schätzt ihre Zahl auf mehr als eine Million.
Jetzt ändert sich auch das Landschaftsbild. Auf der vom östlichen Karpartenbogen begrenzten Hochebene ist das Land flach und wird landwirtschftlich genutzt.
Covasnas Innenstadt ist zur Zeit eine riesige Baustelle, durch die man sich irgend wie hindurch lavieren muß. Mitten in einer Umleitung müssen wir vor einer Behelfsbrücke umkehren, da die Brücke einen Querholm in einer Höhe von vielleicht 1,80 m aufweist, der vorher nicht per Schild angezeigt war. Hinter uns stehen aber schon andere Autos, also fahren wir erstmal an die Seite, lassen die Autos vorbei, biegen dann rückwärts in einen Seitenweg (keine Straße), fahren wieder zurück und finden, puuh, die richtige Straße raus aus der Stadt zum einzigen CP in dieser Gegend.
Auf der anderen Seite, im Tal der Feen, liegt der kommunale CP in schöner Natur am Fuße der Berge.Vor diesem sind noch Kurhotels angedsiedelt. Man bietet hier einer Art Trockensauna an, in der man in natürlich austretendem  Kohlendioxid sitzt, das aus sogenannten Mofetten, man könnte sie "Blubberquellen" nennen, kommt. Das soll gut sein bei Herzproblemen, Hypertonie, psychischen Problemen, wahrscheinlich auch gegen Haarausfall und Senk- Spreitz- und Plattfüße.
Wir erreichen den CP im dichten Regen und werden von rumänischen Campingfreunden in eine Wiese gelockt, auf die ich eigentlich nicht fahren wollte.





Am Morgen fängt es wieder heftig an zu regnen, tja, wie befürchtet ist uns die Rausfahrt nicht gelungen, wir versinken im schlammigen Untergrund der Wiese.

  




Die rumänischen Campingfreunde sind jedoch schnell zur Stelle und graben uns mit vereinten Kräften aus diesen Löchern mit allen möglichen herbeigeschleppten Hilfsmitteln wieder aus.











Das ist















das Ausgrabungs-Team.






Wir bedanken uns ganz herzlich bei diesen freundlichen, hilfsbereiten Leuten, fahren auf asphaltiertem Untergrund, wie schön, nicht mehr Richtung Stadt, wir wollen diese Baustellen vermeiden, sondern biegen nach rechts ab.
Mal schauen wo die Straße hinführt. Ausgeschildert ist ein Ort namens Comandau. Vielleicht hätte ich besser mal vorher in die Karte geschaut. Die Straße wird immer schmaler, steiler, enger, entwickelt sich zu einem Waldweg in die Berge. Wenden geht nun nicht mehr. Hin und wieder kommt uns ein Umgetüm von LKW, hochbeladen mit riesigen Baumstämmen, entgegen. Der Kleinere muß bekanntlich ausweichen, so ein bißchen Blut und Wasser schwitzt man schon dabei, zumal es auf unserer Wegseite nicht gerade sanft den Berg hinuntergeht. Nach einer Stunde erreichen wir den Gipfel.


Die von hier weiterführenden Straßen wollen wir nicht weiter verfolgen. Wir kehren um.
Im Winter ist hier bestimmt einiges los. In der Landschaft verstreut stehen hübsche Holzhäuser, in denen Pensionen untergebracht sind, auch größere Hotels gibt es und neue werden gebaut, von der Architektur her geschmackvoll und in die Landschaft passend. Trotz der vom Regen aufgeweichten Wegen und Nebel, der durch die Wälder wabert, bereuen wir es nicht, in die falsche Richtung gefahren zu sein. Im Winter, wenn hier hoch Schnee liegt, der Himmel blau ist und die Sonne lacht, muß es einfach traumhaft sein, nicht nur für Wintersportfreunde. Aber wie, so fragen wir uns, kommen dann die Gäste hier herauf ?

Im Tal fängt es wieder zu regnen an und wieder müssen wir wegen des Wetters unsere
Routenplanung ändern. Vorgesehen war, einen Abstecher in den Sfantu Ana Naturpark zu machen.
In diesem gibt es neben dem gleichnamigen See auch das Mohos-Hochmoor und einige Campingwiesen. Das Gebiet zählt zu einem von Braunbären stark besuchtes Terrain.
Nach unseren jüngsten Erfahrungen mit nassen Campingwiesen wählen wir lieber die Strecke von Targu Secuiesc / Szekler Neumarkt


direkt über Miercurea /Szeklerburg








nach Gheorgheni.                                                                                                                            







Dort nisten wir uns in der gemütlichen 
WoMo-Pension Varalja ein.



 












Über den Pangarabipass

 

                                                                                                                                                           







am Lac Rosu vorbei    
















durch die Bicaz-Schlucht

















 





        entlang des Lacul Bicaz







erreichen wir nach Durchquerung des Parcul Natural Vanatori Neamt vor Targu Neamtz ein Nest von fünf Klöstern. Von denen haben wir uns zwei angeschaut.







 Einblick in die Manastiri Secu
















 und Neamt









Das ist die Vorschau auf die Moldau-Klöster.






In Targu Neamt liegt nahe der Ausfallstraße Richtung Suceava das Restaurant/Pension Carol.
Auf dem großen Parkplatz finden wir ein Plätzchen für den Bus und zum übernachten. Wir essen gut, kosten einen vorzüglichen Wein. Wieder im Bus lassen wir die Ereignisse des Tages bei einem Glas Wein nochmal Revue passieren und schlafen alsbald zufrieden ein.


Hier endet der fünfte Teil des Reiseberichts.

http://wieder-auf-fahrt.blogspot.de/2014/07/rumanien-2014-teil-vi.html





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